Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
erkannte ich an seinem Mund, der eine vollkommen gerade Linie bildete, und an seinen Fingern, die auf den über der Brust verschränkten Armen herum trommelten. Eindeutig Martins Denkerpose. Gerade schlenderte Shelby, der ein wenig größer war als Martin, zu ihm hinüber. Seine Hände hatte er lässig in den Jeanstaschen, damit nur niemand übersah, wie gelassen erdie ganze Sache nahm. Beide Männer wandten sich einander zu, so synchron, wie man es nur schafft, wenn man sich schon Ewigkeiten kennt. Mit einem einzigen Blick tauschten sie sich über den Toten aus, der aus dem Himmel gefallenen war.
    Lanier wartete geduldig darauf, dass ich etwas sagte.
    „Wir wechseln uns beim Rasenmähen ab“, sagte ich. „Das ist immer schweißtreibende Arbeit. Ich hatte vorne gemäht, also übernahm Angel den hinteren Teil des Gartens.“ Wenn ich die Hälfte des Rasens mähte, wertete ich das als meine sportliche Übung für den Tag. Dann brauchte ich mir nicht mehr dieses bescheuerte Video in den Rekorder zu schieben und vor meinem Fernseher rumzuhampeln. Wir lebten eine Meile vor der Stadt inmitten von Feldern, hatten einen sehr großen Vorgarten und einen ebenso großen Garten hinter dem Haus.
    Martin hatte zugehört und schüttelte automatisch den Kopf, wie er es immer tat, wenn mein Missfallen an den meisten körperlichen Anstrengungen deutlich wurde. Aber sein Kopfschütteln wirkte leicht geistesabwesend, seine Aufmerksamkeit galt nach wie vor dem Mann, dessen Leiche sich in unseren Garten gebohrt hatte.
    „Glauben Sie, man erkennt ihn, wenn man ihn umdreht?“, erkundigte er sich etwas abrupt beim Sheriff.
    „Die Frage kann ich Ihnen jetzt noch nicht beantworten“, meinte Lanier. „Das ist unser erster Flugzeugabwurf. Ich frage mich gerade etwas ganz anderes. Halten Sie es für möglich, dass die Leiche absichtlich hier abgeladen wurde?“
    Mit dieser Frage hatte er unsere volle Aufmerksamkeit, was er auch wusste. Ich spürte einen Anflug von Übelkeit.
    „Darf ich Ihnen noch ein bisschen Eiskaffee nachschenken?“, erkundigte ich mich hastig.
    Lanier warf einen Blick in sein Glas. „Nein, danke, Madam. Kreiste das Flugzeug schon über Ihrem Grundstück, ehe der Mann herausfiel?“
    Ich nickte. Laniers Blick glitt weiter zu Angel, wo er hängenblieb. Kein Wunder, schließlich bot sie einen höchst erfreulichen Anblick.
    „Mrs. Youngblood? Sie sagten, Sie hätten das Flugzeug gar nicht gesehen?“
    „Nein, Sheriff. Der Rasenmäher lief, und ich habe Musik gehört.“ Angel erntete jede Menge klammheimlicher Blicke von den Hilfssheriffs und Sanitätern, obwohl sie sich ein weißes T-Shirt über den Bikini gezogen hatte. Dabei war meine Leibwächterin streng genommen noch nicht einmal richtig hübsch, aber sie war groß, sehr muskulös und schlank, und ihre Haut so golden wie das Fell einer Gepardin. Ihre Beine waren mindestens die sprichwörtliche Meile lang.
    „Miss Roe? Sie haben den Mann fallen sehen?“
    „Ja. Aber als ich hochblickte, befand er sich bereits in der Luft. Wie er aus dem Flugzeug fiel, habe ich nicht mitbekommen.“
    „Glauben Sie, dass der Mann bereits tot war, als er durch die Luft flog?“
    Darüber hatte ich bisher noch nicht nachgedacht. „Ja“, sagte ich langsam. „Ja. Ich glaube, er war tot. Er war doch ...“ Ich musste tief Luft holen. „Er war ganz schlaff.“
    Martin stellte sich hinter mich, um mir die Hände auf die Schultern zu legen.
    Padgett Lanier ließ die Eiswürfel in seinem Glas klingeln. „Ob Sie wohl alle einen Blick auf den Verstorbenen werfen würden, wenn wir ihn umgedreht haben?“ Ehe wir antworten konnten, hob er beschwichtigend die Hand. „Ich weiß, ich weiß, das ist eine große Bitte, und ich spreche sie auch nur ungern aus. Aber wir müssen wirklich wissen, ob einer von Ihnen diesen Mann schon einmal gesehen hat.“
    Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas so ungern tun wollen. Die Hände meines Mannes drückten beruhigend meine Schultern.
    „Sheriff?“, rief der größere der beiden Hilfssheriffs, während er sich ein zusätzliches Paar Plastikhandschuhe überstreifte. „Wir wären dann soweit. Wenn Sie bitte mitkommen wollen?“ Lanier stemmte sich aus seinem Stuhl und ging zu den anderen.
    Nein, diesen Anblick mochte ich mir nicht zumuten. Ich verbarg mein Gesicht in den Händen, konnte aber nicht verhindern, dass ich ein paar Geräusche hörte. Die wollte ich aber ganz sicher nicht auch noch mit den entsprechenden Bildern kombinieren.
    „Meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher