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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts
Autoren: Laurell K. Hamilton
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wie verlockend du bist. Und ich mache mir Sorgen um Richard, ja.«
     
    Er schob sich vom Bett herunter und folgte mir auf Schritt und Tritt. Während ich hin und her eilte, glitt er in eleganter Zeitlupe mit, ohne hinter mir zurückzubleiben. Die gemächliche Jagd eines Raubtiers, das alle Zeit der Welt hat, weil es weiß, dass es am Ende seine Beute fängt.
     
    Als ich das zweite Mal fast mit ihm zusammenstieß, sagte Ich: »Was hast du für ein Problem? Hör auf, mir nachzulaufen. Du machst mich nervös.« Die Wahrheit war, dass mir die Haut kribbelte, wenn er mir so nahe kam.
     
    Er setzte sich auf die Bettkante und seufzte. »Ich will nicht, dass du gehst.« Ich blieb wie angewurzelt stehen, drehte mich um und guckte ihn groß an. »Wieso denn nicht, um Himmels willen?«
     
    »Jahrhunderte lang habe ich davon geträumt, so mächtig zu sein, dass mir nichts mehr passieren kann. So mächtig, dass ich mein Territorium halten und endlich, endlich Frieden haben kann. Und jetzt fürchte ich gerade den Mann, der mir zum Ziel verhelfen kann.«
     
    »Was meinst du damit?« Ich ging zu ihm, einen Haufen T-Shirts und Kleiderbügel in den Armen.
     
    »Richard. Ich fürchte Richard.« Da war ein Ausdruck in seinen Augen, den ich selten gesehen hatte. Er war unsicher. Ein normaler, menschlicher Ausdruck. Das passte überhaupt nicht zu dem Mann in dem durchsichtigen Hemd.
     
    »Warum solltest du Richard fürchten?«, fragte ich. »Wenn du ihn mehr liebst als mich, wirst du mich vielleicht seinetwegen verlassen.«
     
    »Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Richard hasst mich. Er spricht mehr mit dir als mit mir.«
     
    »Er hasst dich nicht, ma petite. Er hasst, dass du mit mir zusammen bist. Das ist ein großer Unterschied.« Er sah ein wenig düster zu mir hoch. Ich seufzte. »Bist du eifersüchtig auf Richard ?«
     
    Er blickte auf die Spitzen seiner teuren Stiefel. »Ich wäre ein Dummkopf, wenn ich's nicht wäre.«
     
    Ich drückte den einen Arm um mein Kleiderbündel und strich ihm über die Wange, dann hob ich sein Kinn. »Ich schlafe mit dir, nicht mit ihm, weißt du noch?« »Ja, und hier bin ich, ma petite, nur für dich verführerisch gekleidet, und du gibst mir nicht einmal einen Kuss.«
     
    Das überraschte mich. Und da glaubte ich schon, ihn zu kennen. »Bist du gekränkt, weil ich dir keinen Begrüßungskuss gegeben habe?« »Vielleicht«, sagte er sehr leise.
     
    Ich schüttelte den Kopf und warf die Kleider Richtung Koffer. Ich stieß mit den Beinen seine Knie an, bis er mich dazwischen ließ. Ich drängte mich an ihn und legte die Hände auf seine Schultern. Der dünne Hemdstoff fühlte sich rauer an, als er aussah. »Wie kann ein so hinreißender Mann so verunsichert sein?«
     
    Er schlang die Arme um meine Taille und schmiegte sich an mich, während er seine Beine gegen meine drückte. Seine Stiefel waren sehr weich und geschmeidig. Ich war quasi gefangen. Aber ich war eine willige Gefangene, darum war es in Ordnung.
     
    »Ich würde jetzt gern auf die Knie gehen und dir über dein schickes Hemd lecken, nur um herauszufinden, wie viel ich von dir dadurch schmecken kann.« Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
     
    Er lachte sanft mit tiefer Stimme. Über meinen ganzen Körper zog eine Gänsehaut. Meine Brustwarzen wurden steif, und andere Dinge auch. Sein Lachen war immer wie eine Berührung, eine zudringliche Berührung. Er konnte allein mit seiner Stimme Dinge tun, die die meisten Männer noch nicht einmal mit zwei Händen zustande brachten. Trotzdem hatte er Angst, dass ich ihn wegen Richard verlassen würde.
     
    Er lehnte den Kopf an meine Brust und umfasste meine Brüste. Dann rieb er die Wange daran, dass die Seide über meine Haut glitt, bis mein Atem schneller ging.
     
    Ich seufzte und beugte mich über ihn, um möglichst viel von ihm zu spüren. »Ich habe nicht vor, dich wegen Richard zu verlassen. Aber er ist in Schwierigkeiten, und das ist wichtiger als Sex.«
     
    Jean-Claude drehte sein Gesicht zu mir, wir hatten uns so eng umschlungen, dass er sich kaum rühren konnte. »Küss mich, ma petite, mehr nicht. Nur ein Kuss, der mir sagt, dass du mich liebst.« Ich drückte die Lippen auf seine Stirn. »Ich habe dich immer für selbstsicher gehalten.« »Das bin ich«, sagte er, »bei jedem außer dir.«
     
    Ich löste mich so weit dass ich sein Gesicht mustern konnte. »Die Liebe sollte dich sicherer machen, nicht unsicherer.« »Ja«, erwiderte er leise, »das sollte
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