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Andere tun es doch auch (German Edition)

Andere tun es doch auch (German Edition)

Titel: Andere tun es doch auch (German Edition)
Autoren: Matthias Sachau
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trotzdem endlich mal einen Drink holen.«
    »Tu das. An der Bar steht eine echte Künstlerin.«
    Der Junge singt nicht nur so, dass sich sofort alle Gemüter besänftigt haben, er hat anscheinend auch richtig Spaß dabei. Und das, obwohl er heute schon ein ganzes Konzert hinter sich hat. Papa und Tochter Löwenstein stehen Arm in Arm in der Menge, und ihre Gesichter strahlen. Alle wiegen sich im Takt, und manche singen sogar mit.
    »Dieser Tag
    Verlangt nur das eine von dir
    Sag einfach ja … «
    Kaum zu glauben, dass sich alles nochmal zum Guten gewendet hat. Frau Löwenstein war wirklich wild entschlossen, alle rausschmeißen zu lassen, und die Sicherheitsleute standen schon vor der Tür.
    »Echt toll, wie deine Freundin das alles nochmal rumgerissen hat, Lara.«
    »Meine Freundin?«
    »Na, die Jenny.«
    »Ach so. Ehrlich gesagt, ich kann Jenny nicht leiden.«
    »Aber wenn sie Detlef Falkenberger nicht mit einem Drink in der Hand zu Caros Mutter geschickt hätte …«
    »Ja, ein genialer Schachzug. Muss ich zugeben. Detlef Falkenberger kann ich aber übrigens auch nicht leiden.«
    »Alles andere hätte mich auch sehr enttäuscht.«
    Sie lächelt und wirft ihre Haare nach hinten. Einmal mehr schaue ich sie an wie das achte Weltwunder. Dann fährt auf einmal, ganz langsam, aber unbeirrbar, meine Hand wie von selbst in meine Jacketttasche und holt die immer noch eingepackte Zopfspange heraus. Ich traue mich nicht, sie ihr zu geben. Blöderweise hat sie mich beobachtet. Für einen kurzen Moment stehen wir ziemlich dumm rum. Dann lächelt sie nochmal und streckt ihre Hand aus. Ich lege in Zeitlupe das Geschenk hinein. Genauso langsam packt sie es aus. Dann lächelt sie schon wieder, diesmal so, dass ein ganzer Vulkan in meiner Brust ausbricht.
    »Danke, das ist … schon irgendwie … lieb von dir.«
    Wir stehen mitten im Getümmel, aber es ist, als wäre auf einmal eine Glaskuppel über uns beide gestülpt worden. Selbst Tim Bendzkos Lieder kommen kaum noch bei mir an. Keine Ahnung, was diese wunderbare, anbetungswürdige Frau dazu bringt, dauernd ihre Männer auszutauschen, aber es hilft alles nichts. Auch wenn sie mich morgen wieder durch einen Naturburschen, Seiten-kurz-oben-lang-und-verwuschelt-Frisur-Typen oder wen auch immer ersetzen wird, ich bin einfach … bis über alle Ohren der Menschheit verliebt in sie und würde sogar sterben, wenn ich dafür nur noch einen Augenblick länger bei ihr sein kann.
    L ARA    Und es ist wirklich ein Jammer, dass so ein lieber Kerl gleichzeitig so ein Depp sein kann, der sich immer als was Besseres fühlen muss. Und es ist eigentlich total widerlich, dass er auf einmal wieder Augen für mich hat, nur weil er jetzt weiß, dass ich keine Rockerer-Buffetdame, sondern eigentlich Filmcutterin bin. Aber es hilft nichts, irgendwie … ja, okay, irgendwie will ich halt doch was von ihm. Genauer gesagt, ich … will … einfach alles! Und wenn er jetzt nicht gleich …
    D ETLEF F ALKENBERGER    »Sehen Sie die beiden da drüben, Madame Löwenstein?«
    »Oh ja, da wird man doch gleich zwanzig Jahre jünger, nicht wahr?«
    »Mir ist spontan ein kurzes Gedicht dazu eingefallen, wollen Sie es hören?«
    »Oh, bitte, gerne.«
    »Ein Mann, eine Frau, die Nacht, wen wundert’s?
    Vor unseren Augen, der Kuss des Jahrhunderts. «
    »Oh, das ist wunderschön, Detlef.«
    »Ich weiß.«
    C ARO    »Schau mal, Papa, Beppo gefällts jetzt auch. Guck, wie der auf einmal mit dem Schwanz wedelt. Der mag Tim Bendzko.«
    »Dabei sieht er gar nicht hin.«
    »Stimmt, der schaut ganz woanders hin. Na ja, Hauptsache, er freut sich.«
    K ERSTIN    »Wenn Lara wüsste, dass ich jetzt hier bin und sie sehe, Moha.«
    »Und wenn Kai wüsste, dass ich jetzt ’ier bin und ihn sehe.«
    »Hat sich wirklich gelohnt, noch herzukommen.«
    »Pssst.«
    »Können wir noch zwei Halts Maul und trink! haben, Angelina?«
    »Ja.«
    »Muss der Drink eigentlich so fies ’eißen? Können wir ihn zur Feier des Tages nicht anders nennen?«
    »Genau. Happy Ending, oder so?«
    »Macht doch, was ihr wollt.«

V IELEN D ANK AN
    meinen großartigen Lektor Carlos Westerkamp, der sich bereitwillig zum fünften Mal die Fron eines meiner Manuskripte angetan hat.
    die großartige Nathalie, die verhindert hat, dass Lara eine SMS bekommt, während ihr Handy ausgeschaltet ist.
    die großartige Berliner Band SalonSisters, deren Musik (und keinesfalls deren Alter) Vorbild für Großonkel Karls Band war.
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