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Barcelona. Eine Stadt in Biographien: MERIAN porträts (MERIAN Digitale Medien) (German Edition)

Barcelona. Eine Stadt in Biographien: MERIAN porträts (MERIAN Digitale Medien) (German Edition)

Titel: Barcelona. Eine Stadt in Biographien: MERIAN porträts (MERIAN Digitale Medien) (German Edition)
Autoren: Wolfhart Berg
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Mauer, alles von außen uneinsehbar. Das Haus liegt nur einen kurzen Spaziergang entfernt von dem Kloster Monestir Pedralbes und vom Sommerpalast Eusebi Güell an der Avinguda de Pedralbes. Cristina nimmt den Job als Botschafterin der UNESCO im Barcelona-Büro an. Und sie arbeitet seit 1992 im Direktoren-Rang für die größte katalanische Bank, die Caixa, zunächst in der Abteilung für kulturelle Organisation, seit 1998 für internationale Kooperationen. Sie verdient ihr eigenes Geld. Das kommt bei den geschäftstüchtigen Katalanen immer gut an.
    CRISTINA HAT EINE YACHT IN BARCELONA
    Neben der Liebe zu ihrem beim FC Barcelona und in der Nationalmannschaft spielenden Handballstar gibt es für die eingemeindete Prinzessin noch einen weiteren Grund, in Barcelona ihr Heimatgefühl zu pflegen: ihre Liebe zum Segelsport. Schon als Kleinkind macht sie die Regatta-Fahrten mit ihrem Papa und ihrem größeren Bruder Felipe, dem Thronfolger, vor der Küste von Palma de Mallorca mit; dort besitzt der König den Sommerpalast Marivent.
    Ihre große Segelleidenschaft, die man in ihrem Geburtsort Madrid nicht ernsthaft ausleben kann, hat sie vom Vater geerbt. Der nahm 1972 als Mitglied der spanischen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München in der Drachen-Klasse teil: 15 . Platz. Cristina tritt für Spanien 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul als Fahnenträgerin und in der Soling-Klasse an. Sie kommt über den Vorlauf nicht hinaus. Dafür erreicht ihr Bruder Prinz Felipe 1992 im Soling den 6 . Platz. Wie man sieht, ist der sportliche Ehrgeiz der spanischen Krone auf Wasser gebaut.
    DER REAL CLUB DE BARCELONA
    Davon gibt es in Barcelona reichlich. Cristina hat eine eigene kleine Segelyacht im – natürlich königlichen – Real Club de Barcelona. Der liegt gleich neben der Rambla del Mar und dem trendigen Maremagnum-Zentrum mit Boutiquen, Kino, gigantischem Aquarium sowie vielen guten Fischrestaurants. Schon lange vor den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona engagiert sich Prinzessin Cristina als Mitorganisatorin und offizielle Repräsentantin der Segelwettbewerbe. Dabei bekommt sie die letzten städtebaulichen Erschütterungen mit, die dem Küstenabschnitt östlich des einst so urigen Stadtteils Barceloneta ein neues Gesicht geben, was nicht immer und überall zum Besseren geführt hat. Wo früher schrottreife Kräne und zerbröselnde Kaimauern standen, entstehen für die Olympischen Spiele modernste Bauten (Torre Mapfre), Luxushotels (Hotel Arts) und eine fünf Kilometer lange, palmengeschmückte Promenade mit sieben sauberen Badestränden wie die Platja Icária oder Platja del Bogatell. So weit, so schön.
    EIN URSPRÜNGLICHES VIERTEL WURDE CHIC
    Adiós Barceloneta. Vor rund 250  Jahren, als man weiter oben im Barri Ribera für eine Zitadelle ein ganzes Wohnviertel schliff (heute der Parc de la Ciutadella), wurden hier Siedlungen in Reih und Glied für Arbeiter, Fischer und spanische Roma (»Gitanos«) erbaut. Eigentlich ein Luxus, denn es ist Barcelonas einziges Wohngebiet mit direktem Meeranschluss. Ein Armenviertel mit Übervölkerung, Epidemien, Wäscheleinen von Haus zu Haus und den klassischen hölzernen »chiringitos«, Strandbars, entsteht. Noch in den 60 er- und 70 er-Jahren des 20 . Jh. stellen die Familien in den Gassen von Barceloneta abends ihre Baststühle vor die Tür zum nachbarschaftlichen Smalltalk. Nicht weil das TV -Programm schlecht ist, sondern weil es draußen kühler ist und man mehr Platz hat. Damals saß man in den »chiringitos« an klapprigen Holztischen auf Sand so nah am Meer, dass die Füße nass wurden, während man Gambas und »chiperones«, die gebratenen Minitintenfische, zu Minipreisen aß, die sich sogar die damals noch zahlreichen Schuhputzer leisten konnten.
    Das städtebauliche Facelifting für Olympia 92 hat die meisten Arbeiter vertrieben, Barceloneta ist heute für Künstler, Ausländer und Besserverdienende en vogue geworden. Entsprechend stiegen die Immobilienpreise, und so sehen auch die Restaurants aus, teuer und geleckt. Wie beispielsweise das alte, nun renovierte Cal Pinxo in der Carrer de Baluard oder das Palau de Mar gleich um die Ecke mit schönem Blick auf den Yachtclub.
    Barcelonas Prinzessin Cristina liebt diese Gegend auch heute noch. Vom Yachtclub geht die begeisterte Schwimmerin und Seglerin gelegentlich die 500  Meter zu Fuß bis zu ihrer Lieblingskirche, der
Santa María del Mar
38 ( ▶ H 5 ) . Diese schönste Kirche Barcelonas verzaubert mit
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