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Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü
Autoren: Robert Rankin
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über Washington zu
    schieben…«
    Eine manikürte Hand drückte einen Schalter auf dem Ein-
    baufernseher des Wagens, und er glitt in das Armaturenbrett
    zurück. Am Arm dieser Hand glitzerte eine Uhr wie ein gol-
    denes Tattoo. Eine unvergleichliche, nadelgestreifte Manschet-
    te führte einen gleichermaßenen Ärmel hinauf und zu einer
    Schulter, die von rotem Elastik gehalten wurde. Von dort war

    es nur ein kurzer Sprung zu dem zurückweichenden Kinn,
    den wohlgenährten Wangen und den sonnengebleichten
    Strähnen.
    Der Porsche steckte mitten in dem großen Stau. Der Fahrer
    mitten in einem großen Wutanfall, wie ihn nur jemand haben
    kann, der 35K für einen schnellen Wagen hingeblättert hat, nur
    um anschließend festzustellen, dass er damit nicht einen Deut
    schneller von der Stelle kommt als alle anderen auch.
    John Timothy umklammerte das Sportlenkrad und knirschte
    mit den kostspieligen Kronen. Er sank in den Schalensitz zu-
    rück und om-te nicht wenig. Es half noch weniger. Er betätigte
    den Schalter für das elektrische Fenster. Nahm einen tiefen
    Atemzug. Eine lederne Faust schwang herein und traf ihn voll
    in die Fresse.
    »Jesses!« John spuckte Blut auf sein Designerhemd und dreh-
    te sich entsetzt zu seinem Angreifer um. Eine zweite Faust ge-
    sellte sich zur ersten, und gemeinsam hämmerten sie auf ihn
    ein. Die Beifahrertür wurde aufgerissen. Eine kahlköpfige Frau
    erzwang sich Zutritt zu seinem Wagen. Die Lederfäuste hatten
    ihn an der Clubkrawatte gepackt und zerrten ihn nach oben.
    Er schlug mit dem Kopf gegen das Sonnendach. Die kahlköp-
    fige Frau packte das Autotelefon, wickelte John die Schnur um
    den Hals und begann, ihre Kraft zu applizieren.
    John wehrte sich aus Leibeskräften, wollte aus dem Wagen
    fliehen. Die kahlköpfige Frau tippte auf den elektrischen Fen-
    sterheber, und die Scheibe zischte hoch. Sie trennte drei Finger
    von Johns rechter Hand ab. Er öffnete den Mund und wollte
    schreien. Sein Filofax wurde ihm zwischen die Kiefer und tief
    in den Hals gerammt. Kreditkarten fielen aus dem offenen En-

    de. Die kahle Frau packte eine davon und zog sie über seinen
    vollgestopften Hals. Schnitt ihm glatt den Kopf vom Leib…

    Jack Dovestons Frau beugte sich über die Schulter ihres Man-
    nes und überflog den Bildschirm der Textverarbeitung. ›Voo-
    doo Yuppie Killers‹ stand dort zu lesen. ›Der neue Bestseller des
    Autors von ›Armageddon – Das Menü‹.‹ Jack blickte furchter-
    füllt auf; er hatte seine Frau nicht hereinkommen hören.
    »Autotelefone haben keine Schnur« beobachtete sie kritisch.
    »Und es wäre physisch ganz und gar unmöglich, jemandem
    einen Filofax so tief in den Hals zu stecken. Genauso unmög-
    lich, wie jemandem den Kopf mit einer Kreditkarte abzu-
    schneiden…«
    Sie lachte und verließ das Zimmer. Sie gab sich nicht einmal
    Mühe, es zu verbergen. Jack kaute auf der Unterlippe. Eines
    Tages würde er berühmt sein. Er wusste es. Eines Tages. Und
    wenn es erst so weit war… wenn es erst so weit war. Jack
    klickte auf DATEI SPEICHERN und fuhr den Computer her-
    unter.

    Vier Männer sitzen in einem geheimen Raum um einen Tisch.
    Einem ultra-geheimen Raum. Einem amerikanischen ultra-
    geheimen Raum. Er befindet sich in einem Regierungsgebäu-
    de. Tief unter der Erde. Um dorthin zu kommen, braucht man
    die allerhöchste amerikanische Ultra-Geheimhaltungsstufe.
    Nur diese vier Männer besitzen eine solch hohe Geheimhal-
    tungsstufe.
    Die vier Männer tragen identische graue Anzüge. Sie könn-
    ten Brüder sein.

    Der Raum ist von oben beleuchtet, auf eine Weise, wie man
    es in Billardsälen findet. Großartig für die Atmosphäre, für
    Kartenspiele und dergleichen mehr. Gutes Licht; es betont
    Wangenknochen und Hände. Hände mit mysteriösen Siegel-
    ringen an den Fingern. Wir alle haben derartige Szenen schon
    gesehen. Und wir alle hoffen, dass es sich diesmal lohnt.
    »Gentlemen.« Einer der Männer spricht, die anderen hören
    ihm zu. »Gentlemen, was wir hier haben, das ist eine Krisensi-
    tuation.«
    »Sind wir sicher?«, fragte einer der drei. Spielt keine Rolle
    welcher.
    »Frei von Bioscans?«
    »Die Monitore zeigen jedenfalls absolut nichts an.« Köpfe
    nicken, Wangenknochen kommen ins Spiel. All das ist von
    oben herab zu sehen.
    »Gentlemen!« Wieder der erste Sprecher. »Sie alle hatten
    Zeit, die Bänder anzusehen. Sie alle waren bei den Pressekon-
    ferenzen. Sie alle besitzen intime Kenntnisse des vor uns lie-
    genden
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