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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
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erhalten, von denen möglicherweise mein Leben abhing.
    »Jasra!« rief ich und versuchte, ihre Konzentration zu durchbrechen.
    Es gelang nicht, dafür funktionierte Frakir. Mein Würgeseil, das jetzt silbern leuchtete, legte sich um ihren Hals und peitschte mit einem losen Ende, um einen nahen Ast, der links von Jasra hing, fest zu umschlingen.
    Die Dame schwand, anscheinend ohne zu ahnen, daß es zu spät war. Sie konnte sich nicht davontrumpfen, ohne sich selbst zu enthaupten.
    Sie begriff es schnell. Ich hörte ihren gurgelnden Schrei, als sie zurückwich, sich verfestigte, ihren Lichtkranz verlor, den Trumpf fallen ließ und nach dem Seil griff, das um ihren Hals lag.
    Ich war jetzt neben ihr und legte die Hand auf Frakir, deren eines Ende den Ast losließ und sich wieder um mein Handgelenk wickelte.
    »Guten Abend, Jasra«, sagte ich und stieß ihren Kopf zurück. »Wenn du es noch einmal mit dem Giftbiß versuchst, dann wirst du eine Halsstütze brauchen. Verstehst du?«
    Sie versuchte zu sprechen, was ihr nicht gelang. Sie nickte.
    »Ich werde jetzt mein Seil etwas lockern«, sagte ich, »damit du meine Fragen beantworten kannst.«
    Ich lockerte Frakirs Griff um ihre Kehle. Sie hustete und warf mir einen Blick zu, der Sand in Glas verwandelt hätte. Ihr magisches Gebäude war vollkommen in sich zusammengestürzt, also ließ ich auch den Logrus davongleiten.
    »Warum bist du hinter mir her?« fragte ich. »Wer bin ich für dich?«
    »Sohn der Verderbnis!« zischte sie, wobei sie versuchte, mich anzuspucken, aber offenbar war ihr Mund zu trocken.
    Ich zog leicht an Frakir, und sie hustete erneut.
    »Die Antwort ist falsch«, sagte ich. »Versuch es noch einmal.«
    Doch da lächelte sie, und ihr Blick schweifte zu einem Punkt hinter mir. Ich straffte Frakir und wagte einen Blick nach hinten. Die Luft hinter mir und rechts von mir begann zu flimmern, ein untrügliches Zeichen dafür, daß jemand Vorbereitungen traf, sich herbeizutrumpfen.
    Ich hatte das Gefühl, daß mich eine weitere Bedrohung in diesem Augenblick überfordern würde, deshalb schob ich meine freie Hand in die Tasche und zog meinerseits einige meiner Trümpfe heraus. Flora lag obenauf. Gut. Sie würde den Zweck erfüllen.
    Ich stieß meinen Geist durch das schwache Licht auf sie zu, hinter die Oberfläche der Karte. Ich spürte ihre zerstreute Aufmerksamkeit, gefolgt von einer plötzlichen Wachsamkeit.
    Dann: Ja...?
    »Hol mich hinüber! Schnell!« sagte ich.
    Handelt es sich um einen Notfall? fragte sie.
    »Davon solltest du unbedingt ausgehen!« ließ ich sie wissen.
    Äh - also gut. Komm!
    Ich sah ein Bild vor mir, wie sie im Bett lag. Es wurde immer deutlicher. Sie streckte die Hand aus.
    Ich ergriff sie. Ich bewegte mich vorwärts und hörte im selben Augenblick Lukes Stimme, die brüllte: »Halt!«
    Ich setzte die Durchwanderung fort und zog dabei Jasra hinter mir her. Sie versuchte, mich zurückzuziehen, und es gelang ihr, mich zum Anhalten zu bringen, als ich gegen die Seite des Bettes taumelte. Erst da bemerkte ich den dunkelhaarigen bärtigen Mann, der mich von der anderen Betthälfte her mit großen Augen anstarrte.
    »Wer...? Was...?« stammelte ich, düster lächelnd und mich um mein Gleichgewicht bemühend.
    Hinter meiner Gefangenen kam Lukes schattenhafte Gestalt ins Blickfeld. Er streckte die Hand aus und griff nach Jasras Arm, um sie von mir wegzuziehen. Sie gab einen röchelnden Laut von sich, da die Bewegung die Schlinge um ihren Hals, die Frakir war, straffer zog.
    Verdammt! Was jetzt?
    Flora erhob sich plötzlich mit verzerrtem Gesicht, und das nach Lavendel duftende Bettuch fiel von ihr ab, als sie mit erstaunlicher Schnelligkeit eine Faust vorschnellen ließ.
    »Du Miststück!« schrie sie. »Erinnerst du dich an mich?«
    Der Schlag traf Jasras Kinn, und es gelang mir mit Mühe und Not, Frakir zu befreien und zu verhindern, daß sie gemeinsam mit ihr nach hinten in Lukes wartende Arme gezerrt wurde.
    Sie beide verblaßten, und das Leuchten war verschwunden.
    Unterdessen hatte sich der dunkelhaarige Kerl aus dem Bett aufgerappelt und sammelte seine diversen Kleidungsstücke ein. Nachdem er sie alle in der Hand hielt, machte er sich nicht die Mühe, irgendein Teil anzuziehen, sondern hielt sie lediglich vor sich und wich rückwärts zur Tür zurück.
    »Ron! Wohin gehst du?« fragte Flora.
    »Weg!« lautete die Antwort, und er öffnete die Tür und huschte durch die Öffnung.
    »He! Warte!«
    »Ich denke nicht daran!« kam
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