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Anidas Prophezeiung

Anidas Prophezeiung

Titel: Anidas Prophezeiung
Autoren: Susanne Gerdom
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Hals.«
    Sie wandte sich schroff ab. Marten legte eine Hand schwer und seltsam mitfühlend auf Idas Schulter und bedeutete ihr, sich zu erheben. Ida stand langsam auf und sagte flehend: »Dorkas ...«
    Die Khanÿ drehte sich blitzschnell zu ihr um. Mit zu Schlitzen verengten Augen sagte sie sehr leise: »Dorkas ist tot. Vergiss sie, Ida, das ist besser für deine Gesundheit. Geh jetzt.«
    »Aber warum?«, schrie Ida verzweifelt und enttäuscht. »Warum tust du das? Du hast mir so großartige Vorträge über das elende Leben der Frauen hier im Hort gehalten, und jetzt leitest du eine Organisation wie diese? Warum?«
    Die Khanÿ hob stolz und ungerührt den Kopf. »Warum wohl?«, fragte sie eisig. »Es bringt mir einen großartigen Profit, meine Kleine. Willst du mir etwa vorhalten, dass ich meine schönen Ideale verraten hätte? Nun, und wenn das so wäre, wen kümmert das schon? Sei doch um der Schöpfer willen nicht so naiv!« Sie machte eine ungeduldige Handbewegung zu Marten. Er schob Ida sanft, aber unerbittlich zur Tür.
    »Marten, ich wünsche, dass du dich um Storn kümmerst«, hielt die schneidende Stimme der Khanÿ ihn auf. Marten ließ Idas Schulter los und drehte sich erstaunlich behende um.
    »Aber ...«, setzte er zu einem Protest an. Die stämmige Frau unterbrach ihn mit einer befehlenden Geste.
    »Du hast mich gehört. Du bist immer noch mein bester Mann, auch wenn du wahrscheinlich bald Hilfe brauchst, um in deine Stiefel zu kommen, wenn du so weiterfrisst. Kümmere dich um Storn. Er hat seine Nützlichkeit überlebt, und er hat sie gesehen.« Sie wies mit ihrem unbarmherzigen Kinn auf die erstarrt dastehende Ida. »Es ist zu riskant, ihn am Leben zu lassen. Außerdem kann ich im Moment keinen Zwist zwischen meinen Hauptleuten gebrauchen. Ich erwarte deinen Bericht.« Marten war blass geworden, aber er nickte. »Ach ja«, setzte sie noch gleichgültig hinzu. »Der Mann, den du suchst. Er wird wahrscheinlich in der Schwarzen Zitadelle gefangen gehalten. Hier ist Devvys Meldung darüber.« Sie warf ihm einen mehrfach gefalteten Bogen Papier hin, der kurz vor seinen Füßen auf dem Boden landete. Marten bückte sich ächzend und hob ihn auf, um ihn in seiner Weste zu verstauen. Die Khanÿ hatte sich abgewandt und starrte aus dem Fenster.
    »Komm, Prinzessin«, sagte Marten sanft und griff nach Idas Ellbogen. Er schob sie hinaus und durch den Gang, die Treppe hinab und auf die Straße. Die Tür schloss sich leise hinter ihnen, und Ida folgte dem dicken Mann in einem grauen Nebel der Verzweiflung durch die ausgestorbenen Straßen.

    ~ FORTSETZUNG ~

    Im zweiten Teil „DIE SCHWARZE ZITADELLE“ geht das Abenteuer weiter …

    »Fügt zusammen, was getrennt war ... Herz zu Herz und Ring zu Ring werden die Schatten weichen.«

    Mit aller Macht versucht die Weiße Hexe Ylenia das uralte Volk der Grennach zu überzeugen, ihrer Nichte Adina das mächtige Herz der Erde anzuvertrauen. Nur so kann Adina mit ihrer Zwillingsschwester Anida die Völker und Länder verschlingende Nebelgrenze stoppen. Derweil ist Anida mit zwei magischen Steinen unterwegs zur Schwarzen Zitadelle, in der ihr verschollener Bruder von einem dunklen Magier gefangen gehalten wird. An diesem unheilvollen Ort lüftet sich ein sorgsam gehütetes Geheimnis, und plötzlich stehen sich die Schwestern als Feinde gegenüber.

    .

    NACHBEMERKUNG

    AnidA war mein zweites Buch, das das Licht der Welt im Jahr 2003. Der Roman wurde aufgrund seines Umfangs in zwei Teilen veröffentlicht.
    Ich freue mich, „Anidas Prophezeiung“ und „Die Schwarze Zitadelle“ jetzt als eigene Publikation wieder all denen präsentieren zu dürfen, die mich in den letzten Jahren danach gefragt haben, ob diese Bücher nicht noch einmal verlegt werden.

    Kommentare und Feedback sind herzlich willkommen!

    [email protected]

    http://www.susannegerdom.de
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