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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
Autoren: Sigrid Kraft
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anzulegen. Eher gab er, um des Friedens willen, klein bei.
     
    Harkon führte sie und nach drei Tagen, in denen es ununterbrochen geregnet hatte und die Stimmung in der Truppe noch weiter sank, erreichten sie den Wald Cer Veris. Dort verirrten sie sich zu allem Übel auch noch und landeten in einer Schlucht, von wo aus es kein Weiterkommen gab.
    Schließlich mussten sie umkehren und einen anderen Weg nehmen.
    Ravenor begann zu niesen und Harkon bot sich an: „Ich könnte Euch von der Gemeinen Rotze heilen, Sir Ravenor, wenn Ihr das wünscht.“
    Aber Ravenor wünschte das in seiner Arroganz nicht und herrschte den anderen an:
    „Ich bin nicht krank, nur weil ich einmal niesen muss. Kümmert Euch lieber um den richtigen Weg, damit wir diese Ruine endlich finden.“
    Sie suchten die verdammte Ruine bis spät in die Nacht, mussten aber schließlich doch ein Lager aufschlagen.
    Erst am nächsten Tag erreichten sie ihr Ziel. Auf einer kleinen Anhöhe befanden sich die kläglichen Überreste der einstigen Festung. Nur ein paar Steinmauern und Trümmerhaufen waren übrig, die von verschiedensten Pflanzen überwuchert wurden. Als sie nun in den Ruinen standen, fanden sie den Zugang zum Grab recht schnell und auf diesem lag eine riesige Steinplatte.
    „Magieranwärter Harkon, könnt Ihr den Zugang jetzt bitte freilegen?“ Sir Ravenor war genervt.
    Seine ehemaligen Kameraden bildeten eine Front gegen ihn. Nicht, dass er daran ganz unschuldig gewesen wäre, aber er wollte auch nicht, dass seine Autorität untergraben wurde. Dazu hatte sich die Gemeine Rotze inzwischen erheblich verschlimmert und sein Stolz untersagte es ihm, reumütig zu Harkon zu gehen, um sich heilen zu lassen. Stolz kann manchmal schon sehr hinderlich sein.
    Dann folgte der nächste Tiefschlag. Harkon untersuchte die Steinplatte:
    „Sir Ravenor, ich glaube, es ist besser, diesen Zugang ohne Magie zu öffnen. Es liegen hier Verzauberungen vor und ich kann noch nicht genau sagen, womit wir es zu tun haben. Manchmal werden Fallen durch die einfachsten Lichtzauber ausgelöst. Die Platte ist jedoch nicht gegen manuelle Kräfte versiegelt.“ Was übersetzt ‚Graben mit unmagischer Muskelkraft‘ bedeutete.
    Ravenor zog missmutig die Stirn in Falten. „Vier Leute errichten das Lager, die anderen öffnen den Zugang!“
    Das war leicht gesagt. Über eine Stunde mühten sie sich bereits ab, um das Monstrum von Steinplatte zu verschieben.
    Wer hat dieses Monstrum bloß verlegt? Die Platte war auf der Oberfläche glatt, das Material härtester Stein. Sie war einen auf anderthalb Meter groß und wer weiß wie dick. Der Stein selbst ließ sich nicht zerstören. Man konnte lediglich an den Seiten hinuntergraben, um so irgendwie seitlich unter die Platte zu gelangen. Dann könnte man eventuell mit Hilfe von Hebeln und den Pferden die Platte verschieben und den Eingang öffnen. So war der Plan. Sie hatten zwar drei Schaufeln und einen Hammer mit, stießen aber, nachdem sie das Gestrüpp um die Platte herum entfernt hatten, auf Felsboden. Die Steine ließen sich zwar im Gegensatz zur Zugangsplatte herausschlagen, jedoch ebenfalls nur sehr mühsam.
    Eryn und Deren keuchten bei der Arbeit. Ravenor versuchte zwar wiederholt, Harkon dazu zu bewegen, magische Kräfte einzusetzen, doch der weigerte sich.
    „Das ist zu gefährlich. Mit Magie spielt man nicht sorglos herum“, betonte er immer wieder.
    Danke für die Hilfe, Harkon, dachte Eryn sarkastisch.
    Endlich gelangten sie unter die Platte. Danach dauerte es noch zwei weitere Stunden, bis sie schließlich mit Hilfe eines langen Baumstammes und durch vereinte Kräfte unter Ausnutzung der Hebelwirkung die Platte hochwuchten und herausdrehen konnten. Danach war es ein Leichtes, mit Seilen und den Pferden den riesigen Stein weiter zur Seite zu ziehen, bis die Öffnung nach unten frei lag.
    Treppenstufen führten hinunter und ein muffiger Geruch schlug ihnen aus der Öffnung entgegen. Ravenor ließ Fackeln entzünden und nahm dann selbst eine in die Hand, während er mit der anderen sein Schwert hielt. Langsam wagte er sich die Treppe hinunter. Harkon folgte ihm, dann kamen Eryn und die anderen.
    Die Treppe führte ein paar Stufen in die Tiefe und endete in einem etwa vier mal fünf Meter großen Raum. Knochen lagen verstreut am Boden und dazwischen rostige Rüstungsteile. Eine der Leichen war zu einer Mumie vertrocknet.
    In der Mitte des Raumes stand ein Steinaltar, der jedoch leer war.
    „Vorsicht“, warnte Harkon,
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