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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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»Die Masse der Vorfahren muss zerschmettert worden sein! Die Magie, die die Wiedergänger belebt, löst sich auf. Welche Hoffnung haben wir noch? Welchen Ausweg gibt es für uns?«
    »Die wahre Frage lautet«, brüllte Slag zurück, »welchen Ausweg du findest, wenn hier alles einstürzt.« Der Zwerg stürmte weiter und ergriff die Hand eines besonders hübschen Elfenmädchens. Croy fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
    Aber es blieb keine Zeit für Fragen. Er reichte Balints schlaffe Gestalt an zwei schlanke Elfenkrieger weiter und beeilte sich, um Slag einzuholen. Er passierte eine Tür in ein edel ausgestattetes Gemach, dessen eine Wand bereits eingestürzt war. Ein Vorhang aus Wasser fiel auf der anderen Seite herab, und er befürchtete, dass ein unterirdischer Fluss alles überfluten werde.
    Dann hob Slags Begleiterin eine zierliche Hand. Sie sprach ein Wort, und das Wasser hörte sofort auf zu fallen. Alle liefen durch einen dahinter befindlichen Schlafraum und einen hell erleuchteten Torbogen.
    Und dann fiel Croys Blick in eine Höhle voller Diamanten. Seine Augen weiteten sich, als er von jeder denkbaren Oberfläche gewaltige Kristallgewächse in alle Richtungen sprießen sah. Zerbrochene Kristalle bedeckten den Boden wie der Edelsteinschatz eines Drachen aus der Vergangenheit. Als sein Fuß gegen einige Splitter stieß, schlitterten sie klirrend zur Seite.
    Er war so sehr damit beschäftigt, das funkelnde Geröll zu bewundern, dass er mit Malden zusammenprallte, der mit gefurchter Stirn in eine bestimmte Richtung starrte.
    »Was bereitet dir Sorgen?«, fragte er.
    »Der Hieromagus«, erwiderte Malden.
    Croy blickte auf und entdeckte einen Elfen, der mitten in der Höhle stand. Er erkannte ihn – es war jener, der über die Foltertechniken der alten Elfen gesprochen hatte. Jener in dem schwarzen Gewand mit den Messingglöckchen. Anscheinend bezeichnete man ihn als Hieromagus.
    »Wartet!«, sagte er.
    Slags hübsches Elfenmädchen verneigte sich vor dem dunkel gewandeten Mann. »Großer Erhabener, dessen Schatten wie der kühle Segen der Nacht ist, macht den Weg frei!«, bat sie.
    »Die Geschichte … ist … hier und jetzt«, verkündete der Hieromagus. »So viele Leben … wartete ich. In der Dunkelheit.«
    Hinter ihnen krachte etwas Gewaltiges zu Boden. Die gesamte Höhle erbebte so heftig, dass Kristallteile durch die Luft wirbelten. Einige der Elfen stürzten und verletzten sich an den Splittern.
    »Wir müssen vorbei«, sagte Malden. »Cythera, wenn wir ihm wehtun, dann …«
    »Dieses Mal verstehe ich es, Malden«, sagte sie.
    »Ich kümmere mich um ihn«, verkündete Croy und zog Ghostcutter. Er schritt auf den schwarz gekleideten Elfen zu.
    Der Hieromagus nahm eine Hand aus dem Gewand und ballte sie zur Faust. Croys Arme pressten sich eng an die Seiten, seine Beine stießen an den Knien zusammen – er konnte sich nicht mehr rühren. Verzweifelt kämpfte er gegen die Lähmung an, vermochte sich aber um keinen Zoll zu bewegen. Immerhin hatte er noch genug Gewalt über seine Augen, um Malden neben sich zu sehen, der unvermittelt und mit schmerzhaft verdrehten Armen verharrte.
    Nur Cythera war noch frei, aber auch sie hatte der Hieromagus in Mitleidenschaft gezogen. Blumen erblühten auf ihrer linken Schläfe und am rechten Handgelenk. Schlingpflanzen krochen ihr um den Hals, als wollten sie sie erwürgen. Ranken schoben sich über ihre Arme und verschwanden unter den Ärmeln.
    Cythera schrie wütend auf und versuchte sich an dem Elfen vorbeizudrängen.
    Er hob die andere Hand und deutete auf sie. Seine Lippen öffneten sich, um Worte in einer uralten und finsteren Sprache zu formen. Geschwüre platzten aus seinen Lippen hervor, als würden die Worte selbst seine Haut verätzen.
    »Du kannst mich nicht verletzen. Ich bin vor deiner Magie gefeit«, protestierte Cythera.
    Dann krümmte sich ihr Rücken, und Licht schoss aus ihren Augen hervor.
    Der Hieromagus hustete Blut, verstummte aber nicht. Croy konnte die böse Magie in der Luft zwischen ihnen förmlich sehen, eine Verzerrung der Wirklichkeit.
    Er vermochte den Kopf nicht zu drehen, aber hinter ihm war ein Laut zu hören, als würden Bettlaken zerrissen, nur bedeutend lauter. Das Geräusch hörte nicht auf, sondern pflanzte sich fort. Er begriff, dass das Vincularium selbst in Stücke zerfiel. Wenn sie noch länger verweilten, würden sie alle sterben, würde dieses Zauberduell ihre Flucht verhindern.
    Die Blumen auf Cytheras Gesicht
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