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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern
Autoren: Jason Dark
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einen derartigen Namen kannte er nicht. Überhaupt war alles so verrückt, als wäre hier auf dem Feld einer dieser Filme gedreht worden, wo mit vielen Tricks gearbeit wurde.
    »Wie?« fragte er und kam sich dabei ziemlich dumm vor.
    »Wo ist mein Geliebter?«
    »Ich kenne ihn nicht, verdammt!«
    »Du bist es nicht?«
    »Nein!«
    Die Frau hatte die Antwort gehört, nickte, und einen Moment später befand sich der Mann in Lebensgefahr. Alles war plötzlich anders geworden, obwohl sich die Szenerie nicht verändert hatte. Aber die Frau war einen Schritt nach vorn getreten, und die Spitze der Lanze befand sich in einer gefährlichen Reichweite.
    Ihm stockte der Atem.
    »Du nicht!« hörte er. Dann stieß die Frau zu.
    Sein Leben verdankte Burton Ives einem Glücksfall. Auch er hatte seine Heugabel in die Höhe gerissen. Metall klirrte auf Metall.
    Die Spitze und der Helm verhakten sich für einen Moment an den Zinken. Damit hatte Damara nicht gerechnet. Auch nicht mit der Reaktion des Mannes, der es gewohnt war, mit einer Heugabel umzugehen.
    Er riß nicht nur sie in die Höhe. Die heftige Bewegung drängte auch die verdammte Lanze nach oben, und mit einer heftigen Bewegung schleuderte er sie zur Seite.
    Die Heugabel kam frei.
    Sofort sprang der Farmer zurück. Er hatte einen Anfangserfolg errungen, er wollte ihn nicht mehr aufs Spiel setzen. Das einzige, was ihm jetzt noch blieb, war die Flucht.
    Auf dem Absatz warf er sich herum. Er steckte voller Panik, rannte gegen einen Heustapel, riß ihn um, hetzte weiter und warf einen Blick über seine Schulter.
    Sie folgte ihm.
    Dabei bewegte sie sich breitbeinig, so hätte auch ein Roboter gehen können, und die Gefahr war für den Farmer noch nicht vorbei. Bis zu seinem Haus hatte er es noch ziemlich weit. Das Feld hier lag abseits, er hatte es gepachtet.
    Er hetzte auf den Traktor zu. Burton Ives hatte sich bisher keine Gedanken über die Beschaffenheit des Bodens gemacht, er war immer langsam gegangen, war nie gerannt, jetzt aber mußte er es tun, zudem war er noch von der Heugabel behindert. Mehr als einmal stolperte er, und mehr als einmal hatte er Glück, daß er sich noch auf den Beinen halten konnte. Er verlor seinen Hut. Die offene Weste klatschte immer wieder gegen seinen Körper. Der Traktor stand im letzten Licht der Sonne. Es war ein Zufall, daß die Strahlen gegen ihn fielen und das dunkle Gefährt miteinem rötlichen Schleier Übergossen.
    So wurde der Traktor auch äußerlich für den Farmer zu einem Hoffnungsträger.
    Er beeilte sich. Schaute nicht mehr zurück. Die Person war gekommen, das reichte ihm. Sie würde vielleicht sogar zu seinem Haus laufen, um die Familie zu bedrohen, deshalb mußte Vorsorge für eine Flucht getroffen werden.
    Es waren alles Gedankenfragmente, die ihm durch den Kopf schössen.
    Am Ende dieser Fragmente stand nur ein Wort – FLUCHT.
    Er rutschte aus. Wie ein angeschossenes Tier taumelte der Farmer nach vorn und prallte gegen seinen Traktor. Der Schlag war hart. Er spürte ihn auch an der Stirn, denn er war mit dem Kopf gegen eine Verstrebung geprallt.
    Für einen Moment verlor er die Übersicht. Die Knie waren ihm weich geworden. Er wußte nicht, ob er es noch schaffen konnte, aber er wollte sehen, wie weit die Person gekommen war.
    Sie hatte aufgeholt.
    Die Frau lief etwas schwankend, als hätten ihre Beine den richtigen Gehrhythmus noch nicht gefunden. An ihrem Gesicht hatte sich nichts verändert. Vielleicht war der Mund noch stärker verzerrt gewesen, ansonsten war es gleich geblieben.
    Sie war böse.
    Sie kam stampfend.
    Er hörte keinen Atem und stellte zu spät fest, daß er sich noch immer an seinen Traktor klammerte, als könnte ihn dieser vor dem Bösen beschützen.
    Ich muß weg!
    Es war die einzige Chance, die ihm blieb. Burton Ives schleuderte die Heugabel zur Seite. Er kletterte auf den Traktor, sah vor sich schon den Sattel und vernahm gleichzeitig hinter sich ein sehr böses Geräusch.
    Er hatte am Rücken keine Augen, konnte sich jedoch vorstellen, was es bedeutete.
    Ives war kein Profi. Anstatt sich zur Seite zu werfen, drehte er sich um.
    So sah er gerade noch die Lanze, die mit einer mörderischen Geschwindigkeit auf ihn zuraste. Den Mund konnte er noch aufreißen, der Schrei aber blieb in seiner Kehle stecken.
    Ein dumpfer Aufschlag. Die Brust brannte in einem höllischen Feuer. Er hatte den Blick gesenkt, das Blut quoll dick hervor und in pumpenden Stößen.
    Mit dem Rücken zum Traktor sackte der Mann
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