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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren
Autoren: Uwe Anton
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und setzte mich auf.
    Nichts geschah. Offensichtlich gab es kein Fesselfeld, das mich hielt. Man hatte mich nicht in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
    Langsam schwang ich die Beine von der Liege, blieb eine Weile sitzen, horchte in mich hinein. Aber mit mir schien alles in Ordnung zu sein; mir war nicht schwindlig, wie es oftmals der Fall war, wenn man lange gelegen hatte und sich dann wieder bewegte. Ich ging das Risiko ein und stand auf.
    Meine ersten, noch zögernden Schritte waren völlig sicher. Anscheinend hatte ich nicht monatelang in einem Regenerationstank gelegen, sondern nur ganz kurz auf dieser Pritsche.
    Als ich mich noch einmal zu ihr umdrehte, um sie genauer zu betrachten, war sie verschwunden.
     
     
    Ich kniff die Augen zusammen, aber am Ergebnis änderte sich nichts. Mein Ruhelager schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Ich trat einen Schritt vor, und noch einen, streckte die Hand aus, ertastete aber keinerlei Widerstand. Unten schimmerte im schwachen Licht der kahle Stahl des Bodens, dahinter der Kunststoff einer Konsole.
    Wie war das möglich? Wie konnte sich ein Gegenstand einfach in nichts auflösen?
    Was wurde hier gespielt? Wie war ich hierher gekommen? Und … die vielleicht wichtigste Frage … wer war ich eigentlich?
    Ich konnte mich nicht an meinen Namen erinnern.
    Genau genommen konnte ich mich an gar nichts erinnern. Weder daran, wie ich hieß, noch an irgendetwas, was meine Person und Vergangenheit betraf.
    »Dafür kann es viele Erklärungen geben«, murmelte ich. Nicht, um mich zu beruhigen – an meiner Lage konnte ich kurzfristig wahrscheinlich nichts ändern, und eine direkte Gefahr für mein Leben schien nicht zu bestehen – sondern um mich zu logischem Nachdenken zu zwingen. Es konnte nicht schaden, mir zuerst eine Waffe zu besorgen, die so wirksam war wie möglich. Ich sah mich um, fand auf Anhieb aber nichts, was mir hilfreich erschien.
    Ich trat zu einer der Konsolen, studierte sie. Es schien sich um ein Standardmodell terranischer Bauart zu handeln, wie es bei praktisch allen modernen Raumschiffen verbaut wurde. Ich legte die Hand auf eine Schaltfläche, um sie zu aktivieren, doch nichts geschah. Es floss keine Energie.
    Ich versuchte es an einem zweiten Pult, mit demselben Ergebnis. Nachdenklich strich ich mit der Hand über die Bauteile. Einen Moment lang befürchtete ich, dass es sich lediglich um Attrappen handelte, doch sie fühlten sich ganz normal an.
    Vielleicht etwas kalt …
    Welchen Sinn ergäbe es, die Technische Abteilung eines Raumschiffs mit Attrappen nachzubauen? Hatte man mich entführt und wollte mir eine Umgebung bieten, die mir vertraut war, in der ich mich wohlfühlte? War ich Wissenschaftler?
    Ich schüttelte den Kopf und ging langsam weiter.
    Sämtliche Geräte waren tot – bis auf eins. Ein schwaches silbernes Schimmern verriet, dass es aktiviert war.
    Es handelte sich um ein Spektralanalysegerät auf atomarer Basis. Das obere, scheibenförmige Element wurde von vier schmalen Verstrebungen gestützt; unter dem Metall flimmerte ein Energiefeld. Ich streckte die Hand aus, zog sie aber schnell wieder zurück; man hatte mir schon als Kind beigebracht, weder eine Kochfläche anzufassen noch die Finger in Flammen zu halten.
    Einen Moment lang lauschte ich in mich hinein, als erwartete ich erneut, eine innere Stimme zu hören, die mit mir erörterte, wie ich nun am besten vorgehen sollte. Aber da war natürlich nichts; wie kam ich nur auf solch verrückte Ideen?
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das Analysegerät. Das Energiefeld endete nahtlos an der unteren Objektscheibe, auf der der zu untersuchende Gegenstand lag. Transparente rote und milchig weiße Strahlen erfassten ihn vollständig und durchdrangen ihn teilweise.
    Stirnrunzelnd trat ich näher und betrachtete das Objekt. Es war ein unscheinbares Schmuckstück, offenbar aus Silber, ein Armreif mit einem primitiven Klappverschluss. Es war schlicht gearbeitet, wies keine Verzierungen auf, abgesehen von einer kleinen Gravur, die man mit viel Phantasie als Symbol für eine Flamme deuten konnte.
    Eine Antiquität?
    Doch weshalb sollte jemand im Labor eines Raumschiffs ein Schmuckstück untersuchen?
    Da niemand da war, der mich einen Narren schimpfen konnte, tat ich es selbst. Es gab durchaus Gründe, solch ein Objekt zu analysieren. Vielleicht war es ein Artefakt, Überrest einer untergegangenen Kultur. Vielleicht sollte es als Bezahlung bei einem Tauschhandel dienen. Vielleicht war
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