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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann
Autoren: Marc A. Herren
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sein – jedenfalls solange wir nicht auf Einrichtungen von Sauerstoffatmern stießen. Ob die Silberherren auf diesem Planeten ebenfalls einen Stützpunkt betrieben, mussten wir erst in Erfahrung bringen.
    »Analyse auf den gesamten Monolithen ausweiten!«, befahl ich.
    Die bisherigen Werte verschwanden. Mit brennenden Augen wartete ich auf die Ergebnisse der erweiterten Situationsanalyse. Drei Atemzüge lang geschah gar nichts. Dann rollten mehrere Zahlenreihen durch das Display. Auf den ersten Blick erkannte ich, dass sie keinen Sinn ergaben. Distanzangaben veränderten sich laufend und die Umgebungsanalyse zeigte Ergebnisse, die allen Naturgesetzen widersprachen.
    »Selbstanalyse der Orterfunktionen!«, ordnete ich an, obwohl ich bereits ahnte, wie das Ergebnis ausfallen würde.
    »Alle Systeme arbeiten korrekt«, hörte ich die Anzugpositronik sagen. »Sie liefern aber widersprüchliche Ergebnisse. Selbstanalyse wiederholen?«
    Die Ortung des Anzugs wird durch die Hyperstrahlung des Monolithen beeinträchtigt , wisperte der Extrasinn überflüssigerweise.
    »Nein«, sagte ich. »Systemanalyse einstellen, Ortungsbereich auf maximal zweihundert Meter beschränken. Bei widersprüchlichen Ergebnissen nur Mittelwerte kommunizieren.«
    »Wir müssen hier weg!«, ächzte Santjun. »Lange kann ich mich nicht mehr auf den Beinen halten.«
    »Sie haben recht, Major«, sagte ich. »Nehmen Sie den bewusstlosen Claudrin und die Kommandantin in Fernsteuerung. Wir werden den Monolithen verlassen. Ich kümmere mich um die anderen beiden und bilde mit Calipher-SIM und einem der GLADIATOR-Roboter die Vorhut. Sie folgen uns mit dem zweiten GLADIATOR auf mein Zeichen, spätestens jedoch in zehn Minuten, falls der Funkkontakt abbrechen sollte. Halten Sie so lange durch, Major?«
    »Kein Problem, Sir!«, kam es unverzüglich von dem USO-Spezialisten. Seine Stimme klang hart und klar. Die Anstrengung darin war dennoch unüberhörbar.
    »Gut. Überprüfen Sie in der Zwischenzeit die Überreste des Angreifers!«
    »Verstanden.«
    In schneller Folge gab ich die Anweisungen zur Kopplung meines Anzugs an diejenigen von Amelia Marcos und Torben Santurin. Calipher-SIM, der unsere Unterhaltung mitverfolgt hatte, gab mir mit einem bestätigenden Impuls zu verstehen, dass er meine Anweisung registriert habe. Da ich mit weiteren Angreifern rechnete, positionierte ich die beiden Roboter zwanzig Meter vor uns. Sie würden bei einem Angriff mit der ihnen eigenen Schnelligkeit reagieren – solange ihre Ortungssysteme durch die Strahlung des Monolithen nicht zu stark beeinträchtigt wurden.
    Ein Umstand, der sehr schnell eintreffen könnte! , warnte mich der Logiksektor.
    »Los!«, befahl ich.
    Wir setzten uns in Bewegung. Um nicht im ungünstigsten Moment von einem Ausfall meines Flugaggregats betroffen zu sein, verzichtete ich vorerst auf dessen Einsatz. Noch konnte ich nicht abschätzen, auf welche Komponenten unserer Technik sich die Strahlung des Monolithen besonders negativ auswirkte. Nach wenigen Schritten erzitterte der Boden heftig wie bei einem massiven Erdbeben.
    Dieser Monolith ist in einem deutlich anderen Zustand als diejenigen von Lumbagoo, Zartiryt und Thanaton! , stellte der Extrasinn fest.
    Er erscheint mir aufgeladener, tödlicher; bereit, seine unbändigen Energien freizugeben! , bestätigte ich gedanklich, während wir uns Schritt für Schritt auf die Stelle zu bewegten, an der sich meiner Erfahrung zufolge der Ausgang aus dieser Halle befinden sollte.
    Etwas emotionell ausgedrückt, aber nicht unzutreffend , meinte der Extrasinn mit Belustigung in der mentalen Stimme.
    Die Erdstöße wurden stärker, verschwanden ein paar Herzschläge lang, um dann mit neuer Intensität wieder einzusetzen. Meine Arme erschlafften. Ich ließ den schweren Kombistrahler sinken, ohne ihn jedoch in das Holster zu stecken. Auch wenn ich frühestens beim Hallenausgang mit Gegenwehr rechnete, konnte ich es mir trotz meiner angeschlagenen Physis nicht erlauben, nachlässig zu werden.
    Während ich heftig atmend einen Fuß vor den anderen setzte und versuchte, das Gleichgewicht nicht zu verlieren, wurde mir wieder einmal mit aller Eindringlichkeit bewusst, wie klein und unbedeutend Akteure wie ich im Angesicht dieser kosmischen Dimensionen doch waren.
    Die Verlorenen hatten die Monolithen vor etwa eineinhalb Millionen Jahren erbaut. Unter welchen Umständen dies genau geschehen war, konnten wir bisher noch nicht vollständig nachvollziehen. Noch gaben die
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