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Androidenträume

Titel: Androidenträume
Autoren: John Scalzi
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holen. »Und es wäre mir eine große Freude, Ihre Artgenossen beliefern zu dürfen, die es ebenfalls genießen möchten. Wir haben recht viel auf Lager.«
    »Ich werde auf jeden Fall meine Mitarbeiter informieren«, versicherte Faj-win-Getag. »Sie sagten, Sie beziehen das Hirschfleisch aus Michigan?«
    »Aber sicher«, antwortete James. »Es gibt ein großes Reservat in Zentralmichigan, das von den Nugentianern betrieben wird. Sie erlegen Hirsche und andere Tiere bei der rituellen Jagd mit Pfeil und Bogen. Nach ihrer Legende hat der Gründer dieser Sekte ein Exemplar jeder nordamerikanischen Säugetierspezies mit dem Bogen erlegt, ehe er starb. Im Reservat ist seine Leiche in einem Mausoleum aufgebahrt. Er trägt nur einen Lendenschurz. Das ist etwas Religiöses. Es sind Leute, mit denen man auf einer persönlichen Ebene nicht allzu viel Zeit verbringen möchte, aber ihr Fleisch ist das beste im ganzen Land. Es kostet etwas mehr, aber das ist es wert. Und sie haben genau die richtige Einstellung zu Fleisch. Es ist die Grundlage einer wahrlich gesunden Ernährung.«
    »Die meisten Menschen, denen wir begegnet sind, essen nicht viel Fleisch«, bemerkte Faj-win-Getag. »Was ich in Ihren Zeitungen und Zeitschriften lese, deutet darauf hin, dass die meisten Menschen es als ungesund betrachten.«
    »Glauben Sie kein Wort davon«, sagte James Moeller. »Ich esse zu jeder Mahlzeit Fleisch. Ich habe doppelt so viel physische und mentale Energie wie die meisten Männer, die nur halb so alt sind wie ich. Ich habe nichts gegen Vegetarier. Wenn sie die ganze Zeit nur Bohnen essen wollen, habe ich damit überhaupt kein Problem. Aber wenn sie schon längst im Bett liegen und schlafen, bin ich immer noch fit. Das macht das Fleisch. Alles fängt mit Fleisch an – das sage ich auch ständig zu meinen Kunden. Und das sage ich auch zu Ihnen.« Dirk kam mit mehreren Fleischpaketen aus dem Lager zurück. James packte sie in eine stabile Tasche, die er auf einen Tisch neben dem Tresen stellte. »Es gehört Ihnen, Sir. Genießen Sie es.«
    »Sie sind überaus großzügig«, sagte Faj-win-Getag, während ein Diener aus seinem Gefolge die Tasche an sich nahm. »Wir fühlen uns immer wieder durch solche Gesten der Gastfreundschaft von Seiten Ihres Volkes beglückt. Die Menschen sind sehr gütig. Besonders freut es uns, dass wir bald in der Nähe sein werden.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte James Moeller.
    »Die Nidu haben verschiedene neue Verträge und Handelsvereinbarungen mit Ihrer Regierung getroffen, was zur Folge hat, dass wir unsere Präsenz auf Ihrer Welt beträchtlich vergrößern werden«, sagte der Botschafter. »Wir werden unsere neue Vertretung in diesem Stadtteil errichten.«
    »Das ist ja großartig«, sagte James Moeller. »Wird sich die Botschaft in der Nähe befinden?«
    »In sehr großer Nähe«, sagte Faj-win-Getag und nickte zum Abschied. Dann verließ er zusammen mit dem Hirschfleisch und seinem Gefolge den Laden.
    James Moeller verschwendete keine Zeit. In der folgenden Woche bestellte er bei den Nugentianern dreimal so viel Hirschfleisch wie sonst und schickte Dirk in die Bibliothek, damit er so viel wie möglich über die Nidu und ihre kulinarischen Präferenzen in Erfahrung brachte. Das führte dazu, dass James Kaninchen, Kobe-Fleisch, aus Schottland importiertes Haggis und zum ersten Mal in der drei Generationen währenden Geschichte der Metzgerei Frühstücksfleisch orderte. »Das ist kein Zuchtfleisch«, sagte er zu Dirk. »Es ist nur Fleisch in Dosen.«
    Innerhalb einer Woche hatte James Moeller seine Metzgerei auf die Bedürfnisse der Nidu abgestimmt. Dann geschah es, dass die verdreifachte Lieferung Hirschfleisch von den Nugentianern genau am gleichen Tag eintraf wie eine Benachrichtigung per Einschreiben, dass das Gebäude, in dem sich Moellers Metzgerei befand, mit sofortiger Wirkung von der Regierung konfisziert wurde, genauso wie alle anderen Gebäude des betreffenden Häuserblocks, um für die neue und größere Nidu-Botschaft Platz zu schaffen. Überdies fiel die Zustellung dieses Schreibens an James Moeller mit einem schweren Herzinfarkt zusammen, der James so schnell tötete, dass er schon nicht mehr lebte, als er auf dem Boden aufschlug, den Brief immer noch in der Hand, das Hirschfleisch immer noch unverarbeitet im Kühlraum seines Geschäfts.
    Dr. Atkinson bemühte sich, Dirk zu versichern, dass der Schock über die Konfiszierung allein nicht ausgereicht hätte, den Herzinfarkt seines Vaters
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