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Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett

Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett

Titel: Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
Autoren: Lynsay Sands
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Gericht endlich mal ein bisschen schneller arbeitet als üblich.«
    Als Carolyn ihr leeres Glas auf die Theke stellte, erklärte sie: »Mir ist das eigentlich egal. Ich hab’s nicht eilig.«
    Bei dieser Bemerkung zog Bethany die Brauen zusammen, während sie mit einer Hand dem Barkeeper ein Zeichen gab, die Tequila-Flasche noch nicht wegzustellen. »Ich schwöre dir, ich kriege jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich dich das sagen höre. Dann denke ich immer, du willst die Scheidung eigentlich gar nicht, weil du ihm noch nachtrauerst und du dich wieder mit ihm versöhnen möchtest.«
    »Nein, nein«, protestierte Carolyn und versicherte ihr mit ernster Miene: »Das will ich ganz und gar nicht. Aber ich hab’s auch nicht eilig, mich gleich in die nächste Beziehung zu stürzen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Ehe nichts für mich ist. Warum soll es mich also stören, ob es noch ein bisschen dauert, bis diese Ehe endgültig geschieden ist?«
    »Richtig.« Bethany lächelte sie an. »Das ist nicht wichtig. Hauptsache, du hast alles bekommen, was du wolltest.«
    »Was ich
wollte
, war eine glückliche Ehe. Nachdem ich die nicht bekommen habe, will ich wenigstens, dass die Scheidung fair über die Bühne geht.«
    »Dann wird das unser nächster Toast«, freute sich Bethany. »Auf den unglaublichen Larry Templeton, den großartigen Anwalt, der für dich alles rausholen wird, was dir zusteht, und noch ein bisschen mehr.«
    Carolyn erhob ihr Glas, wenngleich ein Lächeln ihr nicht so recht gelingen wollte. Sie wusste, Bethany wollte sie nur aufmuntern, aber dazu war sie einfach nicht in der Stimmung. Das Ende ihrer Ehe hatte sie verletzt, sie all ihrer Illusionen beraubt und sie zutiefst deprimiert. Daher befürchtete sie, dass dieses Ferienresort in der Karibik auch nichts daran ändern würde. Das hier war ganz offensichtlich das Reiseziel schlechthin für Frischvermählte, alle waren sie glücklich und voller Liebe und Zuversicht. Ziemlich genau das Gegenteil der Situation, in der sie sich befand: eine Frau, die mitten in der Scheidung steckte und mit einer Freundin hergekommen war. Außerdem war sie mit ihren zweiundvierzig Jahren auch schon alt. Jedenfalls fühlte sie sich alt. Himmel, sie hatte sich in ihrem ganzen Leben noch nie so alt gefühlt, musste Carolyn sich eingestehen. Alt, verbittert, niedergeschlagen. Wie hatte es nur so weit kommen können?
    »Oh.«
    Carolyn verdrängte ihre trübsinnigen Gedanken und ließ die erhobene Hand mit dem Glas sinken, als ihr Blick auf Bethany fiel, die das Gesicht verzog und eine Hand auf ihren Bauch gelegt hatte.
    »Stimmt was nicht?«, fragte sie besorgt und beugte sich vor.
    »Ich glaube, der Tequila hat die Parasiten nicht umgebracht«, murmelte Beth.
    Carolyn biss sich auf die Lippe. »Sollen wir zu unserer Villa zurückgehen? Wir können das Abendessen heute ausfallen lassen und uns …«
    »Nein, nein. Wir sind mit Genie verabredet«, unterbrach Bethany sie und sah zufällig über Carolyns Schulter. Ihre Miene hellte sich auf. »Oh, sieh doch, da ist ein Tisch frei geworden. Geh du schon mal mit den Getränken rüber, ich geh mich nur noch schnell übergeben.«
    Instinktiv drehte sich Carolyn um und sah, dass ein Paar an einem Tisch auf der unteren Terrasse im Aufbruch begriffen war. Da erst wurde ihr bewusst, was Bethany gesagt hatte, doch als sie sich wieder zu ihr umwandte, da war Beth bereits aufgestanden und bahnte sich ihren Weg zwischen den Leuten hindurch zu den Toiletten, die zwischen diesem und dem feineren Restaurant nebenan gelegen waren.
    »Ich bringe Ihnen die Drinks rüber«, ließ der Barkeeper sie wissen und nahm die Weingläser und das Schnapsglas an sich. Als er um die Theke herumkam, stand sie auf und überlegte, ob sie den Tisch wirklich besetzen sollte. Wenn nämlich Beth vielleicht doch länger wegbliebe, dann würde sie lieber erst noch nach ihr sehen.
    Nachdem sie ein paar Schritte gemacht hatte, erschrak sie, da sie das Gefühl hatte, dass sich alles um sie herum zu drehen begann. Offenbar zeigte der Tequila bereits Wirkung. Na großartig, dachte sie und folgte dem Barkeeper mit äußerster Konzentration.
    Als er plötzlich stehen blieb, schaute sie über seine Schulter und sah, dass sich aus einer anderen Richtung bereits ein Paar dem Tisch näherte.
    »Nicht so schlimm«, sagte sie zu dem Mann. »Wir können auch weiter an der Bar warten.«
    »Nein, nein, nein«, beharrte er und blickte zwischen ihr und dem Pärchen hin und her.
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