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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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einmal überlegen?«, schnaufte er. »Das alles ist doch ein Irrtum, ein ganz, ganz, großes Missverständnis. Ich dummer Esel ...«
    »Aha, Esel sind also dumm! Hast du das gehört, Herr Kules? Ja, das haben wir«, sagte Herr Mon böse und ging weiter.
    »Ich meine doch nur, dass ich mich saudoof angestellt habe und ...«
    »Säue sind also auch doof. Hast du es gehört, Herr Kules? Ja, das haben wir. Gleich wird er behaupten, das Papageien unintelligent sind!«
    Herr Kules schwieg zu dieser Anschuldigung und schaute mit schief gehaltenem Kopf aus dem Käfig.
    Stumm verstaute Herr Mon seine Tiere auf dem Beifahrersitz, nahm Herrn Taschenbier ohne ein Wort des Dankes den Koffer ab, knallte die Tür zu und brauste los.
    Bedrückt ging Herr Taschenbier zurück ins Haus. Als er an Frau Rotkohls Wohnzimmertür vorbeikam, streckte sie den Kopf heraus und sagte: »Dieser Besuch wird sicher ins Buch der Rekorde eingehen.«
    Herr Taschenbier schaute sie verständnislos an.
    »Wieso denn das?«, fragte er.
    »Der kürzeste Besuch der Welt: Rein ins Zimmer, raus aus dem Zimmer. Ich frage mich, wieso dieser Herr Mon Sie den Koffer reinschleppen lässt, wenn er doch nicht bleiben will.«
    »Das frage ich mich auch«, sagte Herr Taschenbier und war zum ersten Mal seit langer Zeit einer Meinung mit Frau Rotkohl.
    Er ging in sein Zimmer, setzte sich an den Tisch und dachte angestrengt nach: Herr Mon war zwar gleich wieder gegangen, aber er war da gewesen, das zählte. Am Sonntag Sonne, am Montag Herr Mon. Zwei Bedingungen waren erfüllt. Morgen, am Dienstag, war diesmal kein Feiertag. Am Dienstag Dienst, das würde also auch stimmen. Am Mittwoch war sowieso Mitte der Woche, da brauchte er nichts dazuzutun. Am Freitag frei? Doch, das ließe sich einrichten. Er würde eben mit seinem Chef sprechen müssen. Und wenn der ihm nicht freigab, dann würde er einfach zu Hause bleiben. Das Einzige, das er nicht beeinflussen konnte, war der Donner am Donnerstag. Da musste er auf das Wetter hoffen. Es musste an diesem Donnerstag einfach donnern. Am nächsten Montag würde Herr Mon bestimmt nicht mehr kommen. Diese Woche war seine letzte Chance.
    Ließ sich das Wetter wirklich nicht beeinflussen? Plötzlich kam ihm eine Idee. »Ja«, sagte er laut. »So könnte es gehen. Ich muss es jedenfalls versuchen.«
    An den nächsten beiden Tagen geschah nichts Besonderes. Herr Taschenbier ging wie immer pünktlich zum Dienst und kam genauso pünktlich wieder nach Hause. Er benahm sich still und unauffällig, blieb abends in seinem Zimmer und bekam keinen Besuch. Frau Rotkohl war sehr zufrieden.
    Am Donnerstag sollte sie Grund haben, weniger zufrieden zu sein. Am Nachmittag klingelte es, zwei Männer in Arbeitskleidung standen draußen, neben ihnen ein riesiges Blech.
    »Sind Sie Frau Taschenbier?«, fragte der eine, als Frau Rotkohl ihren Kopf aus der Tür streckte.
    »Erlauben Sie mal!«, rief sie empört. »Ich bin unverheiratet. Und wenn ich verheiratet wäre, dann bestimmt nicht mit diesem Taschenbier. Und außerdem ist der sowieso ledig, es kann also gar keine Frau Taschenbier geben.«
    »Jedenfalls scheint er hier zu wohnen«, mischte sich der zweite Mann ein. »Wo ist denn sein Zimmer?«
    »Gegenüber der Küche. Warum wollen Sie das wissen?«
    Die beiden Männer nahmen das Blech auf, schoben sich an Frau Rotkohl vorbei und steuerten, ohne zu antworten, schnurstracks auf Herrn Taschenbiers Zimmer zu. Frau Rotkohl kam aufgeregt hinterher.
    »Was will er denn damit? Hat er denn das Blech bestellt?«, fragte sie. »Davon hat er mir ja gar nichts gesagt.«
    Die beiden Männer stellten das Blech in Herrn Taschenbiers Zimmer ab und ließen die ratlose Frau Rotkohl mit dem Blech allein. Sie betrachtete es von vorn und hinten, schüttelte den Kopf und murmelte: »So geht das nicht. Schließlich muss er mich fragen, bevor er ein Blech bestellt!«
    Da kamen die beiden Männer schon wieder zurück. Diesmal mit einem etwas kleineren Blech.
    »Ja, bringen Sie denn noch ein Blech? «, fragte Frau Rotkohl erschrocken.
    »Nein«, sagten die beiden wortkarg und stellten es auf den Fußboden vor das andere.
    »Nein? Aber Sie bringen doch gerade noch eins.« Frau Rotkohl war jetzt ziemlich verwirrt.
    »Wir bringen nicht noch ein Blech, wir bringen zwei «, stellte einer der beiden Männer richtig, dann verschwanden beide noch einmal und kamen mit einer dritten Blechplatte wieder.
    »Was will er denn mit drei Blechen?«, rief Frau Rotkohl entsetzt.
    Der eine Mann
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