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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Autoren: Peter Wiebelt
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bäumte sich auf und seine Hinterläufe schli t terten über den schneebedeckten Boden. Das alte Wesen richtete sich dr o hend auf und hob seine Klauen, seine schwarzen Augen blit z ten und warteten auf den bevorstehenden Kampf. Wolf schle u derte die Klinge nach vorne und schlug der Kreatur mit einem einzigen Hieb den Kopf ab. Der Körper der Hyrone klappte zusammen, während aus dem zerrissenen Hals eine Fontäne schwarzen Bl u tes schoss und ihr abgetrennter Kopf weit in die Lichtung g e schleudert wurde. Wolf brachte sein Pferd zum St e hen und stieg ab. Der Körper des alten Wesens peitschte und zappelte. Sein bö-ses Blut dampfte in der Kälte der Nacht, und ein beißender G e ruch erfüllte die Luft.
    Die schwarzen Augen des abgeschlagenen Hauptes zuckten he k tisch und starrten den Feind unverhohlen an. Wolf erw i derte den Blick ungerührt, bis die Kreatur das mit Reißzähnen bewährte Maul öffnete und entsetzlich zu schreien begann. Der grelle Laut hallte weithin vernehmbar über die schwarzen Wipfel des Nach t waldes.
    Wolf packte sein Schwert fester und ging schnellen Schrittes auf den zuckenden Körper zu, immer bedacht, dem schwa r zen Blut möglichst aus dem Weg zu gehen. Er stellte sich über den Leic h nam, holte aus und rammte seine Klinge direkt in dessen Herz. Der Schrei verstummte und Stille senkte sich wieder über die Lichtung. Wolf lief zu dem regungslosen Körper des Jungen und  beugte sich darüber.
    „Die Jagd beginnt!“, murmelte er.
     
    Natas erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit, aber nicht, weil ihn jemand sanft über die Stirn strich, wie es eine Mutter morgens immer getan hatte. Er wurde durch wildes Gerüttel und fürchte r liche Schreie aufgeschreckt, konnte sich aber nicht rühren, denn er war zwischen Wolfs Rücken und dessen mächtigem Schild regelrecht eingekeilt und wie eine kleine Schildkröte mit einem übergroßen Panzer fest an den Körper des Mannes geschnallt worden.
    Durch die vernebelten Augen seines gerade erwachten Versta n des konnte er die Baumwipfel über sich sehen, wie sie, schwarzen Blitzen gleich, über das bleiche Antlitz des Mond zuckten.
    Grauenvolles Geheul erfüllte den Wald. Sie waren überall. Er blickte durch den schmalen Schlitz zwischen Wolfs Rücken und der Außenkante des Schildes und sah Schatten, die so schnell von Baum zu Baum sprangen, dass es aussah, als würden sie waag e recht daran entlang rennen. Noch immer konnte sein Verstand den Tumult um ihn herum nicht begre i fen, also hob er seinen Kopf neugierig über Wolfs Schultern und erblickte dabei den auf und ab wippenden Kopf des seltsamen Wesens, dem er in seinem brennenden Dorf b e gegnet war.
    „Bleib unten, wenn du leben willst!“, herrschte ihn eine b e kannte Stimme an. Es war der Krieger, der ihm schon bei der ersten Be-gegnung das Leben gerettet hatte. Er vergrub wieder, wie befo h len, sein Gesicht, hinter den breiten Schultern seines Schutze n gels und schloss die Augen, um der aufke i menden Panik Herr zu werden.
    Wolf peitschte Sturm umbarmherzig durch die Nacht. Die pfei l schnellen Kreaturen hatten sie längst eingeholt, und es schien nur noch eine Frage der Zeit, wann sie zuschlagen würden. Der Ruf einer Sterbenden ihrer Art hatte sie ang e lockt, und nun waren sie überall auf den Bäumen, und egal, wie sehr Wolf den Hengst a n trieb, der sich unbeirrt seinen Weg durch das dichte Unterholz bahnte, wusste er von der berüchtigten Ausdauer und Schnelli g keit rachelüsterner H y ronen.
    Das Pferd würde diese Hetzjagd nicht mehr lange durchst e hen, aber das Ende des Waldes schien in greifbarer Nähe und diese dunklen Wesen verließen niemals den Wald.
    Als hätte eine der Kreaturen diesen einen Hoffnungsschi m mer wahrgenommen, sprang sie mit einem gewaltigen Satz von einem Baum ab, landete auf dem Rücken des Pferdes und krallte sich in Sturms Seite. Das Pferd wieherte laut auf. Wolf blickte, gewarnt von dem Schmerzensschrei seines vierbein i gen Gefährten, über die Schulter, als die Hyrone schon bedrohlich ihre kn o chige, mit rasiermesserscharfen Krallen bewährte Klaue hob und zuschlagen wollte. Er zog sein Schwert aus der Scheide, drehte es nach hi n ten und stieß zu. Die Klinge durchschnitt Natas`  Gewand, haa r scharf an seiner Haut entlang, an dem Schild vorbei, in den U n terleib des schwarzen Wesens und durch es hindurch.
    Genauso schnell, wie er zugestoßen hatte, zog der Söldner das Schwert auf demselben Wege wieder zurück, aber dieses Mal war die
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