Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
geschnittenes, lockiges Haar und einen kantigen Kiefer. Seine steife Haltung bettelte förmlich darum, dass ich ihm eine reinhaute. Al erdings war er ziemlich muskulös -
    gerade richtig, nicht zu breit, und keine Spur von einem Bauch. In seinem perfekt geschnittenen schwarzen Anzug, dem weißen Hemd und der schwarzen Krawatte war er das perfekte FIB-Pin-Up. Sein Bart war modern getrimmt - so kurz, dass man kaum mehr etwas sah - aber beim Aftershave hätte er zurückhaltender sein sol en. Ich betrachtete die Handschel en an seinem Gürtel und wünschte mir meine zurück. Sie waren I. S.-Eigentum gewesen, und ich vermisste sie sehr.
    Jenks machte es sich auf seinem Lieblingsplatz auf dem Rückspiegel bequem, wo der Wind nicht an seinen Flügeln zerren konnte. Der steife Typ neben mir betrachtete ihn mit ausgiebiger Neugier, die mir verriet, dass er bisher wohl kaum etwas mit Pixies zu tun gehabt hatte. Was für ein Glückspilz!
    Aus dem Funkgerät kam eine Meldung über einen Ladendieb im Einkaufszentrum. Mit einem schnel en Griff stel te er es aus. »Danke fürs Mitnehmen. Ivy hat Sie also geschickt?«
    Er riss seinen Blick von Jenks los. »Nein. Sie meinte nur, dass Sie hier wären. Captain Edden wil mit Ihnen reden. Es hat etwas mit dem Abgeordneten Trent Kalamack zu tun«, erklärte er emotionslos.
    »Kalamack!« Sofort verfluchte ich mich, dass ich überhaupt etwas gesagt hatte. Dieser stinkreiche Bastard wol te entweder, dass ich für ihn arbeitete oder tot in einem Rinnstein endete. Das hing ganz von seiner Laune und den Börsenkursen ab. »
    Kalamack also?«, wiederholte ich und rutschte unbehaglich auf dem Ledersitz herum. »Warum schickt Edden Sie, um mich abzuholen? Sind Sie diese Woche auf seiner schwarzen Liste?« Das kam wohl nicht so gut an, denn er erwiderte nichts, kral te aber seine kräftigen Hände so fest um das Lenkrad, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten.

    Unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Wir fuhren über eine Ampel, die gerade von Gelb auf Rot umsprang. »Äh, wie heißen Sie überhaupt?«, fragte ich schließlich. Ich hörte ein unterdrücktes Lachen. Normalerweise begegneten mir die Menschen mit Misstrauen, aber dieser Typ zeigte keine Angst, und das nervte mich gewaltig. »Detective Glenn, Madam.«
    »Madam«, lachte Jenks lauthals, »er hat dich Madam genannt.«
    Ich warf dem Pixie einen giftigen Blick zu. Für einen Detective sah er reichlich jung aus. Das FIB hatte wohl Personalprobleme. »Tja, vielen Dank, Detective Glade«, säuselte ich und verhunzte dabei absichtlich seinen Namen.
    »Sie können mich einfach irgendwo rauslassen, ich nehme dann den Bus. Captain Edden werde ich dann morgen aufsuchen, im Moment arbeite ich an einem wichtigen Fal .«
    Jenks kicherte, und der Mann wurde rot, was unter seinem dunklen Teint kaum zu erkennen war. »Ich heiße Glenn, Madam, und ich habe Ihren wichtigen Fal gesehen. Sol ich Sie zum Springbrunnen zurückbringen?«
    »Nein.« Ich warf mich in den Sitz und Bilder von jungen, wütenden Tiermenschen drehten sich in meinem Kopf. »Sie können mich aber gerne zu meinem Büro fahren. Es ist in den Hol ows, einfach die Nächste links.«
    »Ich bin nicht Ihr persönlicher Chauffeur«, meinte er grimmig. Ihm behagte die ganze Situation offensichtlich nicht. »Ich sol Sie zum FIB bringen.«
    Ich nahm den Arm vom Türrahmen, als er einen Schalter an der Armaturenleiste bediente, woraufhin sich das Fenster langsam hochschob. Die Luft wurde sofort stickig. Jenks flitzte empört zur Decke. Er fühlte sich eingesperrt. »Was, zur Höl e, machst du da?«
    »Ja«, rief ich, mehr irritiert als besorgt, »was geht hier ab?«
    »Captain Edden wil Sie jetzt sehen, Ms. Morgan, nicht morgen.«
    Ruckartig blickte er von der Straße zu mir herüber. Sein gezwungenes Lächeln wirkte mies und hinterhältig. Dieser Gesichtsausdruck gefiel mir ganz und gar nicht. »Und wenn Sie auch nur den Versuch machen, einen Zauber rauszuholen, werde ich Ihren Hexenarsch aus meinem Wagen befördern, Ihnen Handschel en anlegen und Sie in den Kofferraum packen. Captain Edden hat mich beauftragt, Sie zu holen, aber er sagte nicht, in welchem Zustand Sie bei ihm ankommen müssen.«
    Jenks landete auf meinem Ohrring und fluchte so sehr, dass er anfing, blau zu glühen. Ich versuchte ein paar Mal, das Fenster wieder aufzumachen, aber Glenn hatte es verriegelt, und so ergab ich mich schließlich mit einem Schnaufen meinem Schicksal. Ich konnte ihm meinen Finger ins Auge bohren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher