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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)
Autoren: Charlaine Harris
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landen. Wie diese verdammte Katze, wenn sie mir eine Maus bringt: eine Trophäe.
    Siehst du, was ich für dich getan habe?
    Oh, mein Gott! Mein Mann hatte mich gerade vor den Augen dieses Besessenen mit einer Leidenschaft geküsst, die mir fast die Haare in Brand gesteckt hätte. Danach hatte ich Martin mit Paul alleine auf dem Friedhof zurückgelassen.

Kapitel 11
    Ich legte die gewagteste Kehrtwende hin, die je auf einer Landstraße in Spalding County vollführt wurde, und raste so schnell zum Friedhof zurück, wie ich es nur wagte. Bitte, lieber Gott!, dachte ich flehentlich, lass mich bitte, bitte, auf eine Radarfalle treffen. Mit einem Streifenpolizisten direkt daneben!
    Natürlich war dies ein prima Tag für Raser und von Radarfallen weit und breit keine Spur.
    Nachdenken!,befahl ich mir panisch. Ich konnte nicht einfach auf den Friedhof preschen und erwarten, meine Anwesenheit würde alles wieder in Ordnung bringen.
    Als der Friedhof immer näher kam, wurde ich langsamer, bis ich den Chevette entschlossen in den Straßengraben lenkte. Mochte er dort vor sich hin rotten, bis der Rost ihn fraß, Hauptsache, er war von der Straße und nicht mehr zu sehen.
    Ich stieg ganz leise aus – als hätte mein wildes Parkmanöver nicht schon genug Lärm gemacht! – und verschloss auch die Tür so lautlos wie möglich. Der Graben, in dem mein Auto gelandet war, befand sich etwas oberhalb der südöstlichen Ecke des Friedhofsgeländes. Der Haupteingang lag genau in der Mitte der langen östlichen Friedhofsgrenze, während die beiden Nebeneingänge im Westen lagen. Sie führten zu einer ausgefahrenen Staubstraße, die sich dort an der gesamten Zaunlänge entlangzog, um letztendlich auf die Landstraße zu treffen, die die östliche Grundstücksgrenze bildete.
    Obwohl mir dort, wo ich jetzt stand, Bäume die Sicht versperrten, erhaschte ich doch einen Blick auf etwas glänzend Weißes in der Nähe des nördlichsten Friedhofsteils, auf dem Jack begraben worden war. Martins Mercedes.
    Am ganzen Leib wie Espenlaub zitternd zwang ich mein Hirn zu arbeiten, mit irgendeinem Plan aufzuwarten.
    Das Haupttor im Osten lag viel zu ungeschützt, es war von den meisten Stellen des Friedhofs aus einsehbar. Also kroch ich am Zaun entlang durch das fast mannshohe Unkraut und versuchte, jeden Gedanken an Schlangen beiseite zu schieben. Da ich mich am Morgen für den Kirchgang und eine anschließende Beerdigung angezogen hatte, waren weder Kleidung noch Schuhe dazu geeignet, in Gräben herumzuhüpfen oder um Friedhöfe zu kriechen. Mein beigefarbener Rock war aus Viskose und verfing sich an allem, woran ich vorbeikam. Die niedrigen Absätze meiner Pumps versanken immer wieder im feuchten Boden, und meine losen Locken sammelten eifrig Samen und Kletten.
    Endlich hatte ich die südwestliche Ecke und damit die Staubstraße erreicht, der ich nun folgte, tief gebückt, aber doch laufend. Eins der schwierigsten Dinge, die ich in meinem Leben je versucht hatte.
    Alle paar Meter hielt ich an, um zu lauschen und mich umzusehen. Ich sah nichts, ich hörte nichts. Ich verfluchte die Bäume und Sträucher, die ich am Morgen noch so schön gefunden hatte.
    Der erste Nebeneingang tauchte auf.
    Der lag ziemlich frei, aber zwischen den beiden Männern, die sich immer noch in der Nähe von Jacks Grab aufzuhalten schienen, und mir befanden sich mehrere hohe Grabsteine und Pflanzungen. Trotzdem warf ich mich sicherheitshalber auf den Boden und kroch weiter, bis ich hinter einem der wenigen Mausoleen von Lawrenceton angekommen war. Dahinter konnte ich mich gut verstecken und einen Blick auf die Szene vor mir riskieren.
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Pauls Wagen stand immer noch da, parallel zum Zaun an der Westseite. Sonst sah ich wenig, bis auf die Rückseite des Zeltes, das Jacks Grab abdeckte. Der Leichenwagen und die Leute vom Bestattungsinstitut schienen verschwunden zu sein.
    Eng an den Granitstein des Grabes gedrückt rutschte ich vorsichtig weiter. Richtig: Die anderen Wagen waren fort, Paul und Martin waren allein hier.
    Bis auf mich.
    Dann entdeckte ich die beiden. Martin stand so, dass er mir die linke Seite zuwandte. Sein Rücken lehnte am dicken Stamm einer Lebenseiche, und sein Gesicht schien um einige Schattierungen bleicher geworden zu sein, seit ich mich von ihm verabschiedet hatte. Noch dazu hatten sich Falten in Stirn und Wangen gegraben, die ich dort noch nie gesehen hatte. So mochte er im Krieg ausgesehen haben, schoss es mir durch den
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