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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel
Autoren: Kim Harrison
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her, fuchtelte dabei mit Bleistiften herum und donnerte sie ihnen wie ein Speerwerfer in die empfindlichsten Körperpartien. Ein gerade mal zehn Zentimeter großer Pixie hielt drei Tiermenschen in Schach. Nicht, dass mich das überrascht hätte. Mr. Ray stand nur fassungslos da, bis er bemerkte, dass ich einen seiner Fische hatte. »Was, zum Teufel, machen Sie mit meinem Koi?« Sein Gesicht lief vor Wut knal rot an. »Ich gehe mal mit ihm spazieren.«
    Er kam auf mich zu und versuchte, mich mit seinen klobigen Händen festzuhalten. Höflich streckte ich ihm meine Hand entgegen und riss ihn vorwärts, direkt in mein Knie. Er stolperte zurück und drückte sich beide Hände in die Magengrube.
    »Hör auf, mit den Hunden zu spielen!«, schrie ich in Jenks'
    Richtung und suchte verzweifelt nach einem Fluchtweg. »Wir müssen verschwinden.«
    Ich hob Vanessas Monitor hoch und warf ihn in das Flachglasfenster. Das wol te ich schon lange mal machen, al erdings mit Ivys Bildschirm! Er krachte mit einem wohltuenden Geräusch durch das Glas und schlug auf dem Rasen auf, ein merkwürdiger Anblick. Wütende Tiermenschen strömten in den Raum und sonderten ihren starken Moschusgeruch ab. Ich schnappte mir den Kanister und hechtete durch das Fenster.
    »Los, hinterher«, schrie jemand.
    Meine Schulter knal te auf den gepflegten Rasen, und ich rol te mich ab. »Komm hoch«, hörte ich Jenks direkt an meinem Ohr. »Da entlang.«
    Er flitzte durch den kleinen Innenhof. Ich folgte ihm, wobei ich mir den schweren Kanister auf den Rücken schnal te, um beide Hände frei zu haben. Dann zog ich mich an dem Rosengitter an der Mauer hoch, ohne auf die Dornen zu achten, die meine Haut durchdrangen.
    Keuchend kam ich oben an. Das Rascheln der Zweige verriet mir, dass sie mir auf den Fersen waren. Ich zog mich über die Brüstung des mit Teer und Kieselsteinen bedeckten Flachdachs und sprintete los. Hier oben wehte ein heißer Wind, und ich warf einen kurzen Blick auf die Skyline von Cincinnati.

    »Spring«, brül te Jenks, als ich am Rand angekommen war.
    Ich vertraute ihm und sprang mit wirbelnden Armen und Beinen von der Dachkante.
    Adrenalin schoss durch meinen Körper, und ich hielt die L,uft an. Es war ein Parkplatz. Er hatte mich vom Dach auf einen Parkplatz springen lassen!
    »Ich hab keine Flügel, du Idiot.« Zähneknirschend zog ich die Knie an. Als ich am Boden aufschlug, kam der Schmerz wie eine Explosion. Ich fiel nach vorne und riss mir die Handinnenflächen auf. Der Schultergurt riss, und der Kanister schlug klappernd auf den Asphalt. Ich rol te zur Seite, um den Sturz abzufangen.
    Der metal ene Kanister rol te in die entgegengesetzte Richtung. Noch immer keuchend vor Schmerz stolperte ich hinterher. Beinahe hätte ich ihn erwischt, doch dann rol te er unter einen Wagen. Mit einem Fluch legte ich mich flach auf den Bauch und versuchte das Ding mit einem Arm zu erreichen.
    »Da ist sie!«
    Ich hörte ein Pling von dem Auto über mir, dann noch eins. Im Asphalt klaffte plötzlich ein Loch, und ich konnte den stechenden Schmerz von Splittern in meinem Arm spüren. Schossen die etwa auf mich?
    Mit einem Stöhnen schlängelte ich mich unter dem Auto hervor und zog den Kanister hinter mir her. Den Fisch wie einen Schutzschild vor die Brust gedrückt, ging ich langsam rückwärts. »Hey«, rief ich und zog mir eine Strähne aus dem Gesicht. »Was zur Höl e macht ihr da? Es ist nur ein Fisch! Er gehört euch doch nicht einmal!«
    Das Tiermenschentrio glotzte vom Dach herab. Einer von ihnen legte seine Waffe auf mich an.
    Blitzschnel drehte ich mich um und rannte los. Und das al es für fünfhundert Dol ar? Für fünftausend viel eicht! Ich lief hinter Jenks her und schwor mir, mich das nächste Mal über die Einzelheiten zu informieren, bevor ich das Standardhonorar veranschlagte.
    »Hier lang«, brül te Jenks. Teile des Asphalts platzten ab und trafen mich, begleitet vom Echo der Schüsse. Der Platz war nicht abgesperrt, und so rannte ich mit vor Adrenalin zitternden Muskeln über die Straße, um mich möglichst unauffäl ig in den Strom der Fußgänger einzureihen. Mit klopfendem Herzen hielt ich kurz an und entdeckte ihre Silhouetten, die sich vor dem weiten Himmel abzeichneten.
    Sie waren nicht gesprungen. Sie mussten sich auch nicht beeilen, denn am Gitter klebte noch überal mein Blut.
    Trotzdem glaubte ich nicht, dass sie mich verfolgen würden.
    Der Fisch gehörte nicht ihnen, sondern den Howlers. Das Basebal team würde
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