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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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bestritt oder bestätigte Mathis nicht.
    Huxley betrachtete seinen Gesprächspartner forschend. „Sie haben viel Erfahrung gesammelt.”
    „So könnte man es ausdrücken.”
    „Und Sie leben noch”, stellte der Diplomat trocken fest.
    Mathis gestattete sich ein leichtes Lächeln. „Wie Sie sehen.”
    „Und Sie haben alles gut überstanden?”
    Jetzt zögerte Mathis. Das war allerdings eine heikle Frage. Hatte er wirklich alles gut überstanden? Er entschied sich für eine unverfängliche Antwort. „Ohne die geringsten Narben.”
    Huxley richtete die grauen Augen unverwandt auf ihn und musterte ihn eingehend. „Gut.”
    Es war höchste Zeit, zum Kern der Sache zu kommen. „Was erwarten Sie nun von mir, Herr Botschafter?” fragte Mathis.
    „Nachforschungen”, lautete die knappe Antwort.
    „Über das Hotel oder Ihr Patenkind?”
    „Über beides”, erwiderte George Huxley offen. „Es heißt, Sie seien ein ausgezeichneter Geschäftsmann und ein ebenso guter ehemaliger …” Er zögerte. „Nun ja, was auch immer. Ich will wissen, worauf Desiree sich eingelassen hat und ob sie weiß, was sie tut.”
    So leicht ließ Mathis sich nichts vormachen. Da steckte mehr dahinter. „Und weiter?”
    Der Diplomat seufzte. „Nun, es gab etliche Vorfälle.”
    „Was für Vorfälle?” hakte Mathis nach.
    „Unerklärliche Ereignisse”, räumte Huxley ein.
    „Könnten Sie das trotzdem genauer erklären?”
    Es war George Huxley sichtlich unangenehm, darüber zu sprechen. „Möbel wurden verrückt.”
    „Möbel?” wiederholte Mathis verwundert, weil das so harmlos klang.
    „Ja, und angeblich hat sie niemand berührt. Nachts sind seltsame Geräusche zu hören. Es ist von merkwürdigen Erscheinungen die Rede.”
    „Wollen Sie damit andeuten, dass es im Hotel Stratford spukt?” fragte Mathis amüsiert.
    Huxley winkte entschieden ab. „Nein, weil ich nicht an Gespenster glaube.”
    „Dann sind wir schon zwei”, stellte Mathis fest. „Ich glaube nämlich auch nicht an Spuk.”
    „Genau deshalb sind Sie genau der richtige Mann für diese Aufgabe. Setzen Sie in dieser verrückten Welt Ihren gesunden Menschenverstand ein.”
    „Gibt es sonst noch etwas?” Mathis wusste immer am liebsten alles im Voraus.
    Huxley fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. „Da Sie schon davon sprechen - es gibt tatsächlich noch etwas.”
    Mathis hatte es gleich geahnt. So leicht konnte ihm niemand etwas vormachen, nicht einmal ein erfahrener Diplomat.
    „Was immer auch in diesem Hotel vor sich geht, steht meiner Ansicht nach in direktem Zusammenhang mit seinen Gästen und dem Personal”, behauptete Huxley. „Nur Desiree darf wissen, wer Sie wirklich sind. Anderenfalls, fürchte ich, wird diese Angelegenheit nie aufgeklärt. Mit anderen Worten, Sie müssen verdeckt ermitteln.”
    „Ich soll mich also tarnen?” erkundigte sich Mathis.
    „Ja, das würde ich Ihnen dringend empfehlen.”
    „Was würden Sie vorschlagen?” George Huxley ließ den Blick über den teuren schwarzen Stetson mit dem Hutband aus getriebenem Silber zu den schwarzen Lederstiefeln wandern. „Sie könnten sich als Cowboy ausgeben.”
    „Was hätte ein Cowboy im Stratford zu suchen?” fragte Mathis.
    „Dazu fällt uns schon noch etwas ein.”
    „Uns?”
    „Wir denken uns eine glaubhafte Geschichte aus, die Ihre Anwesenheit erklärt.”
    „Wann soll ich anfangen?”
    „Heute.”
    Mathis blickte aus dem Fenster auf das Zentrum von Chicago. Er brauchte unbedingt weitere Informationen über das Hotel Stratford und sämtliche Eigentümer, bevor er sich der Dame aus Boston präsentierte.
    „Morgen”, entschied er schließlich. „Ich muss noch einiges überprüfen, ehe ich mich bei Miss Desiree Stratford vorstelle.”
    „Also gut, dann morgen”, erwiderte Huxley.
    Sie unterhielten sich noch eine Weile. Dann begleitete George Huxley seinen Besucher persönlich zur Tür und reichte ihm die Hand. „Viel Glück, Hazard”, wünschte der Botschafter. Sie werden es brauchen.
    Hazards Inc. stellte Mathis für den Sommer ein Penthouse in der zweiundvierzigsten Etage eines Chicagoer Wolkenkratzers zur Verfügung. Es bestand auf drei Seiten aus Glaswänden und bot einen traumhaften Ausblick auf den Lake Michigan.
    Das Abendlicht fiel auf den ungewöhnlich ruhigen See. So weit das Auge reichte, leuchteten weiße Segel auf dem dunkelblauen Wasser. Der Anblick erinnerte Mathis entfernt an den Sonnenuntergang, der sich ihm von seinem Haus aus bot. Die Sangre
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