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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren
Autoren: Uwe Anton
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mich töten. Warum? , denke ich erneut. Es muss einen Grund dafür geben.
    »Sir, ziehen Sie langsam den Kombistrahler unter Ihrer Jacke hervor und lassen Sie ihn dann fallen. Das ist die letzte Warnung. Befolgen Sie augenblicklich diese Anweisung, Sir, oder ich befehle den Robotern, das Feuer zu eröffnen. Bitte , Sir«, fügt sie fast beschwörend hinzu.
    Aus. Vorbei.
    Ich schreie auf, greife nach der Waffe, und die Roboter schießen, und ich fühle einen Schmerz, der meinen gesamten Körper zerreißt, und alles wird dunkel, und dann ist nichts mehr …

 
    Die erste Ebene
     
    Ich erwachte von einem Augenblick zum anderen.
    Die Dunkelheit, aus der ich so abrupt aufgetaucht war, verharrte noch einen Augenblick am Rand meines Bewusstseins, ohne dass ich sie fassen konnte. Ihre Oberfläche war nicht glatt, nicht einförmig. Es schien darunter zu brodeln; sie kam mir vor wie eine Sphäre, in der sich etwas Lebendiges befand, das daraus zu entkommen versuchte und sich mit ungezügelter Wut gegen die Begrenzung warf, mal hier, mal dort, jedoch ohne die geringste Aussicht, die Hülle zu durchbrechen.
    Hoffte ich unwillkürlich. Ich wollte gar nicht wissen, was dort eingesperrt war.
    Als ich die Augen öffnete, verschwand der Eindruck vom Rand meines Sichtfelds. Oder meiner Gedanken?
    Ich stellte fest, dass meine Augen tränten; eindeutig ein Zeichen meiner Erregung. Oder lag es an dem grellen Licht, das mich blendete? Instinktiv schloss ich die Lider wieder, zwang mich zur Ruhe und versuchte nachzudenken, mich zu erinnern.
    Wie kam ich hierher? Und überhaupt: Wo war ich? Ich hatte nicht die geringste Ahnung.
    Irgendetwas stimmt hier nicht.
    Was war hier los? Was hatte das alles zu bedeuten?
    Ich zögerte kurz, als erwartete ich, dass jemand mir antwortete, eine Hilfestellung gab, mir erklärte, was mit mir geschehen war. Aber alles blieb still.
    Womit hatte ich gerechnet? Mit einer Stimme in meinem Kopf, die mir gute Ratschläge erteilte?
    So absurd dieser Gedanke auch anmutete, er kam mir seltsamerweise gar nicht so abwegig vor.
    Ich riss mich zusammen. Die Situation war völlig undurchsichtig. Litt ich unter Gedächtnisverlust? War ich entführt worden? Meine Ausbildung setzte sich durch, die Erfahrung von Jahrtausenden. Was auch immer geschehen war, vielleicht war es besser, wenn noch niemand bemerkte, dass ich wieder bei Bewusstsein war.
    Falls sich überhaupt jemand in der Nähe befand … Aber ich konnte nicht darauf vertrauen, allein und unbeobachtet zu sein.
    Vorsichtig öffnete ich die Augen wieder einen Spalt breit, und diesmal war ich besser auf die Helligkeit vorbereitet. Ich drehte den Kopf und sah mich um.
    Ich lag ausgestreckt auf einer Liege. Gefesselt war ich nicht; zumindest konnte ich keine Bänder sehen oder spüren. Ich täuschte ein leises Stöhnen vor, bewegte einen Arm, ein Bein. Nichts hinderte mich daran. Sollte ich von einem Fesselfeld umschlossen sein, ließ es mir jedenfalls einen gewissen Spielraum. Freiheiten sozusagen, die ich nutzen konnte.
    Die Umgebung kam mir fremd und vertraut zugleich vor.
    Fremd, weil ich an diesem Ort selbst noch nie gewesen war; jedenfalls konnte ich mich nicht daran erinnern.
    Vertraut, weil es sich um ein Labor handelte, um einen Raum vollgepackt mit technischen Einrichtungen. Ich sah zahlreiche Positronik-Terminals, spezielle Analysegeräte, mit denen mannigfaltige Untersuchungen vorgenommen werden konnten, Projektoren zur Erzeugung von Stasis- und Fesselfeldern.
    Eine Einrichtung, wie sie typisch ist für die Technische Abteilung in einem Raumschiff , dachte ich. Stark komprimierte Hightech auf engstem Raum.
    Wenn ich mit meiner Vermutung richtig lag, konnte es kein besonders großes Schiff sein. Ich hatte schon wesentlich geräumigere Technische Abteilungen gesehen.
    Ich lauschte konzentriert, vernahm aber nicht das geringste Geräusch. Keine Stimmen, aber auch nicht das Summen von Geräten. Die Geräuschlosigkeit war geradezu unnatürlich.
    Warum war es in dieser verdammten Technischen Abteilung so still?
    Langsam setzte mein Denkvermögen wieder ein. Ich musste mir nichts vormachen. Wenn ich mich wirklich in einem modernen Raumschiff befand, würden diejenigen, die mich hierher verschleppt hatten, längst wissen, dass ich aus meiner Bewusstlosigkeit erwacht war. Individualtaster, Überwachungsgeräte, die wesenlose Aufmerksamkeit einer Positronik – wen wollte ich täuschen? Bislang war mir das höchstens bei mir selbst gelungen.
    Ich atmete tief durch
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