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Baedeker Reiseführer London

Baedeker Reiseführer London

Titel: Baedeker Reiseführer London
Autoren: Rainer Eisenschmid , Kathleen Becker , John Sykes
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Fitzailwyn zum ersten Lord Mayor von London. Die Krone musste immer wieder den Londonern ihre Rechte zugestehen: Unter Heinrich I., als London definitiv Hauptstadt wurde, wahrte es seine Unabhängigkeit als nur dem König unterstehende Stadtrepublik; Richard Löwenherz schloss mit den Bürgern eine Charta, die deren Rechte auf der Themse verbriefte. Höhepunkt war im Jahr 1215 der Abschluss der Magna Charta , in der König Johann ohne Land das Recht der Zünfte auf die jährliche Wahl des Lord Mayor anerkannte. Schließlich begannen 1376 regelmäßige Treffen des Common Council, der seit dem 13. Jh. schon informell zwischen dem Lord Mayor und den Aldermen (Ratsherren) bestand. Ende des 14. Jh.s wurde er zur offiziellen Einrichtung. Die Bauern und Besitzlosen besaßen keine Rechte; ihr Unmut entlud sich u. a. 1381 in der von Wat Tyler geführten Rebellion gegen die Kopfsteuer und 1450 im Aufstand von Jack Cade.
    Der Schrein Eduards des Bekenners in Westminster Abbey
VON DEN TUDORS ZU DEN STUARTS
1485
Beginn der Tudor-Herrschaft
1509–1547
Regierung Heinrichs VIII.
1565
Gründung der Börse
1605
Gunpowder Plot
1649
Enthauptung Karls I.
1665
Die Pest in London
1666
Great Fire
Unter den Tudors
    Der Regierungsantritt Heinrichs VII. 1485 markierte den Beginn der Tudor-Herrschaft und das Ende des Mittelalters in England. Das 16. Jh. sah einen beschleunigten wirtschaftlichen Aufstieg Londons dank der Gründung von Handelskompanien und der Börse durch Thomas Gresham 1565. Zu Ende des Jahrhunderts war London der bedeutendste Handelsplatz der damals bekannten Welt und hatte 200 000 Einwohner. Politisch fiel in diese Zeit die Gründung der anglikanischen Kirche durch Heinrich VIII. , der eine rege Bautätigkeit – allerdings in erster Linie außerhalb der Stadt wie in Greenwich und Hampton Court – entfaltete und namhafte Künstler wie Hans Holbein in die Stadt holte.
Unter den Stuarts
    Das 17. Jh. geriet zu einem der turbulentesten Abschnitte. War der misslungene Versuch von Guy Fawkes und einer Gruppe katholischer Verschwörer im Jahr 1605, das Parlament in die Luft zu sprengen (»Gunpowder Plot«), noch eher ein Vorspiel zum Machtkampf zwischen dem puritanischen Parlament und den seit 1603 regierenden katholischen Stuarts, wurde London bald zum Zentrum der Auseinandersetzung. Schließlich brach 1642 der Bürgerkrieg aus, der im Sieg der Partei Oliver Cromwells und der Enthauptung Karls I . vor Banqueting House 1649 gipfelte. Auf elf Jahre Republik folgte 1660 die Restauration des Hauses Stuart unter Karl II. Kaum war Ruhe eingekehrt, überzog 1665 die Pest die Stadt und forderte annähernd 100 000 Todesopfer.
Great Fire
    Ein Jahr darauf die nächste Katastrophe: Am Morgen des 2. September 1666 brach das » Great Fire « aus, das vier Tage und Nächte lang wütete, vier Fünftel der Stadt in Asche legte und 13 200 Häuser und 84 Kirchen zerstörte. 100 000 Menschen wurden obdachlos. Der Erste Sekretär der Admiralität Samuel Pepys berichtet darüber in seinem Tagebuch ( siehe >> ). Als Generalarchitekt für den Wiederaufbau wurde Christopher Wren beauftragt, der als sein größtes Vermächtnis St. Paul’s Cathedral hinterließ und darüber hinaus bis zu seinem Tod 1711 noch weitere 52 Kirchen erbaute. Trotz aller Katastrophen aber festigte London seine Stellung als Welthandelsstadt und hatte am Ende des 17. Jh.s 500 000 Einwohner.
    BAEDEKER WISSEN !
Aus dem Tagebuch von Samuel Pepys
    The Great Fire: der Augenzeuge
    Die eindringlichste Schilderung des Großen Feuers stammt von Samuel Pepys (1633 – 1703). Der Erste Sekretär der Admiralität hat den Schrecken in seinem Tagebuch – einer der besten Quellen über das London des 17. Jh.s – beschrieben:
2. September 1666
    Jane kam zu mir und erzählte, dass heute Nacht durch das Feuer, das wir gesehen haben, über 300 Häuser zerstört worden seien und dass es jetzt in der ganzen Fish Street bei der London Bridge wüte. Machte mich sofort fertig und ging zum Tower und sah, dass zu beiden Seiten der Brücke die Häuser brannten, ein unendlich großes Feuer auf dieser und auf der anderen Seite der Brücke. Ging zum Kommandanten des Towers, der mir berichtete, dass es heute Morgen im königlichen Backhaus in Pudding Lane angefangen habe und dass die St.-Magnus-Kirche und der größte Teil der Fish Street schon niedergebrannt seien. […] Nahm dann ein Boot und fuhr unter der Brücke durch. Inzwischen breitete sich das Feuer immer mehr aus und erreichte den Steelyard. Jeder
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