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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)
Autoren: Katja Glaser
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wir ein schönes Lokal und essen dort wieder ein Pilgermenü. Es ist sehr lecker und reichlich. Wir essen alles auf. Normalerweise kann ich nicht Suppe, Hauptgericht und Nachspeise essen, aber hier schon. Wir unterhalten uns noch über den vergangenen Tag, über die erste Etappe mit dem Schnee und einiges mehr. Sie berichten uns, dass sie inder großen Herberge in Roncesvalles übernachtet haben. Dort war es total voll, jeder Pilger hatte triefnasse Kleider, und es gab keine Möglichkeit diese zu trocknen. Es herrschte ein heilloses Durcheinander, bis jeder einen Platz für seine Sachen gefunden hatte. Im Schlafraum war es anscheinend so kalt, dass sie kaum geschlafen hätten und am anderen Morgen mussten sie wieder ihre nassen Klamotten anziehen. Als wir ihnen von unserem warmen Luxuszimmer erzählen, meinen sie, wir hätten es richtig gemacht. Kurze Zeit später gehen wir zurück in unsere Pension. Bobby empfängt uns freudig. Als wir ins Bett gehen, schläft er schon wieder.
    Die Nacht war ruhig und erholsam. Wir packen unser Zeug und los geht es. Mein Poncho hat auch den Geist aufgegeben. In der Hoffnung auf regenfreie Tage entsorge ich ihn noch im Mülleimer im Zimmer. Es ist sehr kalt heute morgen und etwas neblig. Am Ortsausgang gehen wir in eine Bar und frühstücken. Bobby bleibt natürlich wieder draußen und wird mehrmals von anderen Pilgern vor der Bar fotografiert. Heute haben wir nur sechzehn Kilometer zu gehen und was das Wichtigste ist: als wir aus der Bar kommen, scheint die Sonne! Wir gehen durch einen wunderschönen Wald, natürlich auch wieder viel im Dreck und über triefnasse Wiesen, aber es ist toll! Schon nach einem Kilometer hängt Bobby hinterher, bleibt stehen und hängt seinen Schwanz runter. Irgendetwas stimmt heute nicht mit ihm. Wir befreien ihn von seinem Rucksack und ziehen ihm das normale Halsband über. Nach ein paar Schritten geht der Schwanz nach oben und er läuft wieder vorne weg. Da müssen wir später mal genau untersuchen, was da los ist.
    Der Weg führt uns mittlerweile am Flüsschen Arga entlang, die Sonne scheint, es ist herrlich. Unterwegs geht Bobby an das Ufer des Flusses und möchte offensichtlich trinken. Rainer geht zu ihm und zeigt ihm einen guten Platz, da dasUfer sehr steil ist und der Fluss auch schnell fließt. Bobby stemmt seine Vorderbeine in den Boden und beginnt zu trinken. Plötzlich gibt der Boden nach und er fällt in den Fluss. Er schwimmt und schwimmt gegen die Strömung, schafft es aber nicht alleine ans Ufer. Er bekommt immer größere Augen. Rainer versucht ihm zu helfen. Jetzt liegt der auch gleich noch “drinne”, denke ich, als er Bobby am Ohr erwischt und ihn langsam zu sich herzieht. Beide kommen heil heraus. Glück gehabt! Bobby rennt nach oben auf den Weg, schüttelt sich und springt im Kreis.
    Weiter geht unser Weg einen Anstieg steil hinauf, aber kein Vergleich zur ersten Etappe. Heute sehen wir auch mehr Pilger. Wir überholen ein paar Damen, deren Alter wir schlecht schätzen können, aber älter sind sie schon. Sie sind allesamt etwas beleibt, tragen Röcke, Hüte und Sandalen, einen Rucksack und noch verschiedene Plastiktüten. Eine hat ihre Plastiktüte seitlich an ihrem Rucksack mit einem Gummiband befestigt. Die Tüte wippt bei jedem Schritt hoch und runter und schlägt ihr ans Bein. Rainer meint, die waren bestimmt shoppen und tragen ihre Schnäppchen jetzt über den Jakobsweg. Unglaublich! Man sieht jeden Tag Sachen, wo man denkt, das kann nicht lange gut gehen. Um halb zwei sind wir in Villava. Dort kaufen wir frisches Obst und etwas Gemüse.
    In einer Fußgängerzone ist eine kleine Bar, die ein Verkaufsfenster nach draußen hat. Ich frage den Herrn, ob er uns das Obst und Gemüse waschen kann. Claro. Unterdessen sehe ich, welche Leckereien er alle hinter seiner Theke hat. Wir essen vor der Bar einige Tapas von ihm, von denen Bobby auch etwas abbekommt. Sie schmecken wirklich sehr lecker. Jetzt setzen wir uns noch auf den Marktplatz und genießen bei einem Apfel kurz die Sonne. Nun sind es nur noch einige Kilometer bis Pamplona. Die reißen wir noch kurz runter. Als wir dort ankommen, regnet es wieder. In der Herberge Casa Paderborn fragen wir nach einer Unterkunft. Sie wissennicht, wer hier Hunde erlaubt, geben uns aber einen Stadtplan mit und sind sehr hilfsbereit.
    Vor der Herberge Casa Paderborn. Für heute reicht’s!
    Wir gehen weiter in die Stadt, dort sehen wir auch schon die imposante Stierkampfarena. Nun suchen wir
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