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Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett

Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett

Titel: Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
Autoren: Lynsay Sands
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Passagieren im Wagen. Giacinta teilte sich die Sitzbank mit Zanipolo und saß damit genau hinter Christian. Sie schien mit ihren Augen regelrecht die Landschaft zu verschlingen, so fasziniert sah sie durch ihre große Sonnenbrille nach draußen. Ihr langes blondes Haar bot ihr ebenfalls etwas zusätzlichen Schutz vor der Sonne.
    Hinter ihnen saß Santo. Der Schlagzeuger war als Erster eingestiegen und hatte sofort die gesamte Rückbank in Beschlag genommen, um sich dort breitzumachen. Mit seinen beringten Fingern strich er über seinen kahl rasierten Schädel. Er bekam von drei Seiten gleichzeitig Tageslicht ab, und er hatte keine Kopfbehaarung, die ihm ein wenig Schutz hätte bieten können. Wahrscheinlich hatte er sich genau deshalb diesen Platz ausgesucht, dachte Christian grimmig. Santo wählte immer die schlechteste und unpraktischste Stelle, während für die anderen die besseren Plätze verblieben. Es war einfach seine Art, und so wie jedes Mal schaffte er es auch jetzt, Christian damit zur Weißglut zu bringen.
    »Und?«, fragte Raffaele, woraufhin sich Christian zu dem Mann umdrehte, der neben ihm auf der ersten Bank saß. Raffaele war so dunkelhaarig wie die anderen beiden Männer in der Band – oder so dunkelhaarig, wie sie beide wären, wenn Santo nicht darauf bestanden hätte, sich den Schädel kahl zu scheren. Allerdings trug Raffaele sein dichtes Haar recht kurz. So wie alle Nottes hatte er zudem die typischen schwarzen Augen mit den markanten silbernen Sprenkeln.
    »Was fragst du mich?«, gab Christian zurück und drehte sich so, dass er wieder aus dem Fenster sehen und das vorbeiziehende Meerespanorama betrachten konnte. »Sie hat gesagt, dass die eigentlich vorgesehene Band abgesagt hat und wir für sie einspringen sollen.«
    »Na klar doch«, meinte Zanipolo lachend. »Jedes frischgebackene Ehepaar will schließlich alle Söhne, Nichten und Neffen bei seinen Flitterwochen dabeihaben.«
    »Möglich wäre es«, warf Raffaele nachdenklich ein. »Marguerite hat Christian praktisch nicht mehr aus den Augen gelassen, seit sie ihn und Julius wiedergefunden hat.«
    Ehe Christian dazu etwas anmerken konnte, sagte Giacinta: »Sie hat für ihn eine Lebensgefährtin gefunden.«
    Sie sprach diese Worte mit einer Gewissheit aus, die keinen Widerspruch zuließ. Christian musste sich davon abhalten, sich zu ihr umzudrehen und sie zu fragen, ob sie das wirklich so meinte. Gleich nach dem Telefonat mit seinen Eltern war ihm dieser Gedanke selbst gekommen. Er hatte zunächst mit seinem Vater gesprochen, und der hatte lediglich gesagt: »Deine Mutter will, dass du herkommst. Trommel die Band zusammen, und dann macht euch sofort auf den Weg nach St. Lucia.«
    Christian hatte sich gerade über den bestimmenden Tonfall aufregen wollen, da war Marguerite dazwischengegangen und hatte den Hörer an sich genommen, um aufgeregt davon zu berichten, dass die für das Resort eingeplante Band abgesprungen war und nun händeringend nach einem Ersatz gesucht wurde. Voller Stolz hatte sie der Unterhaltungsmanagerin das Video von ihnen vorgeführt, das auf ihrem iPhone gespeichert war, und die Frau hatte sie auf der Stelle engagieren wollen. Außerdem vermisste sie, Marguerite, ihren Sohn …
    Als sie dann irgendwann damit aufgehört hatte, ihn mit Lob zu überhäufen, war es ihm irgendwie unmöglich gewesen, ihr diese Bitte abzuschlagen.
    Mutter.
Das Wort brachte ihn jedes Mal zum Lächeln. Über fünfhundert Jahre hatte er ohne eine Mutter gelebt, dabei immer davon geträumt, so wie seine Cousins Mutter und Vater zu haben, und sich ausgemalt, wie ein Leben mit beiden Elternteilen wohl sein würde. Und nun, da er Mutter und Vater hatte, musste er feststellen, dass es sogar noch besser war, als er es sich hatte ausmalen können.
    Marguerite Argeneau-Notte war die unkonventionellste, liebevollste Frau, der er je begegnet war. Wen sie in ihr Herz geschlossen hatte, den überhäufte sie mit ihrer Zuneigung und Wärme wie mit einer weichen, warmen Decke, die ihn vor dem Rest der Welt behüten sollte.
    »Also?«, fragte Raffaele und stieß Christian an, als der immer noch nichts sagte.
    »Also was?«, erwiderte er irritiert.
    »Glaubst du, sie hat für dich eine Lebensgefährtin gefunden?«
    »Das weiß ich nicht.« Er ließ sich diese Möglichkeit durch den Kopf gehen. Seit sich seine Eltern wiedergefunden hatten, verbrachte Christian einen Großteil seiner Zeit in Kanada, um seine Mutter und die anderen Verwandten näher
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