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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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erblühten und verdorrten, nur um abermals zu erscheinen. Schlingpflanzen, Ranken und Farnwedel krümmten sich zusammen und peitschten über ihre Züge. Kein Flecken sichtbarer Haut war noch frei. Ihr Mund öffnete sich, Rauch kräuselte hervor.
    »Wir müssen ihn aufhalten!«, rief Croy.
    Malden neben ihm nickte fast unmerklich. Die Finger seiner Hand zuckten, als er nach Acidtongue zu greifen versuchte.
    Es war hoffnungslos, aber der Dieb gab nicht auf. Croy kämpfte mit den eigenen Beinen, damit sie sich wieder bewegten. Er konnte nicht anders.
    Cythera schrie. Ihr ganzer Körper zuckte, als der Hieromagus einen endlosen Strom von Flüchen in sie hineinpresste.
    Aber auch der Elf litt. Seine Lippen zogen sich vom farblosen Zahnfleisch zurück. Seine Haut verlor die wenige Farbe, die sie von Natur aus hatte, platzte auf und blutete.
    Es gelang Cythera, einen Schritt auf ihn zuzugehen. Dann einen weiteren. Ihr Arm schnellte vor, und sie packte seine Hand.
    Als sie seine Haut berührte, brüllte der Hieromagus voller Qual auf, und ein dicker Blutstrom schoss aus seinem Mund hervor. Seine Knochen erglühten im Höllenlicht, bis sie deutlich durch die Haut hindurchschimmerten.
    Und dann sank er zusammen. Grüne Flammen züngelten ihm über das Gesicht.
    Es gab keinen Zweifel – er war tot.
    Sofort löste sich der Lähmzauber auf. Croy rannte los, um Cythera in die Arme zu reißen und für alle Ewigkeit festzuhalten.
    »Nein!«, rief sie. Croy grunzte entsetzt, als er sah, dass selbst das Weiß ihrer Augen mit winzigen Blumen bemalt war und ihr Haar das Aussehen zuckender Schlingpflanzen angenommen hatte. Jeder Zoll ihrer Haut war mit gewundenen Tätowierungen bedeckt, die einander zu bekämpfen schienen. Sie war mit finsterer Magie getränkt, enthielt mehr davon, als er je zuvor gesehen hatte. »Bleibt zurück – ihr alle! Und schließt die Augen!«
    Dann wandte sie sich dem Loch in der Kristallwand zu, hob die Arme, streckte die Handflächen nach vorn und wimmerte vor Schmerz.
    Croy konnte gerade noch rechtzeitig das Gesicht wegdrehen, als sie auf einen Schlag die magische Energie entließ, die ihr Körper aufgenommen hatte. Jedes Quäntchen der Macht des Hieromagus floss durch ihre Hände auf die Kristalle zu, die den Durchgang blockierten.
    Flackernde Blitze sprangen von Kristall zu Kristall. Und ein Laut wie ein Sturmwind erhob sich, der durch einen schmalen Spalt brauste. Croy schlug die Hände vor die Augen, um nicht für alle Zeiten geblendet zu werden. Er fühlte etwas Heißes und Feuchtes über seine Stiefel spülen, und als er einen Blick nach unten wagte, entdeckte er geschmolzenen Kristall den schrägen Höhlenboden hinabfließen.
    Er blickte auf, und da stand Cythera, deren Haut wieder völlig makellos war. Sie sah aus, als würde sie jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren, also nahm er sie auf die Arme.
    Die Höhle vor ihnen war von sämtlichem Kristallbewuchs befreit. Es gab nur noch einen ganz natürlichen gewundenen Höhlentunnel, der in leichtem Anstieg auf Licht und Wärme zuführte. Die Wände wirkten wie glatt poliert, und der Weg war frei.
    Croy trug Cythera ins Sonnenlicht hinaus.

Kapitel 100
    Die Gefahr war nicht vorüber. Kurz nachdem die letzten Elfen durch den Tunnel an die frische Luft gelangt waren, brach die Gruft zusammen. Malden und Slag halfen verletzten Elfen aus der Höhlenöffnung, während Croy und Aethil die anderen anwiesen, so schnell wie möglich den Berg hinunterzulaufen.
    Die Elfen wirkten völlig überwältigt, als sie hinaustraten, konnten einfach nicht begreifen, wo sie waren oder was das alles bedeuten sollte. Nach Maldens Dafürhalten rettete sie diese Verwirrung. Hätten sie innegehalten und mit klarem Kopf über das Geschehen nachgedacht, hätten sie womöglich allen Mut verloren und an Ort und Stelle verharrt.
    Und das wäre ihr Untergang gewesen. Der ganze Berg erbebte. Aus der Höhe regneten Schnee und Felsen in die Tiefe. Die Bergspitze sah ganz anders aus, als Malden sie in Erinnerung hatte. Croy hatte sie als Wolkenklinge bezeichnet – jetzt erinnerte sie eher an ein Dutzend Klingen, die sich einander zuneigten. Unter seinen entsetzten Blicken brach eine der Klingen ab und zerschellte, als sie auf dem Hang auftraf.
    »Das war der letzte Elf, mein Sohn!«, brüllte Slag über das ohrenbetäubende Grollen eines Berges hinweg, der in Stücke brach. »Jeder ist draußen! Und nun renn um dein beschissenes Leben!«
    Das brauchte man Malden nicht zweimal zu
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