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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan
Autoren: Gisbert Haefs
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werden, habe ich mich nicht an Maqaris Verbot gehalten, sondern mir bestimmte Gedanken gemacht.« Er faßte kurz die Ereignisse der zurückliegenden Monate zusammen. »Wir wissen al so«, sagte er schließlich, »daß zwei Gruppen von Banditen existieren. Existierten, sollte ich besser sagen; die zweite ist wohl erledigt. Es gibt da noch offene Fragen, aber wichtiger ist die erste Gruppe. Sie sind mit dem Namen Eftalmi Nobrega ja inzwischen wohl vertraut. Er hat vor Jahren in Cadhras eine Art Unterwelt aufgebaut, bei seiner Verhaftung mehrere Leute ermordet und ist damals verschwunden. Nun scheint er Räuberboß in der Nordsteppe zu sein. Die Organisation, die er aufgezogen hat, überspannt den gesamten Norden. Und es muß Mittelsmänner in Cadhras geben, denn einige Details aus dem komplizierten Schmuggelverfahren sind aus dem Datenspeicher des Rechners gelöscht worden.«
    »Das wissen wir doch. Es ist unerfreulich, aber bekannt«, warf Thang ein. »Zur Sache, Mann.«
    »Unangenehm«, sagte Aglaad. Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe auch nicht, wie es passieren konnte. Aber im merhin braucht man dafür nur Zugang zu Terminal und Codes – den haben Dutzende. Eine derartige Manipulation ist kaum zu verhindern.«
    »Das stimmt. Wir haben ja auch bisher niemanden dafür verantwortlich machen könnender Kreis der möglichen Tä ter ist zu groß.«
    »Ich verstehe nur nicht, weshalb das zu einer Krisensitzung führt«, sagte Maqari vorwurfsvoll. »Wir wissen, wie die Karabiner auf Shilgat gekommen sind. Wir wissen, wer sie hat. Einige haben wir konfisziert, den Rest kriegen wir auch noch. Es war eine kleinere Lawine, die uns einen Moment zu verschütten drohte. Aber die Krise ist vorüber. Was also soll die Sitzung?«
    Barakuda antwortete nicht darauf. Er sagte: »Leontia, fah ren Sie bitte den Film ab.«
    Es handelte sich um eine ganz normale Aufzeichnung eines beliebigen Landevorgangs. Ein Raumer erhielt Landeerlaubnis, verließ den Orbit, Flugdaten wurden vom Tower an den Satelliten und von diesem an den Autopiloten des landenden Schiffs übermittelt.
    »Weil das Schiff wegen der Krümmung der Planetenoberfläche zeitweilig unter dem Horizont des Towers fliegt«, sagte Barakuda langsam. »Die Start-Lande-Schneise führt über das Binnenmeer, um bewohnte Gebiete von Lärm zu verschonen. Ich habe in den letzten Tagen darüber nachgedacht, auf welche andere, vielleicht simple Weise Waffen auf den Planeten geschmuggelt werden könnten. Es gibt nur den einen Raumhafen; eine unkontrollierte Landung in anderen Gegenden von Shilgat ist ausgeschlossen. Der Satellit zeichnet alles auf. Auch der Zolldurchgang ist im Prinzip perfekt.«
    Der Film endete. Die Gesichter der Anwesenden zeigten immer noch Fragen und Ratlosigkeit, bei Thang und Maqari auch beginnende Verärgerung.
    Barakuda dachte an den rätselhaften alten Shil, mit dem er durch die Steppe geritten war. Saravyi, den die Fürsten der Banyashil als eine Art oberste Autorität und Wächter über die Völker von Shilgat bezeichneten; Saravyi, der viel mehr wußte, als er zu sagen bereit war – und Saravyi hatte bei verschiedenen Gelegenheiten gesagt, die Zukunft sei hinter der Wölbung der Welt verborgen. Er seufzte. Was mochte der alte Mann noch wissen? »Sie werden das gleich verstehen«, sagte er. »Behalten Sie bitte die Details des typischen Landeanflugs im Gedächtnis. Die Karabiner, die wir konfisziert haben, gehören alle dem gleichen Typ an. Sie sind einfach, leicht zusammenzubauen, haben alle das gleiche Kaliber. Was aber, wenn nun gleichzeitig auch noch kompliziertere Typen auftauchten?« Aus seiner Jackentasche holte er ein kleines Päckchen. Er wickelte es aus und hielt schließlich das Objekt hoch, über das so viel zu reden war.
    »Dieses Projektil«, sagte er halblaut, »haben die Ärzte aus meiner Schulter geholt. Eine ballistische Untersuchung wird uns die genauen Details verraten, aber ich weiß genug über Waffen, um mit Bestimmtheit eines sagen zu können.« Er musterte wieder die Gesichter. »Es wurde aus einem modernen Karabinertyp abgefeuert, ähnlich dem, den die Garnison hat. Das Kaliber ist größer als bei den konfiszierten Waffen. Karabiner dieser Art sind nicht demontierbar.«
    Nachdem sich das Stimmengewirr gelegt hatte, fragte Lydia Hsiang: »Sie sind ganz sicher? Gut. Das heißt, es gibt noch weitere Waffen auf Shilgat. Wer hat sie, wie hat er sie bekommen, was will er damit?«
    »Ich fürchte, daß, um bei Ihrem Bild zu bleiben,
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