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Animal Tropical

Animal Tropical

Titel: Animal Tropical
Autoren: Pedro Juan Gutiérrez
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Ahhh … ich spüre ihn schon an meinem Nabel. Was soll das werden … willst du mich foltern? Dass es mir wehtut, ja, genau so, du bist mein Kerl, Schätzchen, du bringst mich um den Verstand. Jeden Tag wird er dir dicker und größer … ja, ganz rein … oh, du Memme, du geile Sau, du Hurensohn. Wehtun soll’s, wehtun …« Hart stoße ich zu bis tief auf den Grund ihres Leibes. Ich mag das. Zustoßen, ein ums andere Mal. Wir vögeln wie die Wilden. Wie ein Hengst die Stute. Ich spucke sie an, direkt in den Mund, und sie ist schier außer sich: »Jaaa, scheiße, spuck mich an, gib’s mir heftig, du Sau, ich will deine Sklavin sein, du Memme, stoß ihn mir rein, so fest du kannst; ich will deine Sklavin sein, du geile Sau. Du bist total durchgeknallt, wie du mir gefällst … mach mir ein Kind … los, mach schon … Spritz alles raus, Süßer, spritz es ganz tief rein … Mach mir ein Kind … los, komm schon.«
    Ich will noch nicht fertig werden, ziehe ihn ihr wieder ein bisschen heraus, kontrolliere, entspanne mich. Dann stecke ich ihn erneut rein. Sie hat noch einen Orgasmus. Wie viele sie wohl schon gehabt hat? Nicht einmal sie selbst weiß es. Einen nach dem anderen. Wenn sie den Kopf verliert, weiß sie weder, was sie sagt, noch, was sie macht. Ich halte mich unter Kontrolle, indem ich ihn reinstecke und wieder herausziehe, um nicht so schnell zu kommen. Wie viel Zeit wohl vergangen sein mag? Eine Stunde? Eineinhalb Stunden? Als ich nicht mehr kann, frage ich sie: »Bereit für meinen Saft, Süße? Ich kann ihn nicht mehr halten … da, nimm ihn … verdammt … nimm ihn!« Sie hebt die Beine noch höher und packt sie mit den Händen. »Ja, gib ihn mir, aber schön tief, mach mich schwanger, verdammt, mach mich schwanger, schön tief, ganz tief!« Und er geht mir ab; ich verspritze einen Strahl und noch einen und noch einen. »Ahhh, ich kann nicht mehr.« Ich ziehe mich aus ihr zurück und falle mit offenem Mund aufs Bett zurück. Wie immer steckt sie ihn in den Mund und saugt die letzten Samentröpfchen heraus, das alte Leckermaul. Sie ist total verdorben – das Beste der Welt –, eine richtig Perverse. Schöner geht’s nicht. Das schleudert mich hoch in den Himmel, ich schwebe auf Wolken. Kopfüber stürze ich herab, lande im Bett und verspritze meinen Saft; Hege dann völlig groggy da. K. o. Ich höre nicht einmal, wie man mich auszählt. Nichts. Knockout. Ich brauche mehr Zeit, um wieder zu mir zu kommen. Dann fühle ich mich wie der animalischste Kerl der Welt, wie ein Stier, der gerade eine Kuh bestiegen hat. Manchmal beunruhigt mich folgender Gedanke: Warum verhalten wir uns wie wilde Tiere, wenn wir vögeln? Als wären wir keine zivilisierten Menschen. Das sagte ich einem guten Freund, einem gebildeten Mann, und er erwiderte mir: »Natürlich müssen wir uns wie Tiere fühlen. Du kannst dich doch nicht wie ein Apfelbaum oder ein Stein fühlen. Wir sind Tiere. Nur ist es heutzutage nicht sonderlich schick, sich daran zu erinnern, dass wir genau das sind: einfache Tiere. Säugetiere, genauer gesagt.«
    Wenn wir Rum zur Hand haben, trinken wir einen Schluck, und ich erhole mich von meinem Knockout in wenigen Minuten. Doch für gewöhnlich haben wir weder Rum noch sonst etwas. Nur sie und mich. Zwei Verrückte, die sich lieben. Alles begann vor drei Jahren. Mit Sex. Mehr wollten wir gar nicht. Wir mochten uns einfach. Aber nach und nach wurde alles immer heißer. Manchmal kommt sie hoch, legt sich in mein Bett, und wir schlafen die ganze Nacht zusammen. Es tut gut, mit jemandem zu schlafen; Träume oder Albträume zu haben; an der Seite eines anderen aufzuwachen; die Wärme dieses Körpers zu spüren, in beiderseitiger Nacktheit; einander zu liebkosen. Manchmal habe ich über eine Stunde lang eine Wahnsinnserektion, stecke ihn ihr aber nicht rein, streichele sie nur. Wenn die Zigeunerin in ihr zum Vorschein kommt, wirft sie die Muscheln für mich, erzählt mir etwas über die Zukunft. Im Allgemeinen trifft es ein. Oder sie bringt mir einen Teller mit Essen rauf. Sie kocht nicht gut. Zu fade. Unglaublich, aber wahr: im Vögeln ein Ass, aber die schlechteste Köchin, die je ein menschliches Auge erblickt hat, wie Columbus sagen würde.
    Also, was ich sagen will, ist, dass wir einander unmerklich näher kamen. Die Einsamkeit ist schrecklich. Man fängt sogar an, einen Hund oder eine Katze lieb zu gewinnen, völlig blöde Viecher, wie sollte ich da nicht Gefühle für diese heiße, verdorbene Frau
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