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AstroTown - Die Zukunft der Menschheit

AstroTown - Die Zukunft der Menschheit

Titel: AstroTown - Die Zukunft der Menschheit
Autoren: Saulo Fonseca
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dass ich nicht das einzige Opfer des
Mainbrain Plans bin.«
    Der Mainbrain ist der Führer der
AstroTown. Und er ist kein Mensch, sondern eine Maschine, ein
Supercomputer.
    Er bekam sein Selbstbewusstsein
vor etwa 970 Zyklen (oder vor etwa 200 Jahren). Seine Software
wurde von den älteren Generationen erstellt, die in der AstroTown
gelebt haben, bis er einen Punkt erreicht hatte, wo sich die
Software alleine weiter entwickeln konnte.
    Die Bevölkerung hatte ihn wegen
seiner unparteiischen und unkorrumpierbaren Entscheidungen
zunehmend akzeptiert. Seine Macht wuchs bis zu dem Punkt, dass alle
Abläufe in der AstroTown wie z.B. Veränderungen in der Umlaufbahn
oder Verurteilungen von Verbrechen von ihm entschieden wurden.
    Der Mainbrain ist nicht
bösartig. Er will nicht den Alltag überwachen. Er ist nicht wie ein
Big Brother. Es gibt keine Kameras, die die AstroTown beobachten,
außer an öffentlichen Orten. Er tut nur das, was für das
Fortbestehen der Menschheit das Beste ist. Er ist dafür
programmiert worden.
    Da der Mainbrain eine Maschine
ist, ist er unsterblich. Er möchte seine wichtigsten menschlichen
Verbündeten auch unsterblich machen. Er glaubt, dass dies der beste
Weg ist, um die Stabilität der Stadt zu gewährleisten. Er hat im
Laufe der Jahre gemerkt, dass der Tod der Menschen den Fortbestand
seiner Aktivitäten stört.
    Die AstroTown funktioniert wie
eine Diktatur. Eine Roboterdiktatur. Die Leute können nicht
entscheiden, in welchem Bereich sie arbeiten wollen. Sie können
keine Pläne für die Zukunft machen. Und sie dürfen keine
Besitztümer haben. Alles ist kollektiv. Alle werden gleich
behandelt, unabhängig davon, ob faul oder fleißig. Der Mainbrain
lehnt jede Idee ab, die nicht im Sinne der Gemeinschaft ist.
    Die Kinder lernen schon früh in
der Schule, dass das Leben so sein muss, um das Ende der Menschheit
abzuwenden. Fast niemand traut sich, dem zu widersprechen. Die
Bevölkerung ist an einem Punkt, wo alles funktioniert wie in einem
Bienenstock, wo jeder seinen Zweck kennt.
    Aber die Bevölkerung ist nicht
mehr zufrieden. Die Unfähigkeit, sich gegen diese Situation
auflehnen zu können, erstickt alle, und die Nachricht über die
Entscheidung für die Aufhebung der Zulassung, ein Kind zu bekommen,
schlägt wie eine Bombe ein.
    »Gebt allen Bescheid, die ihr
kennt.« sagt Jenny an ihre Kollegen von der Studentenbewegung. »Wir
treffen uns auf dem Marktplatz in zwei Tagen. Wir werden die größte
Protestaktion veranstalten, die die AstroTown je gesehen hat.«
    Die Nachricht über den Protest
wird in allen Medien verbreitet, die die Studenten zum
Kommunizieren nutzen. Die Beteiligung ist enorm. Jeder will der
Entscheidung des Mainbrains widersprechen.

    * * * * *

Kapitel 10:
Rundgang

    Paul will die Alltagsroutine der
AstroTown kennenlernen. Er ist sehr neugierig auf die dortige
Lebensart und nicht so sehr an der Rekonstruktion des
Gehirnscanners interessiert. Er tut es nur aus Verpflichtung, weil
er sich durch den Willen des Laborpersonals gezwungen fühlt. Er
nimmt sich jeden freien Moment, um in der Stadt herumzugehen und
den Alltag zu sehen.
    Wer hätte gedacht, dass die Zukunft der Menschheit so
aussehen würde? denkt Paul, während er
die Leute beobachtet.
    Aber er wird überall erkannt. Da
alle Bewohner der AstroTown Albinos sind, erregt Paul
Aufmerksamkeit durch seine ungewöhnliche Farbe. Einige Leute bitten
ihn um Autogramme und wollen sich mit Paul fotografieren lassen,
als ob er wie ein Pop Star wäre.
    Aber andere reagieren aggressiv.
Sie sehen ihn als ein seltsames Monster, das Chaos in die AstroTown
bringen will. Paul ist ein weißer Mann mit schwarzen Augen und
schwarzen Haaren. Dies führte in seiner ursprünglichen Gesellschaft
zu keinen Problemen. Aber jetzt existieren Vorurteile ihm
gegenüber, weil er anders aussieht. Die Leute greifen ihn mit
Ausdrücken an, die Paul nicht verstehen kann. Ausdrücke, die nur
die Bewohner der AstroTown kennen. Dieses Verhalten macht ihm
Angst.
    Paul entscheidet sich mit Herrn
Sky zu sprechen. »Ich möchte in der Stadt unbemerkt sein. Die Leute
sehen, dass ich anders bin. Das stört mich. Gibt es eine
Möglichkeit, mich zu tarnen?«
    »Ich will dir Herrn Truman
vorstellen. Er ist ein Mitglied unseres Geheimdienstes und ist auf
Tarnungen spezialisiert.« sagt Herr Sky.
    Beim Treffen mit Herrn Truman
erzählt Paul ihm von seinem Problem.
    »Das ist leicht zu lösen.« sagt
Herr Truman. »Sie können diese Kontaktlinsen verwenden, um
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