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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch
Autoren: Ardath Mayhar
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die Sprungschiffbesatzungen endlich begriffen hatten, daß sie angegriffen wurden und an ihre Waffenschränke stürzten, hatten bereits gepanzerte Eindringlinge ihre Schiffe gestürmt und die Korridore in Leichenhallen verwandelt.
    Nun erst materialisierten in schneller Folge die Liao-Kriegsschiffe. Dockklammern schwangen zurück, und Haltebolzen explodierten in lautlosen Gasfontänen in das Vakuum des Alls, während sie ihre riesigen Overlord -Landungsschiffe freigaben. Als nächstes erschienen speziell modifizierte und ausgebaute Frachtraumer, die ganze Schwärme von Luft/Raumjägern ausspuckten, deren Zusatztanks größer waren als die Maschinen selbst.
    Noch bevor der letzte Davion-Raumfahrer in den vom Siegesgebrüll hallenden Korridoren der Sprungschiffe tot zu Boden sank, waren die Invasoren bereits auf dem Weg nach Stein's Folly. Die Flammenstrahlen ihrer Antriebsdüsen boten ein beeindruckendes Schauspiel.
    Phase Eins des Liao-Angriffs hatte seit der Explosion der ersten Plastitladung an der Sprungstation exakt sechzehn Minuten und zehn Sekunden in Anspruch genommen. Und die Verteidiger am Boden hatten noch immer keine Ahnung, daß sie in Gefahr waren.
    Steindown lag weit auf der Nachtseite von Stein's Folly, als die Alarmmeldung von TIROS eintraf, der Tiefraumortungsstation, die in einem weiten Polorbit um den Planeten kreiste. Colonel Winters lag im Schlaf, als die Ordonnanz sein Zimmer betrat.
    »Shäh-heh?« Winters versuchte das verschwommene junge Gesicht zu fixieren, das sich über ihn beugte. »Was'n los, Lieutenant?«
    »TIROS meldet eine Landungsschiff-Flotte im Anflug, Colonel, Geschwindigkeit 3g. Unsere Anfragen werden nicht beachtet. Der Nachrichtendienst hält sie für Feindschiffe, Sir.«
    Winter schloß die Augen wieder. »Geben Sie's an Fleet Captain Vanderburg weiter.«
»Colonel... bitte! Die Sprungstation antwortet nicht! Keines der Schiffe am Sprungpunkt meldet sich! Colonel, wachen Sie auf! Bitte!«
»Wie spät ist...« Er schreckte mit weiten Augen auf. »Wieviel g?«
»Drei g, Colonel. Und sie sind bereits weit über den Wendepunkt und im Bremsflug. Der ND erwartet ihre Ankunft in höchstens vier Stunden.«
»Mein ... Gott...« Winters schüttelte sich und wälzte sich aus dem Bett. Der Lieutenant half ihm auf die Füße. »Los, Mann ... Bewegung! Die Verteidigungsmaßnahmen einleiten! Alarmstufe Rot! Lieber Gott, Mann, stehen Sie nicht rum! Wenn die uns im Schlaf überraschen ...«
Aber das unheilvolle Heulen der Sirenen schreckte Steindown bereits auf. Der Lieutenant der Wache hatte seltene Initiative gezeigt und Alarmstufe Rot ausgerufen, ohne auf einen entsprechenden Befehl seines Vorgesetzten zu warten. Das hätte ihn vor ein Militärgericht bringen können, aber die außergewöhnlichen Umstände hätten sein Vergehen aller Wahrscheinlichkeit nach entschuldigt. Außerdem war die Frage, ob der Lieutenant seine Kompetenzen überschritten hatte oder nicht, bereits fünf Stunden später ohne jede Bedeutung. Er sollte die Liao-Invasion von Stein's Folly nicht überleben.
    Uchita Tucker rieb die Schultern am Geschirr der Sicherheitsgurte ihres DR-7 Drossel-Luft/Raumjägers. Sie hatte Schmerzen. Alle Muskeln ihres Körpers kreischten nach Erleichterung. Ihr Schwarm bremste immer noch mit drei g ab, und nach zehn Stunden im engen Cockpit mit dem Gewicht von zwei weiteren Personen auf ihrem Schoß hinterließ die Andruckbelastung langsam ihre Spuren. Normalerweise wurden Jäger vom Sprungschiff zum Planeten in den Hangars von Landungsschiffen der Union- und Overlord -Klasse transportiert, aber die Overlords, die diesmal hinter ihrem Schwarm heranrauschten, waren mit den Reservesturmtruppen beladen. Die Jäger des Dolchschwarms hatten den Flug mit Reservetanks über und unter ihren gedrungenen, diskusförmigen Rümpfen begonnen. Jetzt flogen die leeren, abgeworfenen Tanks des Schwarms mit nahezu 1000 km/s nach Stein's Folly voraus, der Geschwindigkeit, mit der sie abgestoßen worden waren. Die Jäger hatten derweil auf ein paar hundert Kilometer in der Sekunde abgebremst.
    Die sechs Drossel -Jäger verlangsamten um weitere dreißig Meter in der Sekunde, und Uchitas schlanker Körper schien sein Gewicht weiter von 57 Kilo auf über 170 kg verdreifacht zu haben. Sie fühlte sich mehr als erschöpft.
    Unbewußt bewegte sie die rechte Hand. Uchita wußte, daß sie ihren Kameraden im Schwarm etwas voraus hatte. Ihre beiden Beine und ihr rechter Arm waren bionische Ersatzgliedmaßen, das
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