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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
Autoren: Sigrid Kraft
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„Hier sind Zauber, aber ich bin mir nicht sicher, was genau sie verursachen. Wir müssen sehr vorsichtig sein.“
    Ravenor konnte es schon nicht mehr hören. Ist das jetzt noch Vorsicht, oder nur klägliche Angst vor einer alten, leeren Gruft?
    „Wir brauchen mehr Fackeln und bringt das Werkzeug auch gleich mit! Nur für den Fall, dass wir diesen Steinaltar hier auch noch bewegen müssen“, bemerkte Ravenor sarkastisch.
    Neben ihm standen Eryn und Harkon im Raum. Die Soldaten, die hinter ihnen kamen, drehten um und gingen wieder hinauf, um das Material zu holen, darum beschloss Eryn zu bleiben. Ich habe mich vorhin schon abgerackert. Sollen die anderen mal springen. Schließlich braucht es nicht zehn Hände um die paar Werkzeuge zu holen.
    Es gab eine Halterung in der Wand und Ravenor steckte seine Fackel dort hinein. Dann ging er zum Steinaltar, um ihn genauer zu begutachten.
    „Nur eine einfache Platte! Wo soll das tolle Schwert denn sein, Harkon?“, fragte er und bückte sich, um nach einem rostigen Exemplar, das am Boden neben dem Altar lag, zu greifen. Er hob es auf und meinte noch: „Das wird es wohl kaum sein.“
    Die Worte waren gerade verklungen, da fing das rostige Schwert plötzlich an zu leuchten und die Ereignisse überschlugen sich.
    Harkon schrie: „Nein, lass es fallen!“, und eilte dabei auf Ravenor zu.
    Ravenor machte einen Schritt zurück und stieß leicht mit Harkon zusammen. Es gab einen Lichtblitz und der Magieranwärter fiel zu Boden. Zur selben Zeit begann sich vor dem Treppenaufgang ein unheimliches, nebeliges Schimmern aufzubauen. Die Steinplatte, die sie so mühsam entfernt hatten, setzte sich wie von Zauberhand in Bewegung und schob sich langsam wieder vor den Eingang.
    Eryn rief: „Raus hier! Wir werden eingeschlossen!“

    Er versuchte, die Treppe zu erreichen, doch das Schimmern bildete eine undurchdringliche, magische Wand, noch bevor er sich dem Aufgang überhaupt nähern konnte. Und dann begann sich eine Gestalt im Nebel abzuzeichnen: Ein großer Krieger mit langem Bart. Er trug ein Kettenhemd, grobe unverzierte Bein- und Armschienen und einen Helm. In der Hand hielt er ein langes Schwert. Der Krieger manifestierte sich in einem immer noch leicht transparenten Weißton und sah wütend aus.
    „Wer wagt es, meinen Frieden zu stören?“, donnerte der Geist, bevor er auf die Eingeschlossenen losging.
    Nun hatte auch Eryn sein Schwert in der Hand und Schulter an Schulter kämpfte er mit Ravenor um sein Leben.
    Ein Wächterzauber. Wie war das doch gleich mit Wächterzaubern? Es war schwer, nachzudenken, wenn gleichzeitig eine Klinge auf einen zuraste. Abgesehen davon, dass Eryn im Augenblick weder Magie anwenden konnte noch allzu viel über Wächterzauber wusste. Allenfalls die banalsten Grundlagen waren ihm geläufig.
    Ravenor kämpfte mit zwei Klingen, wobei das magische Schwert hell leuchtete. Der Geist schien unverwundbar und lachte nur, wenn er getroffen wurde. Eryn hatte bereits einen Treffer einstecken müssen und blutete aus einer kleinen Schnittwunde am linken Arm.
    Lange halten wir das nicht durch. War es das jetzt? Erschlagen von einem dummen Wächterzauber in einer modrigen Gruft. Wächterzauber... denk nach. Wächterzauber sind an Dinge oder Aktionen gebunden. Sehr hilfreich. Für einen ausgebildeten Magier der hohen Stufen ist ein Wächterzauber keine wirkliche Gefahr. Noch sinnloseres Wissen. Wächterzauber verlieren über die Jahre hinweg an Stärke und können sich ganz auflösen, wenn sie nicht erneuert werden. Das kann man von dem hier nicht sagen. Vielleicht war er ja vorher in Farbe und ganz materialisiert.
    Tatsächlich schien der Geist deutlicher zu werden, je länger sie kämpften. Ravenor fluchte und schlug wild um sich, dabei traf er den Geist mit der Zauberklinge und da sah Eryn es ganz deutlich:
    Der Geist schien noch substantieller zu werden.
    Wächterzauber können genährt werden. Sie erhalten Kraft durch einen verzauberten Gegenstand.
    „Ravenor schmeiß das Schwert weg!“, schrie Eryn.
    Doch Ravenor erkannte den Sinn dahinter nicht: „Bist du blöd? Warum soll ich die Waffen wegwerfen? Nur damit wir schneller sterben?“
    Eindringlich erklärte Eryn, was er vermutete: „Die Zauberklinge nährt das Wesen. Du darfst sie nicht benutzen!“ Ravenor zögerte immer noch.
    „Tu es, durch die Klinge zieht das Wesen Energie!“ Endlich warf Ravenor die Zauberklinge zur Seite. „Wenn ich recht habe, dann können wir den Geist jetzt
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