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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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zu, und er musste abermals einen Satz zurück tun.
    Er prallte gegen die Galeriebrüstung – und hoch über seinem Kopf erhob sich Donnergetöse.
    Unwillkürlich und trotz der Gefahr spähte Malden nach oben und entdeckte eine braune Staubwolke, die über die oberste Ebene des Vinculariums hinwegwogte. Sie hüllte die rote Sonne ein, und einen Augenblick lang herrschte schlagartig Dunkelheit und machte Malden blind.
    Dann beleuchtete ein verirrter roter Lichtstrahl Prestwickes Messer, das sich nur wenige Zoll von Maldens Hals entfernt befand. Er warf sich zur Seite, die Klinge verfehlte ihn.
    Wieder donnerte es oben. Dem Krachen folgten Steine, die in den Schacht herabprasselten. Sie schlugen mit solcher Wucht in das Wasser ein, dass es hoch genug spritzte, um Malden zu treffen. Das Tosen übertönte beinahe das Zersplittern von gewaltigen Ketten in der Höhe.
    Und zum ersten Mal, seitdem man sie an Ort und Stelle aufgehängt hatte, bewegte sich die rote Sonne der Zwerge in ihrem künstlichen Himmel.
    Malden wusste, dass er sich von dem Anblick losreißen musste, dass er Prestwicke im Auge behalten und abwehren musste – aber es war einfach unmöglich, den Blick von dem Spektakel in der Höhe abzuwenden. Noch nie zuvor hatte er eine Zerstörung von solchen Ausmaßen gesehen, und er war wie gelähmt.
    Die Explosion hatte eine der drei Ketten durchtrennt, die die rote Sonne hielten. Die anderen beiden hielten ebenfalls nicht stand. Sie riss von ihren Rohren ab, und ein gewaltiger Feuerschwall jagte in den Zentralschacht hinunter. Flammenzungen zuckten um Maldens Gestalt und erloschen so rasch wieder, dass er nicht einmal angesengt wurde. Die Rohre waren dort abgeschnitten worden, wo sie einst in der Kristallkugel verschwunden waren. Die gezackten Enden spien Feuer, wild flackerndes Licht leuchtete auf.
    Dann erreichte die nun matte und leere Kugel den Zentralschacht. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit traf sie die Mauer und zerbrach in unzählige Kristallsplitter.
    Unmittelbar über ihnen.
    »In Sadus Namen«, sagte Prestwicke, »vergieße ich dieses Blut …«
    Malden sprang. Ihm blieb keine andere Wahl, als geradewegs auf das Messer des Priesters zuzuhechten – für eine andere Bewegung blieb keine Zeit. Er verdrehte sich mitten in der Luft, und die Klinge verfehlte seine Halsschlagader nur um Haaresbreite. Er landete schwer auf dem Boden, sein Blut spritzte durch die Luft, während er sich abrollte und auf die Füße sprang. Er lief und hielt nicht mehr inne.
    »Malden«, rief Prestwicke, »du entkommst mir nicht!«
    Der Priester folgte ihm nicht. Er blieb an der Brüstung der Galerie stehen, als brauche er dort nur zu warten, als werde Malden zu ihm zurückkehren.
    Und riss die Augen auf, als tausend Speere aus zerbrochenem Kristall auf ihn niederprasselten. Als sie sich in sein Fleisch bohrten und gefrorenen Blitzen gleich auf die Fliesen donnerten, öffnete er den Mund, wie um etwas zu sagen. Aber dann schnitt ihm ein Kristallsplitter das Gesicht vom Schädel.
    Elfen schrien. Cythera rief Maldens Namen. Er hörte Croy unter einem Haufen sich windender Elfen stöhnen, und Slag brüllte ihm zu, er solle von der Galerie verschwinden, es sei noch nicht vorbei.
    »Nein«, sagte Malden. Nein, noch nicht, nicht so. Nicht bevor er in Erfahrung gebracht hatte, wer ihm Prestwicke auf den Hals gehetzt hatte. »Nein, nein!«
    Prestwicke war tot. Daran bestand kein Zweifel. Er war an Ort und Stelle aufgespießt, stand noch immer auf den Füßen, Arme und Brust von langen Kristallsplittern durchbohrt. Malden rannte zu ihm zurück und packte seine Wollkutte. Sie war mit Blut durchtränkt.
    »Wer hat dich auf mich angesetzt?«, wollte Malden wissen. »Wer war der Auftraggeber?«
    Aber natürlich konnte Prestwicke nicht antworten. Doch als Malden an der Kleidung des Priesters zerrte, hörte er ein leises Schaben. Er riss die Kutte auf und entdeckte ein Stück Pergament, das sauber zusammengefaltet auf der Brust des Toten klebte. Er riss es ab.
    Dann rannte er los, als wären alle Dämonen aus dem Höllenpfuhl hinter ihm her, denn er hörte, wie über ihm das gesamte Vincularium auseinanderbrach.

Kapitel 98
    Als Malden den halben Weg zu Cythera und Slag zurückgelegt hatte, fühlte sich die ganze Halle an, als sei sie unter seinen Füßen zerbrochen. Er stolperte und stürzte, krachte auf die Fliesen, schützte den Kopf mit den Händen, als hätte das etwas genutzt, und betete darum, dass die Welt endlich nicht mehr
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