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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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schwankte. Schließlich endete das Beben – aber als er nach unten blickte und sein eigenes Blut auf den Fliesen entdeckte, rollten die Tropfen nach links, als hätte sich der Boden geneigt.
    Die Elfen hörten nicht auf zu schreien. Die Soldaten rannten umher, als suchten sie etwas zum Angreifen. Die herausgeputzten Adligen riefen nach ihren Dienern, während die Arbeiter in ihrer Flickenkleidung dicht aneinander gedrängt auf dem Boden kauerten und mit furchtsamen Blicken zur Decke hinaufstarrten.
    Aus gutem Grund. Zu Staub zerriebener Stein regnete aus der Kuppeldecke herab.
    Malden kam wieder auf die Füße und rannte weiter. Als er den Karren passierte, auf dem Croy und Mörget gefesselt gewesen waren, vernahm er schrilles Gelächter, und er blieb stehen. Dort lag Balint und starrte zu ihm hoch. Sie schüttelte sich förmlich vor Heiterkeit. »Er hat es getan«, sagte sie. »Er hat das verdammte Ding in die Luft gejagt. Es ist alles vorbei! Wir werden alle sterben!«
    Malden achtete nicht länger auf die verrückte Zwergin und eilte zu Cythera. Sie und Slag klammerten sich aneinander. Sie wirkten verwirrt und verängstigt. Er packte Cythera an den Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. »Ich glaube«, sagte er, als Cythera schließlich seinen Blick erwiderte, »dass wir hier verschwinden sollten.«
    Cythera nickte und schob sich das Haar aus den Augen. »Guter Plan. Aber wie wollen wir …«
    »Wir lassen uns etwas einfallen. Komm schon!« Malden griff nach ihrem Arm.
    »Hilf mir, die Elfen hinauszuschaffen!«, bat Cythera.
    Er konnte sie bloß anstarren. Selbst als Teile der Decke herabstürzten und mit donnerndem Getöse aufschlugen, fiel ihm keine passende Antwort ein.
    »Wir können sie nicht zum Sterben zurücklassen«, sagte sie, als wäre das offensichtlich.
    »Wirklich nicht? Ich bin anderer Meinung.«
    »Malden – bitte! So kaltherzig bist du nicht. Ich kenne dich.«
    Aber es war Slag, der das beste Argument vorbrachte. »Mein Junge, erinnerst du dich an deine eigenen Worte? Dass die Elfen das Böse waren und es verdienten, für alle Ewigkeit weggesperrt zu werden? Findest du das noch immer?«
    »Seit unserer Ankunft haben sie uns entweder eingekerkert oder an den Kragen gewollt, sonst nichts«, erwiderte Malden, um seinen Standpunkt zu erläutern. »Ich würde das schon als böse bezeichnen.«
    »Sie alle? Du würdest sie also alle als böse bezeichnen? Selbst Aethil? Nach allem, was sie, verfluchte Pest, für uns tat?«
    »Nun … nein«, räumte Malden ein. »Sie hat uns anständig behandelt. Aber …«
    Eine Reihe von Explosionen irgendwo im Vincularium übertönte für einige Zeit jedes Wort. Als wieder halbwegs Ruhe eingekehrt war, nahm Cythera Malden bei den Armen. »Erinnere dich an Aethils Worte. Dass es eine Zeit gab, da Elfen und Menschen Brüder waren – wir teilen dieselbe Sprache. Verstehst du denn nicht? Hilf mir, sie zu retten!«
    Malden musste an den Augenblick denken, als er Aethil gepackt hatte, um mit ihr als Gefangener flüchten zu können. Unterschied sich dieses Verhalten wirklich so sehr von der Behandlung, die die Elfen ihm hatten angedeihen lassen? Cythera hatte nicht unrecht. Er brauchte Zeit, um alles zu durchdenken und zu einer vernünftigen Entscheidung zu kommen.
    Unglücklicherweise prasselten in diesem Augenblick riesige Steine von der Decke, und sämtliche vernünftigen Überlegungen wurden überflüssig.
    Er nickte und rannte zu Aethil, die nach oben auf ihr zusammenbrechendes Königreich starrte. Bevor er sie erreichen konnte, sah sie ihn und stürmte ihm mit zornig funkelnden Blicken entgegen. »Was hast du da angerichtet?«, verlangte sie zu wissen.
    »Ich habe Euren kleinen Wettkampf überlebt, das ist alles«, erwiderte der Dieb.
    Die Elfenkönigin hob eine Hand und formte eine Klaue. Sie sprach leise, hässliche Silben, und Malden merkte, dass sie ihn mit einem Fluch belegen wollte.
    »Wartet!«, rief Cythera hinter ihm. »Euer Hoheit, bitte – hört mir zu!«
    Aethil löste den Fluch offenbar wieder auf und starrte Cythera an.
    »Bitte, Aethil, ich weiß, dass Ihr keine Gründe habt, uns noch länger zu lieben. Aber wir müssen uns zu einer gemeinsamen Entscheidung durchringen. Wenn wir nicht bald gehen, werden wir alle getötet.«
    »Gehen? Ja, ich schätze, wir müssen uns in die Tunnel zurückziehen, die unsere Vorfahren schufen. Anscheinend sind die Zwergensäle nicht länger sicher.«
    Cythera schüttelte den Kopf. »Nein, Euer Majestät. Ich
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