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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Kandidatinnen, Paris«, sagte Richard. Er vermied es sorgfältig, sie anzusehen, als hätte er Angst. Das machte es nicht besser, sondern schlimmer.
     
    Sie lehnte sich nach vorn und legte eine Hand auf sein Knie. Er zuckte zusammen. »Du kannst es uns nicht übel nehmen, dass wir darauf drängen, Ulfric. Wir alle wollen dich schon so lange.«
     
    Richards Gesicht wurde schmal vor Ärger. »Sylvie«, sagte er.
     
    Sylvie lächelte, und es war ein Lächeln reinster Bosheit. Sie packte Paris nicht allzu sanft am Handgelenk und zog sie auf die Füße. Paris war fünf Zentimeter größer als Sylvie, aber Sylvie wirkte durch ihre Dominanz wie eine Drei-Meter-Frau.
     
    »Der Ulfric hat dir befohlen, auf deinen Platz bei den anderen Kandidatinnen zurückzugehen.« Sie gab Paris einen kleinen Schubs. Die Frau taumelte, fing sich aber und zog sich das enge Kleid über den Oberschenkeln glatt.
     
    Sylvie hatte sich schon umgedreht, um an Richards Seite zurückzukehren, als Paris sagte: »Wie ich höre, magst du es hart.«
     
    Sylvie erstarrte, und ich brauchte ihr Gesicht nicht zu sehen, um die Wut zu spüren, die sie augenblicklich verströmte. Noch ehe sie sich umdrehte, langsam und mit angespannten Muskeln, wusste ich, dass sie Wolfsaugen bekommen hatte. »Was hast du gesagt?«
     
    »Sylvie«, mahnte Richard leise. Kein Befehl, sondern eine Bitte. Ich glaube, wenn er es ihr befohlen hätte, hätte sie sich dagegen gewehrt und eine Wiedergutmachung verlangt. Doch er äußerte eine Bitte ... Sie drehte sich wieder zu ihm hin.
     
    »Ja, Ulfric.« »Nimm deinen Platz wieder ein, bitte.«
     
    Sie ging zum Platz des Freki an seiner Rechten. Doch ihre Wut flimmerte wie Hitze auf sommerlichem Asphalt.
     
    »Ich bitte den Schwanenkönig um Verzeihung, dass ich ihn nicht längst erkannt habe, aber wir sind uns erst einmal begegnet.« »Ja«, sagte Donovan Reece, »ich erinnere mich.«
     
    »Willkommen zu unserem Lupanar. Ich würde dir gern einen sicheren Aufenthalt gewähren, muss aber zuerst fragen, warum du hier bist.«
     
    »Ich bin hier, weil die Nimir-Ra meine Schwanenmädchen vor Leuten gerettet hat, die sie beinahe umgebracht hätten. Sie hat dafür ihr Leben riskiert. Ich bin heute als ihr Verbündeter hier. «
     
    »Dann kann ich dir keinen sicheren Aufenthalt versprechen, Donovan, denn wenn die Sache schlecht läuft, kommt es zum Kampf. Als Anitas Verbündeter wirst du darin verwickelt werden.«
     
    »Sie hat ihr Leben für meine Leute aufs Spiel gesetzt, ich kann nicht weniger für sie tun. «
     
    Richard nickte, und ich sah eine wortlose Verständigung zwi schen ihnen ablaufen. Da hatten sich zwei gefunden, könnte man sagen.
     
    »Rettet sie eigentlich jeden Gestaltwandler aus der Klemme, dem sie über den Weg läuft?«, fragte Jacob abfällig.
     
    Richard wollte darauf antworten, aber Sylvie trat vor und berührte ihn am Arm. Er nickte kaum merklich und ließ sie sprechen. »Wie viele von uns hat Anita aus der Folter oder vor dem Tod gerettet?« Sie hob die Hand.
     
    Jamil kam hinter dem Thron hervor und hob die Hand. Alle meine Leoparden hoben die Hand, ein kleiner Wald der Dankbarkeit. Rafael hob die Hand. Dann sah ich Louie, seinen Stellvertreter und Ronnies Freund. Er nickte mir knapp zu und hob die Hand.
     
    Richard stand auf und hob die Hand. Auch an anderen Stellen wurden Hände gereckt. Dann trat Irving Griswold, ein freundlicher Journalist - und Werwolf - aus der Menge hervor. Seine Brille spiegelte den Fackelschein. Er sah aus wie ein halb kahler Cherub mit Flammenaugen.
     
    »Was wäre passiert, wenn Anita Sylvie nicht aus der Folter des Vampirrates befreit hätte? Sylvie ist zwar stark, aber wenn sie ihren Widerstand doch gebrochen hätten, was dann? Sie ist dominant genug, um uns alle zu sich zu rufen; dann wäre das Rudel dem Rat ausgeliefert gewesen.« Irving hob die Hand. »Anita hat uns alle gerettet.«
     
    Unter den Werwölfen gingen die Hände hoch, fast bei d Hälfte des Rudels. Ich bekam einen Kloß im Hals und feuchte Augen. Auf keinen Fall wollte ich jetzt heulen, aber wenn mich einer umarmte, wäre es mit der Beherrschung vorbei.
     
    Louie trat vor, klein, dunkelhaarig und gut aussehend, mit ordentlich kurz geschnittenen Haaren. »Rafael ist ein stark König, so stark, dass sich keiner von uns seinem Ruf hätte widersetzen können, wenn er unter der Folter nachgegeben hätte. Unser Rudel wäre in die Hände des Vampirrates gefallen. Ihr habt alle gesehen, was sie ihm
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