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Azazel

Titel: Azazel
Autoren: Isaac Asimov
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Dämon erstmals in Georges Leben trat. Und da man Jennifer, die ansonsten ein Ausbund an Freundlichkeit ist, einfach nicht widerstehen kann, wenn sie die Fäuste ballt, schrieb ich die Story »The Two-Centimeter Demon«, in der alles steht, was sie verlangte und die den Auftakt dieses Buches bildet. Darüber hinaus entschied Jennifer, daß Azazel definitiv ein Dämon sein sollte, kein Außerirdischer, womit wir wieder bei der Fantasy wären. (»Azazel« ist übrigens ein biblischer Name, und Bibelleser halten ihn für gewöhnlich auch für den Namen eines Dämons, obwohl es sich in Wahrheit ein wenig komplizierter verhält.)
    2. George wird irgendwie als Schnorrer dargestellt, und ich hasse Schnorrer - aber George finde ich liebenswert. Ich hoffe, Ihnen ergeht es ebenso. Der Ich-Erzähler (lsaac Asimov) wird häufig von George beleidigt und unweigerlich um ein paar Dollar geschröpft, aber das ist mir gleich. Wie ich am Ende der ersten Erzählung erkläre, sind es seine Geschichten wert, und ich verdiene viel mehr Geld damit, als ich George gebe - zumal das ja nur in meiner Phantasie geschieht.
    3.Bitte beachten Sie, daß es sich bei den Geschichten um humorvolle Satiren handeln soll; wenn Ihnen der Stil übertrieben und »un-asimovisch« vorkommt, dann ist das durchaus beabsichtigt. Betrachten Sie das als Warnung. Kaufen Sie das Buch nicht mit falschen Erwartungen, die Sie nur verärgern würden. Und falls Sie übrigens hin und wieder dezente Anspielungen an P. G. Wodehousc entdecken, glauben Sie mir - das ist kein Zufall.

Ein Dämon von zwei Zentimetern
    Ich lernte George vor einigen Jahren während einer literarischen Convention kennen und bemerkte sofort den eigentümlich unschuldigen und liebenswürdigen Ausdruck seines rundlichen Gesichts mittleren Alters. Er gehörte, wie ich sogleich bemerkte, zu jenen Menschen, denen man bedenkenlos seine Brieftasche anvertrauen würde, während man schwimmen ging.
    Er erkannte mich von den Fotos auf den Umschlägen meiner Bücher, begrüßte mich herzlich und erzählte mir, wie gut ihm meine Geschichten und Romane gefielen, was mir gleich eine gute Meinung von seiner Intelligenz und seinem guten Geschmack vermittelte.
    Wir schüttelten einander herzlich die Hände. »Mein Name ist George Bitternut«, sagte er.
    »Bitternut«, wiederholte ich, damit ich mir seinen Namen gleich einprägen konnte. »Ein ungewöhnlicher Name.«
    »Dänisch«, sagte er, »und sehr aristokratisch. Ich bin ein Nachkomme von Knut, besser bekannt als Kanute, ein Dänenkönig, der im frühen elften Jahrhundert England eroberte. Ein Vorfahr von mir war sein Sohn, natürlich auf der falschen Seite des Betts gezeugt.«
    »Natürlich«, murmelte ich, obwohl ich nicht begriff, warum das so natürlich sein sollte.
    »Er wurde Knut genannt, nach seinem Vater«, fuhr George fort, »und als man ihn dem König präsentierte, sagte der dänische Monarch: >Bei meiner Heiligkeit, ist das mein Erbe?< >Nicht ganz<, sagte der Höfling, der den kleinen Knut hielt, >denn er ist illegitim, seine Mutter ist die Waschfrau, die Ihr -< >Oh<, sagte der König, >das ist bitter. < Und von dem Augenblick an trug er den Namen Bitterknut. Nur diesen einen Namen. Ich habe den Namen als direkter männlicher Nachfahre geerbt, allerdings wurde im Lauf der Zeit eben Bitternut daraus.« Und er sah mich mit hypnotischer Listigkeit in den blauen Augen an, die jeden Zweifel unmöglich machten.
    »Würden Sie mir beim Mittagessen Gesellschaft leisten?« fragte ich und wies auf das schicke Restaurant, das ganz augenscheinlich nur für Gäste mit einer dicken Brieftasche gedacht war.
    »Finden Sie das Restaurant nicht übertrieben protzig?« sagte George. »Wäre der Imbiß auf der anderen Straßenseite nicht besser -«
    »Ich lade Sie ein«, sagte ich.
    Worauf George die Lippen schürzte und sagte: »Jetzt, wo ich mir das Restaurant genauer ansehe, scheint es mir doch recht gemütlich zu sein. Ja, man könnte es dort aushalten.«
    »Mein Vorfahr Bitterknut hatte einen Sohn«, fuhr George beim Hauptgang fort, »den er Sweyn nannte. Ein anständiger dänischer Name.«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich. »König Knuts Vater trug den Namen Sweyn Forkebart. In der heutigen Zeit wird der Name meist Sven geschrieben.«
    George runzelte mißbilligend die Stirn. »Alterchen«, sagte er, »es ist nicht nötig, daß Sie derartig mit Ihrem Bildungsbürgertum protzen. Ich nehme die Tatsache zur Kenntnis, daß Sie über eine rudimentäre Allgemeinbildung
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