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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
Autoren: Z. A. Recht
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Tankstelle finden, die noch was für uns hat. Finden wir keine, müssen wir den Rest des Wegs nach Omaha zu Fuß zurücklegen.«
    » Flughäfen, Sir«, meinte Thomas.
    » Was?«
    » Suchen Sie doch auf der Karte mal nach Flughäfen. Die meisten Tankstellen, an denen wir vorbeigekommen sind, waren ja schon von Zivilisten geplündert, die aus den Städten aufs Land geflohen sind. Die sind zahlreich, und an die kommt man leicht ran. Aber Flughäfen …«
    » Die meisten Menschen kämen nicht mal darauf, sich dort umzuschauen«, sagte Sherman. » Gute Idee, Thomas.« Er schaute sich die Landkarte genauer an. » Yeah, perfekt! Sieht so aus, als wäre ein Stückchen nördlich von uns ein Regionalflughafen. Ist vielleicht vierzig oder fünfzig Kilometer entfernt. Haben Sie irgendwelche Wegweiser gesehen? Wie heißt die nächste Straße, auf die wir treffen?«
    » Müsste die Route 13 sein«, sagte Thomas.
    Sherman lachte leise. » Was für ein Glück.«
    » Ich will nicht respektlos sein, Sir, aber seit wann geben Sie was auf diesen abergläubischen Scheiß?«
    » Tu ich gar nicht, Thomas. Es kam mir nur komisch vor. Nehmen Sie also die Route 13 nach Norden.«
    » Ja, Sir«, sagte Thomas. » Es könnte schlimmer sein.«
    » Wieso?«
    » Es könnte auch die Route 666 sein.«
    Sherman lachte erneut. » Wusste gar nicht, dass Sie auch Humor haben.«
    » Meist gehe ich sparsam damit um, Sir.«
    Thomas deutete durch die Windschutzscheibe auf einen näher kommenden Wegweiser, laut dem sich die Route 13 einen knappen Kilometer vor ihnen befand. Sherman nickte.
    » Wie sahen die Proviantvorräte heute Morgen aus?«, fragte Sherman, nachdem eine Weile schweigend vergangen war.
    » Ziemlich mau, Sir«, sagte Thomas. » Ein paar Tage können wir uns noch über Wasser halten. Wenn wir rationieren, kommen wir eine Woche über die Runde, aber wir kriegen ja schon jetzt nicht mehr alles, was wir brauchen.«
    » Wenn wir noch härter rationieren«, sagte Sherman zustimmend, » bringt es uns auch nichts. Mit dieser Sache müssen wir uns in Kürze ernsthaft befassen. Zu schade, dass Fluggesellschaften nicht gerade für ausgezeichnetes Essen bekannt sind.«
    » Sie sind heute zum Brüllen komisch, Sir«, sagte Thomas schleppend.
    Sherman grinste. » Trotzdem sollten wir eine Gruppe bestimmen, die nach Essbarem Ausschau hält, sobald wir den Flugplatz erreichen. Man kann nie wissen.«
    Thomas nickte und signalisierte, dass er nach links abbiegen wollte. Die Kreuzung zur Route 13 kam schnell näher, und er wollte sicher sein, dass die Fahrer hinter ihm ihnen folgten, wenn er abbog.
    Im Führerhaus des Gefährts hinter dem Werkstattwagen saß Ewan Brewster auf dem Beifahrersitz und bewegte den Fuß im Rhythmus des Country-Songs, der aus den Lautsprechern kam. Außerdem drehte er den Kassettenrekorder auf dem Armaturenbrett lauter, schob den Kopf aus dem Fenster und schaute mit zusammengekniffenen Augen auf den Laster, der gerade mit Blinkzeichen ankündigte, dass er abbiegen wollte. Dann wandte er sich Mbutu Ngasy zu, der hinter dem Steuer saß.
    » Sieht aus, als hätte Thomas die Straße gefunden, die er sucht«, sagte er, ohne die Musik leiser zu stellen. » Gleich biegen wir nach links ab.«
    » Sehr gut«, sagte Mbutu. Er klopfte an die Scheibe hinter ihnen, um den Passagieren im hinteren Teil des Wagens zu verkünden, dass sich gleich etwas tun würde.
    Kurz darauf wurde das Fensterchen geöffnet. Denton schob den Kopf zu ihnen herein. Er musterte die beiden Männer im Führerhaus eingehend.
    » Was ist los?«, fragte er. Der kanadische Fotograf erweckte den Eindruck, als wäre er mehr als alle anderen Angehörigen der Gruppe auf der Straße zu Hause. Er war daran gewöhnt, heute hier und morgen da zu sein. Er hatte die Welt mehrmals umkreist, bevor die Pandemie zugeschlagen hatte. Im Vergleich mit dem Rest der Truppe wirkte er entspannt und gelassen.
    » Haltet euch fest«, sagte Mbutu. » Wir biegen ab.«
    » Alles klar.« Denton zog sich zurück und wandte sich den restlichen Passagieren zu, um die Botschaft weiterzugeben. » Setzt euch hin, wir biegen ab.«
    » Soll das heißen, wir wissen jetzt, wo wir sind?«, fragte Ron, der rücklings an der Hecktür saß.
    » Keine Ahnung.« Denton zuckte die Achseln. » Ich hoffe es wenigstens. Wir haben heute Morgen den letzten Sprit in den Tank gefüllt. Wenn wir nicht bald ’ne Tankstelle finden, um die Kanister zu füllen, müssen wir wohl per Anhalter weiter.«
    » Mist«, sagte Rebecca
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