Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
auf ganz intime Weise den blutenden Kratzer ableckte, der feste Griff seiner warmen Hände an meinem Bein ...
    »So geht's«, sagte Alfred und drückte ein ums andere Mal den Auslöser. Claude legte eine Hand um meinen Oberschenkel, als er spürte, dass meine Muskeln von der Anstrengung, ihn hochzuhalten, zu zittern begannen. So hielt wieder ein Mann mein Bein fest. Claude hatte kräftig zugegriffen, um meinen Oberschenkel zu stützen. Was mir durchaus half, aber es war kein bisschen erotisch.
    »Und jetzt ein paar Bettfotos«, sagte Al genau in dem Augenblick, in dem ich es keine Sekunde länger ausgehalten hätte.
    »Nein«, antworteten Claude und ich im Duett.
    »Aber das ist Teil des Auftrags«, erklärte Al. »Keine Angst, keiner muss sich ausziehen. Solche Fotos mache ich nicht. Meine Frau würde mich umbringen. Ihr legt euch einfach beide so aufs Bett, wie ihr seid. Claude stützt sich auf einen Ellbogen und schaut auf Sie hinunter, Miss Stackhouse.«
    »Nein«, erwiderte ich entschlossen. »Machen Sie ein paar Fotos von ihm, wie er allein im Wasser steht. Das wäre viel besser.« In der einen Ecke des Fotostudios war so eine Art künstlicher Teich, und Fotos von einem scheinbar nackten Claude, dem das Wasser von der Brust tropfte, würden höchst anziehend wirken (jedenfalls auf jede Frau, die ihm noch nie begegnet war).
    »Was meinst du, Claude?«, fragte Al.
    Jetzt brach sich Claudes Narzissmus Bahn. »Ich glaube, das wäre großartig, Al«, sagte er und versuchte, nicht zu begeistert zu klingen.
    Ich ging schon auf den Umkleideraum zu, ich konnte es kaum erwarten, aus diesem Kostüm herauszukommen und wieder meine guten alten Jeans überzustreifen. Ich sah mich nach einer Uhr um. Um halb sechs begann meine Schicht im Merlotte's, und vorher musste ich noch nach Bon Temps zurück, meine Kellnerinnenuniform von zu Hause holen und wieder zur Bar fahren.
    »Danke, Sookie«, rief Claude mir hinterher.
    »Gern, Claude. Und viel Glück bei diesem Wettbewerb.« Doch er bewunderte sich schon wieder im Spiegel.
    Maria-Star brachte mich hinaus. »Tschüs, Sookie. Schön, dass wir uns mal wieder getroffen haben.«
    »Find ich auch«, log ich. Und obwohl sie die verwickelte rote Gedankenwelt einer Werwölfin hatte, konnte ich erkennen, dass Maria-Star nicht verstand, warum ich Alcide einfach so aufgab. Schließlich sah der Werwolf auf robuste Art sehr gut aus, war ein unterhaltsamer Freund und ein heißblütiger Mann aus der heterosexuellen Liga. Und noch dazu besaß er jetzt eine eigene Baufirma und war ein wohlhabender Mann.
    Eine Frage schoss mir durch den Kopf, und ehe ich nachgedacht hatte, sprach ich sie auch schon aus. »Wird eigentlich noch nach Debbie Pelt gesucht?«, fragte ich, geradeso wie jemand, der in einer Wunde bohrt. Debbie war Alcides Langzeitfreundin gewesen, auch wenn sich die beiden zwischendurch immer mal wieder getrennt hatten. Sie war ein echtes Miststück gewesen.
    »Nicht mehr von denselben Leuten«, sagte Maria-Star. Ihre Miene verdüsterte sich. Maria-Star dachte genauso ungern an Debbie wie ich, wenn auch aus völlig anderen Gründen. »Die von den Pelts angeheuerten Privatdetektive haben den Fall aufgegeben; sie sagten, sie würden die Familie nur schröpfen, wenn sie noch weitermachen. Das habe ich jedenfalls gehört. Und die Polizei gibt es zwar nicht zu, aber sie hat auch einen toten Punkt erreicht. Ich bin den Pelts nur einmal begegnet, als sie kurz nach Debbies Verschwinden nach Shreveport kamen. Eine wirklich wilde Familie.« Ich blinzelte verwirrt. Das war ein ziemlich hartes Urteil, vor allem von einer Werwölfin.
    »Sandra, die andere Tochter, ist die schlimmste. Sie hat Debbie sehr gern gehabt, und nur ihretwegen heuern die Pelts noch immer irgendwelche seltsamen Leute in der Sache an. Ich glaube ja, dass Debbie entführt wurde. Oder vielleicht hat sie sich umgebracht. Als Alcide sich von ihr losgesagt hat, ist sie wahrscheinlich durchgedreht.«
    »Vielleicht«, murmelte ich ohne große Überzeugung.
    »So ist er besser dran. Ich hoffe, sie taucht nie wieder auf«, sagte Maria-Star.
    Ich war derselben Meinung wie Maria-Star, nur dass ich im Gegensatz zu ihr ganz genau wusste, was Debbie zugestoßen war; und das war es auch, was zwischen Alcide und mir stand und uns getrennt hatte.
    »Ich hoffe, er sieht sie nie wieder«, bekräftigte Maria-Star. Ihr hübsches Gesicht war düster und zeigte einen Anflug ihrer eigenen wilden Seite.
    Alcide mochte sich ja vielleicht mit Maria-Star
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher