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Aus Licht gewoben

Aus Licht gewoben

Titel: Aus Licht gewoben
Autoren: A Bracken
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zufrieden gewesen, für immer so zu bleiben, eingehüllt in Dunkelheit und seine beruhigende Wärme.
    Aber da war dieser Geruch, kaum merklich, nur eine Erinnerung. Auch wenn er mir bisher erst einmal begegnet war, erkannte ich gleich, wie sich der Duft nach Regen mit dem des gelben Staubes verband und einen ganz neuen Geruch hervorbrachte, einzigartig und wunderbar.
    Der Umhang fiel.
    Wir standen auf ebenem Felsboden mit Blick auf einen grünen und braunen Flickenteppich im Tal unter uns. Es gab Straßen, die alten Steinhäuser und nasse Erde, das kleine Schulgebäude und den Marktplatz, die noch die Spuren der saldorrischen Angriffe trugen.
    Ich kannte diesen Ausblick nur zu gut. Das war Cliffton, wenn auch nicht das Cliffton, das ich gekannt hatte. Grüne Flecken sprenkelten das Tal, und es gab Felder voller Gemüse und sogar Obst. Aber das war nicht alles. Ich konnte erkennen, dass die Arbeiten an einem Bewässerungskanal begonnen hatten. Das Tal war in ein ungewohntes Licht getaucht. Schwere graue Wolken hingen tief über unseren Köpfen, und mir stieg ein herrlicher Duft in die Nase, von feuchtem Staub und noch etwas anderem.

    Ich ging bis an den Rand des Vorsprungs und betrachtete das Tal unter mir.
    »Willst du mich jetzt nicht mehr?« In einem einzigen Atemzug brachen die Worte aus North heraus, und mir ging auf, dass er sie die ganze Reise über zurückgehalten hatte. »Hast du mich deshalb gebeten, dich hierher zurückzubringen?«
    Ich wirbelte herum. »Nein! Niemals! Du weißt, was ich für dich empfinde.«
    »Ohne dich komme ich nicht besonders gut zurecht«, sagte er leise. »Der Mensch, der ich früher war … so will ich nie wieder werden. Aber als ich dich mitgenommen habe, habe ich dir versprochen, wenn alles vorbei wäre, würde es allein deine Entscheidung sein. Dass du selbst entscheiden darfst, wohin du gehen und wer du sein willst.«
    In seinen Augen lag ein flehender Ausdruck. In diesem Moment sah er aus, als hätte ich ihn seines Umhangs und seiner Magie beraubt. Als könnte ich ihn mit einem einzigen Schlag in die Dunkelheit zurückbefördern.
    Nach all dieser Zeit, nach allem was wir für einander getan hatten, wie konnte er da nur glauben, dass ich jemals den Wunsch haben würde, ihn zu verlassen?
    Ich ließ meinen Blick von dem fruchtbaren Tal zu meinen Füßen, sicher zwischen den gelben und braunen Bergen geborgen, zu dem kleinen Fleckchen aus Holz und Sand wandern, das mein Zuhause war. Das alles, jedes Staubkörnchen, war ein Teil von mir, und das würde sich auch nie ändern. Aber meine Zukunft hatte nie in Cliffton gelegen.
    Dieses Mal wählte ich ihn, nicht umgekehrt.
    »Ich dachte, wir könnten eine Weile hierbleiben«, sagte ich. »Um beim Bestellen der Felder und beim Wiederauf bau der Häuser zu helfen. Ich glaube, sie könnten die Dienste eines Zauberers gut gebrauchen.«

    »Bist du sicher?«, fragte er. »Wenn du hierbleiben willst, wenn du willst, dass ich gehe, dann tue ich das. Das ist dein Zuhause, ich würde es verstehen.«
    »Da gibt es nichts zu verstehen«, sagte ich. »Mein Zuhause ist da, wo du bist. Ich hatte nur nie die Gelegenheit, mich von den Orten und Menschen zu verabschieden, die ich liebe. Wenn du bereit wärst, eine Zeit lang mit mir hierzubleiben, könnten wir überall hingehen und alles tun, wonach uns zumute ist.«
    »Das klingt schön«, sagte er leise, als hätte er Angst, es laut auszusprechen. Dann konnte ich sehen, wie der Ausdruck ängstlicher Verzweiflung in seinem Gesicht sich verwandelte und endlich erste Anzeichen von Hoffnung aufflackerten. North nahm meine Hand, und gemeinsam machten wir uns auf den langen Weg hinunter ins Dorf.
    In diesem Augenblick begann es zu regnen.

Danksagung
    W enn ich ein Buch aus dem Regal nehme, lese ich immer gerne die Seite mit den Danksagungen. Jetzt, wo ich an der Reihe bin, muss ich feststellen, dass ich sehr vielen Leuten zu danken habe.
    Zuallererst möchte ich mich bei meiner Familie bedanken. Bei meiner Schwester Stephanie und meinem Bruder Daniel, die mich jeden Tag so stolz und glücklich machen, und bei meinen Eltern, die immer dafür gesorgt haben, dass es in unserem Leben genug Platz für Phantasie gab. Außerdem muss ich meinem Onkel Cary und meiner Tantedanken, die die ersten Fassungen meiner Geschichte gelesen und daran geglaubt haben, dass ich damit Erfolg haben könnte.
    Ohne die wunderbare Lindsay Davis, die sich vom ersten Tag an für diese Geschichte eingesetzt hat, wäre das alles nicht
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