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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich
Autoren: Ella Griffin
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es ist noch nicht alles perfekt.« Greg schenkte sich Champagner nach. »Aber wir kriegen das schon hin. Wir schaffen das irgendwie, alles wird gut. Wird eben ein Abenteuer!«
    Sie zerkrümelte den Grissino auf der Tischdecke. »Diese ganze Hollywood-Geschichte wäre einfacher, wenn ich nicht schwanger wäre, oder?« Sie traute sich nicht, ihn anzusehen. Sie hatte zu große Angst, dass er es auch so sah.
    Greg stellte die Flasche zurück in den Kühler. »Hey! Mal ganz ruhig. Das hab ich nie gesagt.«
    Aber er brauchte es auch nicht zu sagen. Es stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Sei ehrlich, Greg«, sagte sie leise. »Bitte. Es ist noch nicht zu spät, uns umzuentscheiden.«
    Er sah bedrückt aus und fuhr sich durch die Haare. »Keine Ahnung. Wir hätten’s vielleicht ein bisschen besser timen können, aber …«
    Sein Handy klingelte. Er sah sie hilflos an. »Sorry. Da muss ich kurz rangehen. Es ist Lauren.«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und grinste an die Decke. »Lauren, mein Schatz! Ja! Klar hab ich Zeit zu reden. Eigentlich sind Handys hier drin verboten, aber für mich machen sie bestimmt eine Ausnahme.«
    Vor der Damentoilette traf Saffy die Kellnerin wieder und bat sie um eine Zigarette, nachdem sie sich für ihre Unhöflichkeit entschuldigt hatte.
    »Schon okay. Sie sind bestimmt Stier, oder?«
    Saffy war zwar Steinbock, nickte aber.
    »Meine Mum ist auch Stier«, sagte die Kellnerin. »Die ist manchmal auch so eine blöde Kuh.«
    Die rostige Feuertreppe im Hinterhof des Restaurants war der Raucherbereich für die Angestellten. Für Gäste gab es bestimmt irgendwo eine hübsche Terrasse oder so was, aber das war Saffy egal. Das hier war ein Notfall. Sie zündete die Zigarette an und nahm einen Zug. Das Nikotin kribbelte ihr in den Fingerspitzen und Zehen. Dann fiel ihr etwas ein. Was war mit den Fingern und Zehen des Babys? Hatte es die überhaupt schon? Würde ihnen diese Zigarette schaden?
    Sie verdrängte den Gedanken. Wieso machte sie sich überhaupt Sorgen, ob sie dem Baby schadete? Das Baby machte sich bestimmt auch keine Sorgen, ob es ihr schadete. Im Kopf stellte sie eine Liste der Dinge zusammen, die ihr das Baby antat. Sie würde zum Beispiel das ganze nächste Jahr nicht arbeiten können. Niemand würde sie einstellen.
    Sie würde ihre Figur verlieren, das stand fest. Manche Frauen, so wie Jess, bekamen ein süßes, kleines Bäuchlein. Saffy gehörte nicht dazu. Sie hatte jetzt schon fast fünf Kilo zugenommen. Sie würde sich in einen Wal verwandeln. Die Leute, an denen sie vorbeiwatschelte, würden sich verwirrt fragen, wie jemals ein Mann mit ihr hatte schlafen können. Und wenn Marsh recht hatte, würde danach nie wieder jemand mit ihr schlafen.
    Wenn sie mit Greg nach Hollywood zog, würde sie mit dem Baby in irgendeinem langweiligen Vorort von L.A. festsitzen, während Greg mit Maggie Gyllenhaal und Sandra Bullock in Oaxaca abhing.
    »Aha, du hast anscheinend in einer Diamantenmine gearbeitet. Deshalb hast du also nie zurückgerufen.«
    Sie drehte sich um. Er war der Australier – Doug. Er trug seine Kochuniform und sein Markenzeichen, dieses Grinsen. Er deutete auf ihren Ring und pfiff bewundernd.
    Saffy hatte schon daran gedacht, dass sie ihm hier womöglich über den Weg laufen würde, aber es war ihr egal gewesen. Das war alles so lang her. Es kam ihr mittlerweile alles so unwichtig vor.
    »Und mit dem Rauchen hast du auch angefangen.« Er schüttelte den Kopf. »Du hattest offensichtlich wirklich viel zu tun. Ich hatte auch viel um die Ohren, aber ich hab trotzdem die Zeit gefunden, dich mal anzurufen.«
    »Ja«, sagte Saffy müde, »hast du. Aber seitdem wir miteinander geschlafen haben, warst du wahrscheinlich eher damit beschäftigt, scheußliche Bilder zu malen, arme Austern zu schlürfen und Frauen nachzujagen, die du nicht haben kannst. Nicht damit, zu heiraten, dich wieder scheiden zu lassen, gefeuert zu werden, schwanger zu werden, dich um deine kranke Mutter zu kümmern und …«
    Sie sah ihn an und ihr wurde klar, dass sie es tatsächlich zum ersten Mal geschafft hatte, an seinem Teflon-Ego zu kratzen. Es fühlte sich leider nicht so gut an, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie seufzte. »Oh Gott. Hör nicht auf mich. Ich bin schwanger. Das machen die Hormone, dass ich den Mund einfach nicht halten kann.«
    Er hob eine Augenbraue. »Du konntest den Mund eigentlich noch nie halten. Aber warte mal, wir haben miteinander geschlafen ? Wieso hat mir das
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