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Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke

Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke

Titel: Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke
Autoren: Heyne
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hier lernen, wird in Ihnen den Wunsch wecken, den Geist – also das, was Sie sind – besser zu verstehen. Und mit wachsendem Verständnis wird sich die spirituelle Seite Ihres Lebens organisch entwickeln. Mit diesen Techniken als Grundlage sind Sie gerüstet, sich eine unterscheidende Weisheit anzueignen, die Ihnen zu etlichen wichtigen Schlussfolgerungen verhelfen wird:
    – Sie werden zwischen bloß Gelerntem und von Weisheit Getragenem zu unterscheiden lernen.
    – Sie werden den Unterschied zwischen »gut« und »angemessen« erkennen. Mit »gut« spreche ich hier die von allen Religionen ausgesprochenen Gebote und Verbote an – etwa nicht zu töten, nicht zu stehlen und keine Unzucht zu treiben –, meine jedoch auch die Werte und Tabus einer Kultur oder Gesellschaft. Und schließlich ist mit »gut« auch die positive oder negative Lebenserfahrung eines Menschen angesprochen. Unsere Vorstellung von gut ist mit anderen Worten durch die Vergangenheit bestimmt, während »angemessen« immer nur auf den Moment bezogen sein kann. Angemessen ist das, was jetzt zu geschehen hat. Das Handeln entspringt reinem Augenblicksbewusstsein, und das ist etwas
ganz anderes als von Erinnerungen oder vom Streben nach Glück und Leidfreiheit geprägtes Handeln. Wenn eine Mutter ein Auto anhebt, um ihr Kind bergen zu können, geschieht das einzig aus der Angemessenheit im Augenblick; alles Gelernte würde ihr hier nichts nützen, sondern sie allenfalls zögern lassen und ihre Angst vergrößern.
    – Sie werden zwischen Fühlen und Denken unterscheiden können und herausfinden, wo die beiden entspringen.
    – Sie werden die verschiedenen Aspekte des Geistes für sich zu betrachten lernen: das Bewusstsein und seine Objekte, eine gute Geistesverfassung und eine schlechte.
    – Sie werden den Unterschied zwischen Konzentration oder Samadhi und Einsicht oder Vipassana erkennen, aber auch
den Unterschied zwischen oberflächlichem weltlichem Glück und tiefem, schrankenlosem Glück.
    Ein offener und starker Geist ist entscheidend und wichtig für unser Leben. Mit dem, was Sie beim Meditieren lernen, werden Sie die wechselnden Bedingungen unseres täglichen Lebens einzuschätzen lernen – klar, aber mit gelassenem, nüchternem und mitfühlendem Herzen.

I m Allgemeinen gehen wir davon aus, dass es nur ein Bewusstsein gibt, nämlich das, in dem wir uns selbst befinden und von dem aus wir agieren. Tatsächlich gibt es zwei deutlich verschiedene Formen von Bewusstsein, nämlich gewöhnliches und außergewöhnliches Bewusstsein. Mit der ersten Form meine ich unsere alltägliche und oberflächliche Sicht der Welt, nach der wir auch meist handeln. Die zweite Form geht über die Reichweite unseres gewöhnlichen Verstands hinaus und ist in Worten nicht zu erfassen. Wir können uns jedoch durch
direkte Erfahrung selbst ein Bild von ihr machen. Nennen wir diesen zweiten Bewusstseinszustand einfach »das, was ist«.
    Wir werden uns beide Bewusstseinsebenen ansehen, damit wir uns mit ihrer Funktionsweise auskennen und letztlich auch lernen, wie wir mit diesem Wissen unser Leben verbessern können.
    Zunächst einmal müssen wir wissen, dass unser Alltagsbewusstsein unter dem Einfluss des »Ego-Ich« nicht viel mehr im Sinn hat als unser Überleben und unsere Bequemlichkeit. Es ist deshalb ständig von Ängsten besetzt – vor allem von der Angst, seine Herrschaft über unser Denken zu verlieren. Um diese Position auszubauen und zu sichern, beschwört es allerlei Szenen herauf, mit denen es unsere Sinne bearbeitet, um uns für seine Vorhaben zu gewinnen. Dieser gewöhnliche Geist nutzt ganz schlau unsere erfreulichen Erinnerungen und baut daraus Zukunftsfantasien,
die jedoch lediglich aus bereits gelebten Gefühlen und abgelaufenen Ereignissen bestehen.
    Wenn wir unter dem Einfluss dieses vom Ego-Ich beherrschten Geistes agieren, haben wir keinen Zugang zur Ganzheit des alles umfassenden Bildes und befinden uns fern der Wahrheit. Eigentlich agieren wir dann in einer Welt des Wahns, in der es um bloße Annahmen geht, in der wir Hoffnungen projizieren, die mit unserer gegenwärtigen Realität überhaupt nichts zu tun haben. Als Bild für diese absonderliche Verfassung kann vielleicht der Bildschirmschoner unseres Computers dienen. Der schöne Schein, mit dem wir das Display dekorieren, kann sehr real wirken, ist jedoch nicht wirklich »live« mit irgendeiner Realität verbunden. Er ist wie eine lebensechte Maske. Trotzdem bilden wir uns immer
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