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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Hauch von Blumen und Gewürzen. Manchmal sträubte ich mich, die Bettwäsche zu wechseln, um auf seinen Geruch nicht verzichten zu müssen.
     
    »Ich hatte dich gebeten, mein Geschenk zu tragen, damit ich von dir träumen kann. Du wusstest, was ich wollte. Wenn du etwas anderes behauptest, lügst du. Darf ich hereinkommen?«
     
    Ich hatte ihn so oft hereingebeten, dass er meine Schwelle auch ohne Erlaubnis überqueren konnte, aber er machte ein Spiel aus dieser Frage. Und gewann jedes Mal das offene Eingeständnis, dass ich ihn wollte. Das ärgerte und freute mich gleichermaßen, wie so vieles an Jean-Claude.
     
    »Wie immer.«
     
    Er ging an mir vorbei. Seine Stiefel waren an der Rückseite bis zum Saum geschnürt. Die schwarze Jeans saß mit Absicht so eng und glatt, dass man nicht zu raten brauchte, ob er etwas II darunter trug. .
     
    Er trat ins Zimmer und sagte: »Sei nicht so mürrisch, ma petite. Du besitzt durchaus die Fähigkeit, mich aus deinen Träumen auszusperren.« Jetzt erst drehte er sich um, und in seinen Augen funkelte ein dunkles Licht, das nicht von seinen Vampirkräften kam. »Du hast mich mit mehr als offenen Armen willkommen geheißen.« .
     
    In weniger als fünf Minuten wurde ich zum zweiten Mal rot. »Richard ist in Tennessee verhaftet worden«, sagte ich. »Ich weiß«, antwortete er.
     
    »Das weißt du? Woher?« »Der dortige Meister hat es mir erzählt. Er hatte große Angst, ich könnte denken, dass er etwas damit zu tun hat. Dass er auf die Weise unser Triumvirat zerstören will.«
     
    »Wenn er das wollte, ginge es um Mord, nicht um versuchte Vergewaltigung«, sagte ich. »Stimmt«, meinte Jean-Claude, dann lachte er. Das Lachen strich mir über die Haut wie ein Lufthauch. »Wer unseren Richard reingelegt hat, kennt ihn nicht besonders gut. Ich würde ihm einen Mord zutrauen, aber keine Vergewaltigung.«
     
    Das war fast dasselbe, was ich gesagt hatte. Wieso war das so zermürbend? »Wirst du nach Tennessee reisen?« »Colin, der Meister dort, hat mir verboten, sein Territorium zu betreten. Es wäre also ein aggressiver Akt, wenn ich es täte, wenn nicht sogar eine Kriegserklärung.«
     
    »Warum sollte ihn das stören?«, fragte ich. »Er fürchtet meine Macht, ma petite. Er fürchtet unsere Macht, weshalb er auch dich zur Persona non grata erklärt hat.«
     
    Ich starrte ihn an. »Das ist ein Witz, oder? Er hat uns beiden verboten, Richard zu Hilfe zu kommen?« Er nickte.
     
    »Und dann sollen wir glauben, dass er nichts damit zu tun hat?« »Ich glaube ihm, ma petite.« »Du konntest durch das Telefon spüren, dass er nicht lügt?«, fragte ich. »Manche Meistervampire können einen anderen belügen, aber ich glaube nicht, dass er so mächtig ist. Das ist jedoch nicht der Grund, warum ich ihm glaube.«
     
    »Warum dann?« »Beim letzten Mal, als du mit mir in ein fremdes Gebiet gereist bist, haben wir den Meister getötet.«
     
    »Sie hat versucht, uns umzubringen«, verteidigte ich mich. »Eigentlich«, korrigierte er, »hat sie uns alle gehen lassen außer dir. Dich wollte sie zum Vampir machen.«
     
    »Wie ich sagte, sie wollte mich umbringen.« Er lächelte. »Oh, ma petite, du kränkst mich.«
     
    »Lass den Quatsch. Dieser Colin kann nicht im Ernst glauben, dass wir Richard einfach in der Zelle verfaulen lassen.« »Er hat das Recht, uns die Einreise zu verweigern«, sagte Jean-Claude.
     
    »Weil wir woanders einen Meistervampir auf seinem Territorium getötet haben ?« »Er braucht keine Gründe, ma petite. Er braucht nur nein zu sagen.«
     
    »Wie kriegt ihr Vampire eigentlich überhaupt etwas geregelt?« »Mit sehr viel Geduld«, antwortete Jean-Claude. »Aber bedenke, dass wir die Zeit haben, geduldig zu sein, ma petite.« »Tja, ich nicht, und Richard auch nicht.«
     
    »Ihr hättet eine Ewigkeit Zeit, wenn ihr beide das vierte Zeichen akzeptieren würdet«, erwiderte er ruhig, ganz sachlich.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Richard und ich hängen an unserem letzten Rest Menschlichkeit. Außerdem, mein Lieber würde uns das vierte Zeichen nicht unsterblich machen. Es heißt nur, dass wir leben, solange dich keiner umbringt. Du bist zwar nicht so leicht umzubringen wie wir beide, aber so viel schwerer auch nicht.«
     
    Er setzte sich auf die Couch und schlug die Beine unter. Bei so viel Leder am Bein war das keine bequeme Haltung. Vielleicht waren die Stiefel weicher, als sie aussahen. Vielleicht.
     
    Er stützte die Ellbogen auf die Lehne und beugte
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