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Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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Operation beendet.«
    Ja , dachte sie, krank vor Enttäuschung, Angst und Scham, Operation beendet . Der durchdringende metallische Blutgeruch, der in der heißen Nachtluft lag, erreichte ihre verwirrten Sinne.
    Hatte Wright eine Kugel abbekommen? »Bist du getroffen worden?«, fragte sie hektisch. Die Frage kam als heiseres Krächzen heraus.
    »Ich nicht. Escobar.«
    »Manny?« Sie versuchte sich umzudrehen, um zu sehen, wo Escobar war. Zu sehen, ob er Hilfe brauchte. Aber die Sicht war wegen der Dunkelheit beschränkt und weil Kane ihr mit seinem Gewicht das Gesicht in den Boden drückte.
    »Er wird es überleben.« Sein warmer, feuchter Atem streichelte über die Seite ihres Gesichts. »Nimm deine Waffen und dann nichts wie weg. Oder muss ich jeden verdammten Befehl erst zehnmal wiederholen, bevor du ihn kapierst? Hast du diesen Teil der Ausbildung geschwänzt?«, knurrte er. »Du hast sämtliche Befehle ohne Zögern zu befolgen. Sieh dir Escobar an. Dein Zögern ist der einzige Grund, dass er den Arm voller Blei hat.«
    Danke. Als ob ich noch deine Unterstützung bräuchte, um mich wie ein nutzloser Versager zu fühlen.
    Kanes Gewicht war erdrückend, erstickend. Genau wie sein Ruf. Ihre Sachen trieften vor Schweiß, und auf jedem Stückchen nackter Haut klebte wie ein Sühnezeichen der Sand. »Ziemlich schwierig, mit dir auf mir drauf.«
    Er rollte sich von ihr herunter und kam tief gebückt auf die Füße, um sich nicht vor dem Feind gegen den Himmel abzuzeichnen. Dann drehte er sich um und streckte ihr, vermutlich um ihr aufzuhelfen, die Hand hin. AJ beschäftigte sich gerade damit, taumelnd auf die Beine zu kommen und nach der Dragunov zu greifen, als er sie packte. Sie klappte das federgelagerte Zweibein zurück in Position, griff nach ihrer heruntergefallenen Baseball-Kappe und drückte sie sich verkehrt herum auf den Kopf. Sie hob die Dragunov auf die Schulter …
    Kanes Hand schoss vor und packte mit hartem Griff die Mündung. »Gib auf, solange du noch Vorsprung hast, Cooper.«
    Das sollte ein Vorsprung sein?
    Scheiße.
    Sie hätte sich am liebsten übergeben.
    Sie hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst.
    Oh, Gott. Schlimmer .
    Sie hätte am liebsten geweint .
    Er warf ihr einen harten, leicht zu deutenden Blick zu und ließ mit geübtem Abwärtsruck die Waffe los. »Los«, sagte er streng und bewegte sich tief geduckt auf Manny zu.
    Das Gewehrfeuer erhellte den Himmel mit einer Serie aus dröhnenden Explosionen und blendenden Blitzen.
    »Nimm seine Waffe.« Kane bückte sich, schulterte Escobar wie ein Feuerwehrmann und bewegte sich wie ein Krebs rückwärts über Fels und Sand. »Hau dein Blei raus, Struben kann sie nicht ewig in Schach halten.«
    Zumindest das konnte sie richtig machen. AJ feuerte zur Deckung ein paar Schüsse ab, schnappte sich Mannys Waffe und folgte Kane. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und ihr Herz raste, während die Kugeln an ihnen vorbeizischten und sie um Haaresbreite verfehlten. Bei jeder neuen Salve zuckte sie zusammen.
    Struben gab ihnen Deckung, bis sie seine Position erreichten. Als sie auf gleicher Höhe waren, warf er ihr einen verächtlichen Blick zu. Das Blut schoss ihr in die Wangen. Einen weiteren Kommentar brauchte es nicht. Gemeinsam hasteten sie über halb eingestürzte Wände und andere Hindernisse, torkelten den kleinen Hügel hinter dem verlassenen antiken Dorf hinab, wo sie zuvor ihr Fahrzeug versteckt hatten. Das Feuer der Maschinengewehre dröhnte hinter ihnen her wie ein Albtraum, der sie einzuholen drohte.
    »Soll ich fahren?« Struben fasste an den Türgriff.
    »Nach hinten, mit Escobar zusammen.« Kane machte die hintere Tür auf und ließ Escobar auf den Boden fallen, dann raste er zur Tür auf der Fahrerseite.
    »Ah, verdammt. Vorn wäre mir lieber gewesen«, beschwerte sich Struben, hob seine Waffe an und macht ein finsteres Gesicht. »Wer in Coopers Nähe ist, fängt sich am Ende nämlich’ne Kugel ein.« Er grinste. »Es sei denn, er ist einer von den bösen Jungs, versteht sich.«
    »Nach vorn.« Wright wies mit dem Finger auf AJ und sagte an Struben gewandt: »Spar dir die Predigt. Rein mit dir, oder wir lassen dich hier.«
    Der Wagen war der halbherzige Versuch, auf eigene Faust ein Cabrio zu bauen. Das Dach war wie mit einem gigantischen Dosenöffner abgeschnitten. Ein offener Wagen würde nicht den geringsten Schutz bieten. Dazu hätte es schon eines Panzerwagens bedurft.
    »Kümmere dich, so gut es geht, um seinen Arm«, befahl Wright,
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