Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Analog 04

Analog 04

Titel: Analog 04
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
Vom Netzwerk:
Androiden-Schwerter so dämlich gewesen sein könnte.“ Sehr behutsam, als wolle er sich nicht noch benebelter machen, kniete sich Ireland hin und versuchte, die Ausstiegsluke zu öffnen. „Wir sind nicht einmal sicher, ob überhaupt auch nur eine der Barmherzigen Schwestern …“
    „Laß gut sein, ich mach’ das schon.“ Sie schubste ihn mit einer schlanken Hüfte sanft beiseite. „Schau dich nur selbst an, Dave, schwach wie ein Kätzchen, und du kannst nicht einmal eine einfache kleine Tür öffnen. Also ehrlich, all diesen Idioten in Pappis Experimentierlabor zu erlauben, dich mit tödlichen Viren vollzupumpen, nur damit du dich in dieses blöde Krankenhaus hineinschleichen kannst, um etwas auszuspionieren …“
    „Sie sind nicht tödlich. Ich bin kein Spion. Alles, was wir vorhaben …“
    „Du sagst die ganze Zeit immer wir. Als wären du und die Medtex ein und …“
    „Ich bin mit dir verlobt“, sagte er. „Du bist die einzige Tochter von H. D. Medford, dem Präsidenten und Gründer der größten Herstellerfirma für medizinische Roboter und Androiden der Welt. Zufällig arbeite ich auch für Medtex, und zwar in einer Eigenschaft als …“
    „Aha, jetzt verstehe ich“, sagte sie, die Hände in die Hüften gestemmt. „Du glaubst noch immer nicht, daß ich dich bedingungslos liebe. Du machst das hier nur, um mir zu beweisen, daß …“
    „Hör auf, wie einer von unseren … wie einer von Medtexs Psychobots zu reden“, schlug er vor und ließ seine Beine über den Rand der Öffnung im Bauch des Himmelswagens hinunter. „Ich mache das hier, weil ich in der technischen Abteilung arbeite, und weil es ein Job ist, der gemacht werden muß.“
    „Nein, das muß er nicht.“ Sie kniete auf einem wunderhübschen Knie neben ihm. „Alles, was Vater wirklich tun muß ist, ein Info-Rundschreiben an das runde Dutzend Krankenhäuser zu schicken, die die neuen Barmherzigen Schwestern erworben haben. Er erklärt ihnen, daß Medtex einen Defekt vermutet, der die Andros möglicherweise dazu veranlaßt …“
    „Sicher, und dann verkünden die Medien der Welt, daß Medtex Killer-Robots gebaut hat“, sagte er. „Bisher wurde dieses neueste Modell Barmherzigkeit an siebzehn Krankenhäuser ausgeliefert. In jedem dieser Krankenhäuser gibt es mindestens fünf davon, und wir wollen bestimmt keinen kompletten Rückruf …“
    „Ich würde dich wirklich genauso sehr respektieren, wenn du dies hier nicht tun würdest.“
    „Ich weiß“, sagte er und ließ sich durch die Luke in einen der kuppelbedeckten Aufnahmeschächte des Krankenhauses hineinfallen.
    „Ich fühle mich nicht viel besser“, sagte Ireland wahrheitsgemäß. „Das Fieber wütet noch immer, und jedesmal, wenn ich aufzustehen versuche, komme ich mir vor, als würde ich Purzelbäume schlagen … und während der vergangenen halben Stunde habe ich halluziniert, Alt-Boston würde abbrennen.“
    Dr. Grossel nickte und tätschelte über die Jacke seines zweiteiligen weißen Med-Anzugs. „Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen“, sagte er mit seiner tiefen, angenehmen Stimme. „Alt-Boston brennt tatsächlich ab.“
    Ireland setzte sich unter Schwierigkeiten auf und sagte: „Häh?“
    Die einseitig durchsichtige Wand seines Privatzimmers erlaubte einen Blick auf einen Teil der alten Stadt außerhalb der Schutzkuppel. Mehrere Blocks aus braunem Sandstein hauchten Feuer in das Schnee-Halbdunkel hinauf.
    „Ethnische Kriege. Sie stecken immer etwas an“, erklärte Dr. Grossel, der noch immer an sich selbst herumsuchte. „Wo, zum Teufel, habe ich das verdammte Thermometer hingesteckt?“
    „Wenn Sie’s brauchen, um meine Temperatur zu messen – die haben Sie schon gemessen.“
    „Tatsächlich?“ Er blinzelte mit seinen himmelblauen Augen. „Erinnern Sie sich zufällig, wie hoch sie war?“
    „40°, genauso hoch wie gestern abend, als ich aufgenommen wurde.“
    Der Arzt nickte und nahm sein Handdik in Mundnähe hoch. „Ich will … au! Passiert mir immer wieder! Schätze den Abstand falsch und knalle mir mit diesem verdammten Diktiergerät selbst eine ins Maul. Ähem … Patient Nr. 1343 … Arends, David … leidet an …“
    „Ich bin Ireland, David.“
    „Richtig, das sind Sie. Danke für die Klarstellung.“
    Grossel blinzelte, nickte. „Arends ist drüben, im Nebeneffekt-Flügel. Trauriger Fall.“
    „Woran leidet er?“
    „Da komme ich nicht mit. Wie war noch mal Ihre Temperatur?“
    „40°.“ Ireland sank in sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher