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Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)

Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)

Titel: Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
Autoren: Lucy Monroe
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Vater Catherines Leidenschaft für alte Sternenkarten geteilt hatte, lagen seit seinem Tod seine Bücher unbenutzt im Observatorium des Kadar-Palastes.
    "Das ist eines meiner Spezialgebiete. Wenn Sie sich einen Moment gedulden würden, zeige ich Ihnen die richtige Abteilung und einige Abhandlungen, die ich für sehr gelungen halte."
    "Das wäre sehr nett."
     
    Catherine atmete tief durch und versuchte, ihr wie wild pochendes Herz zu beruhigen, während sie den ebenso attraktiven wie beeindruckenden Mann in die Abteilung für Fachliteratur führte. Die Aura von Macht, die von ihm ausging, genügte, um ihren Puls zu beschleunigen, doch die Tatsache, dass er bis ins kleinste Detail den Mann ihrer Tagträume verkörperte, versetzte ihre Sinne in hellen Aufruhr.
    Mit seinen knapp einsneunzig überragte er ihre einsfünfundsechzig und vermittelte ihr das Gefühl, winzig zu sein. Sein seidiges schwarzes Haar war nur eine Nuance dunkler als seine Augen, und hätte er kein so makelloses Englisch gesprochen, hätte sie ihn für den Fantasie-Scheich halten können.
    Eine Woge nie gekannten Verlangens durchflutete sie und machte sie noch atemloser und verwirrter.
    Er hatte sie nicht berührt, und dabei hatte sie immer geglaubt, eine derart intensive sexuelle Wahrnehmung würde allein durch körperlichen Kontakt hervorgerufen. Sie hatte sich geirrt.
    Sie blieben vor einer Reihe von Büchern stehen. Catherine zog eines aus dem Regal und reichte es ihm. "Das ist mein Lieblingswerk. Ich habe eine Kopie der Erstausgabe zu Hause."
    Als er nach dem Band griff, streifte er kurz ihre Finger. Schockiert zuckte sie zusammen. Obwohl ein Schauer sie durchrann, bemühte sie sich, so unbeteiligt wie möglich zu wirken.
    "Entschuldigung." Sein Blick suchte ihren und verunsicherte sie noch mehr.
    Sie schüttelte nun errötend den Kopf. "Schon gut." Eine glatte Lüge.
    Er schlug das Buch auf und betrachtete es. Sie wusste, dass sie jetzt eigentlich gehen sollte, aber die Beine verweigerten ihr den Dienst.
    Das Buch wurde geräuschvoll zugeschlagen. "Können Sie mir noch etwas empfehlen?"
    "Ja." Sie verbrachte die nächsten zehn Minuten damit, auf verschiedene Bände zu verweisen und etliche Zeitschriften vorzuschlagen, die er vielleicht abonnieren könnte.
    "Ich danke Ihnen vielmals, Miss …?"
    "Benning, aber nennen Sie mich bitte Catherine."
    "Ich bin Hakim."
    "Das ist ein arabischer Name."
    Er lächelte. "Ja."
    "Aber Ihr Englisch ist perfekt." So ein Unsinn! In der Umgebung von Seattle lebten viele Araber, und manche von ihnen waren bereits in der zweiten oder dritten Generation Amerikaner.
    "So soll es sein", erwiderte er mit einer Stimme, die Catherines Innerstes zum Schmelzen brachte. "Der königliche Lehrmeister wäre äußerst bekümmert, wenn einer seiner Schüler auch nur mit dem geringsten Akzent sprechen würde."
    "Königlich?" wiederholte sie fassungslos.
    "Verzeihen Sie mir. Ich bin Hakim bin Omar al Kadar, Prinz der königlichen Familie von Jawhar."
    Sie atmete tief ein, aber der Sauerstoff schien ihre Lungen nicht zu erreichen. Ein Prinz? Sie unterhielt sich schon seit über zehn Minuten mit einem Prinzen? Begehrte ihn! Himmel. Ihre vage Absicht, ihn zum nächsten Treffen der Antique Telescope Society einzuladen, starb einen schnellen Tod. Leider konnte man dies von der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, nicht behaupten.
    Sie schluckte trocken. "Kann ich Ihnen noch behilflich sein?"
    "Ich habe bereits genug von Ihrer Zeit beansprucht."
    "In Seattle gibt es eine Gesellschaft von Leuten, die sich für antike Teleskope interessieren." Catherine mochte das Thema nicht fallen lassen. Sie würde ihn zwar nicht einladen, sie dorthin zu begleiten, aber zumindest wollte sie ihm von dem Treffen erzählen.
    "Ja?"
    "Sie kommen heute Abend zusammen." Sie nannte Zeit und Ort.
    "Werde ich Sie dort sehen?" fragte er.
    "Wahrscheinlich nicht." Sie würde natürlich dort sein, aber sie saß immer im hinteren Teil des Raums, und er war kein Mann, der sich damit begnügte, das Geschehen vom Rand aus zu beobachten.
    Catherine war damit auch nicht zufrieden, aber sie wusste nicht, wie sie diese ein Leben lang antrainierte Gewohnheit ablegen sollte.
    "Sie werden nicht daran teilnehmen?" Er wirkte enttäuscht.
    "Ich gehe immer hin."
    "Dann werde ich Sie also sehen?"
    Sie zuckte die Schultern. "Es ist eine große Versammlung."
    "Ich werde nach Ihnen Ausschau halten, Catherine."
    Es lag ihr auf der Zunge, zu fragen, warum er das tun wolle.
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