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Bangkok Tattoo

Bangkok Tattoo

Titel: Bangkok Tattoo
Autoren: John Burdett
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Orientierungshilfe für betrunken grabschende farangs – den Weg zur Klitoris zu weisen scheint, rasiert. Die Opiumpfeife, etwa einen Meter lang, der Kopf zu zwei Dritteln geleert, liegt neben ihr. Der Colonel schnuppert, und ein Lächeln tritt auf sein Gesicht – wie bei meiner Mutter weckt der süßliche Geruch bei ihm angenehme, wenn auch völlig andere Erinnerungen. (Er handelte in der Blütezeit der B-52 oben in Laos damit.) Der Raum ist winzig, kaum groß genug für uns drei, nachdem ich zwei Stühle geholt und zu beiden Seiten des Betts aufgestellt habe. Die Sexgöttin zwischen uns beginnt zu schnarchen, während Vikorn mir ihre Aussage diktiert: »›Der farang hatte schon getrunken, bevor er in den Club kam. Er rief mich zu seinem Tisch, um mir einen Drink zu spendieren. Ich bestellte eine Cola, er trank‹ – hm, was sollen wir schreiben? – ›fast eine ganze Flasche Mekong-Whiskey. Er vertrug den Alkohol nicht besonders gut und wirkte verwirrt und desorientiert. Als er mich auslösen und mit mir in sein Hotel gehen wollte, sagte ich ihm, er sei zu betrunken, aber er ließ nicht locker, und mein Papasan, ein gewisser Sonchai Jitpleecheep, bat mich, den farang, einen ziemlich großen, muskulösen Mann, zu begleiten, da es sonst möglicherweise Probleme gäbe.‹«
    »Herzlichen Dank«, sage ich.
    »›Der Mann war sehr schwierig. Er sprach abschätzig über Frauen, besonders über die amerikanischen, die er › Mösen‹ nannte. Vermutlich war einmal eine seiner Beziehungen schiefgegangen, weswegen er jetzt allen Angehörigen des weiblichen Geschlechts gegenüber verbittert reagierte, obwohl er selbst behauptete, er möge asiatische Frauen, weil sie sanfter und freundlicher seien als farangs und viel weiblicher. Vor seinem Zimmer sagte ich, er sei bestimmt zu betrunken für Sex, und wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich wieder in meinen Club ginge. Ich bot ihm sogar an, die Auslösesumme zurückzugeben, aber er brüllte mich an, er könne die ganze Nacht ficken, und stieß mich in sein Zimmer. Dort mußte ich mich ausziehen. Ich bekam es mit der Angst zu tun, denn ich sah ein langes Messer ‹ – haben wir die Mordwaffe?«
    »Ja, tatsächlich ein langes Messer, wahrscheinlich von der Armee, Stahl mit einer Dreißig-Zentimeter-Klinge. Ich hab’s fürs erste in dem Hotelzimmer gelassen.«
    »›… ein riesiges Armeemesser auf dem Nachtkästchen. Er erklärte mir, was er mit meinem Körper anstellen würde, wenn ich nicht bereit wäre, seine Wünsche zu erfüllen, zog sich aus und warf mich aufs Bett, brachte aber keine Erektion zustande. Also masturbierte er, bevor er mich zwang, mich auf den Bauch zu legen. Da wurde mir klar, daß er Analverkehr wollte. Ich flehte ihn an, mich zu verschonen, weil ich so etwas nie mache und sein Glied inzwischen so groß war, daß ich Angst vor Verletzungen hatte. Doch er drang ohne Kondom und Gleitmittel in mich ein, und der Schmerz war so heftig, daß ich zu schreien begann. Daraufhin wurde er sehr, sehr wütend und packte ein Kissen, um mich zum Schweigen zu brin gen. Da geriet ich vor Angst außer mich, denn ich war sicher, er würde mich umbringen. Zum Glück schaffte ich es, das Messer zu ergreifen und nach hinten zu schwingen, als er noch in mir drin war. Dabei scheine ich eher zufällig seinen Penis abgetrennt zu haben. Er erhob sich, starrte schockiert sein Glied an, das auf dem Boden neben dem Bett lag (es muß hinuntergefallen sein, als er aufstand), und stürzte sich mit einem fürchterlichen Schrei auf mich. Ich hatte mich inzwischen auf den Rücken gedreht und hielt leider noch immer mit beiden Händen das Messer in vertikaler Position, so daß es in seinen Unterleib eindrang, als er auf mir landete. Seine heftigen Bewegungen vergrößerten die Wunde noch. Ich tat, was ich konnte, um sein Leben zu retten, brauchte aber eine ganze Weile, um ihn von mir herunterzuschieben; schließlich war er ziemlich schwer. In meinem Entsetzen dachte ich nicht daran, die Polizei zu rufen. Als ich seinen Tod bemerkte, war es bereits zu spät. Um meine Achtung vor dem Toten auszudrücken, legte ich seinen Penis auf das Nachtkästchen. Mein Kleid und mein BH, die sich auf dem Bett befunden hatten, waren blutgetränkt. Trotzdem zog ich beides an, bevor ich das Zimmer verließ. Als ich die Bar erreichte, schlüpfte ich wieder aus den Sachen und rannte zu den Ruheräumen hinauf, wo ich ein starkes Beruhigungsmittel einnahm und das Bewußtsein verlor.
    Diese Aussage mache ich
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