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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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vergessen.”
    Mathis lachte so herzhaft, dass sein Bier überschwappte und auf seine nackte Brust spritzte. „Und ich falle auch noch darauf herein!”
    „Es war schon immer einfach, dich hereinzulegen, mein Junge.” Beano überlegte kurz, bevor er eine weitere Kostprobe seiner Weisheiten von sich gab. „Frauen”, murmelte er. „Man kann nicht mit ihnen leben, aber …”
    „Ja?” fragte Mathis nach, doch sein Freund sagte nichts mehr. Da Beano ihn nicht fragen würde, berichtete er von sich aus: „Ich habe heute Nachmittag mit einem Klienten gesprochen.”
    „Ach ja?”
    „Mit George Huxley.”
    Beano brummte lediglich. Er wusste genau, dass der neue Klient der Privatdetektei und Sicherheitsfirma ein bekannter Diplomat war, aber es beeindruckte ihn nicht im Geringsten.
    „Ich soll mich um sein Patenkind kümmern”, fuhr Mathis fort.
    „Ist das die Lady aus Boston?”
    „Genau.”
    „Klingt nach Ärger, wenn du mich fragst”, meinte Beano brummig.
    Das vermutete Mathis ebenfalls. „Ich muss den Fall für Hazards Inc. übernehmen”, sagte er, griff nach seinem T-Shirt, das neben ihm lag, und trocknete sich damit die Brust ab. „Mir bleibt nichts anderes übrig.”
    „Vermutlich nicht”, räumte sein Freund ein.
    Mathis stellte die Bierdose auf den Tisch und zog sich das feuchte T-Shirt an, stand auf und blickte auf den See hinaus.
    Stieg Nebel oder Dampf von der Oberfläche hoch? „Sie sieht sagenhaft aus”, sagte er seufzend.
    „Das tun sie alle”, erwiderte Beano ungerührt. „Falls du Hilfe brauchst…”
    Auf dieses Angebot hatte Mathis gewartet. „Allerdings, die brauche ich.”
    „Was soll ich machen, Boss?” fragte sein Koch und selbst ernannter Beschützer.
    „Ich möchte, dass du dich morgen früh besonders gut rasierst und dann in Schale wirfst.”
    Beano betrachtete sein frisch gewaschenes Hemd, die saubere Jeans und die Stiefel. „Also meine besten Cowboystiefel.”
    „Und deinen besten Hut.”
    „Den weißen Stetson?” fragte Beano verwundert.
    „Ja.”
    „Gehst du auch in Weiß?”
    Mathis nickte.
    Beano runzelte die Stirn. „Du willst die Lady beeindrucken.”
    Mathis betrachtete sein Spiegelbild in der Fensterscheibe und lächelte. Die weißen Zähne blitzten und bildeten einen reizvollen Kontrast zu der sonnengebräunten Haut. „Sie soll sofort merken, dass wir zu den Guten gehören.”
    Beano grinste erneut von einem Ohr zum anderen. „Wir könnten Miss …?”
    „Stratford. Desiree Stratford.”
    „Wir könnten Miss Stratford einfach sagen, dass wir zu den Guten gehören”, schlug er vor.
    „Vielleicht glaubt sie uns nicht”, gab Mathis zu bedenken.
    „Ich wiederhole mich nur ungern, aber das riecht nach Ärger.”
    Mathis konnte ihm nicht widersprechen.
    „Was machen wir denn eigentlich bei der Lady?”
    Wie sollte Mathis das erklären, ohne zu viel oder zu wenig zu sagen? Er nahm den letzten Schluck Bier aus der Dose. Verdammt, er wusste selbst kaum, worauf er sich mit diesem Auftrag eingelassen hatte.
    Dann fiel ihm ein altes amerikanisches Volkslied ein.
    „Fröschlein ging auf Brautschau, auf Brautschau das Fröschlein ging …”
    „Wir gehen auf Brautschau”, sagte Mathis und störte sich nicht an Beanos fassungslosem Gesicht.

2. KAPITEL
    Die Sirene hätte Tote geweckt.
    Desiree Stratford rollte sich auf die Seite, öffnete widerwillig die Augen und versuchte, die Zeit von der Uhr auf dem Nachttisch abzulesen.
    Drei Uhr nachts!
    „O nein”, stöhnte sie, drehte sich um und presste das Gesicht in das weiche Kissen. Sie wollte nicht aufwachen. Dafür brauchte sie den Schlaf viel zu dringend.
    Der Tag hatte sich endlos hingezogen. Desiree hatte ermüdende Besprechungen mit Anwälten, Bankleuten, Architekten und Bauunternehmern hinter sich. Sie hatte sich mit den langjährigen Hotelgästen unterhalten müssen. Danach hatte es ein schauderhaftes und zudem noch kaltes Essen gegeben. Sie nahm sich vor, den launischen und unfähigen Koch Andre hinauszuwerfen, sobald sie die Zeit fand, um sich nach Ersatz umzusehen.
    Abends hatte sie die Papiere im Arbeitszimmer ihres Urgroßvaters durchgesehen und sich dabei gefragt, ob dieser liebenswerte, reizende Mann wirklich jeden Brief und jeden Beleg in seinem ganzen Leben gesammelt hatte. Vor etwa zwei Stunden, also um eins, war sie dann endlich erschöpft ins Bett gesunken, und nun war sie wieder wach.
    Allerdings konnte sie niemanden außer sich selbst die Schuld daran geben. Schließlich hatte sie
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