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Allie kommt gross raus Band 4

Titel: Allie kommt gross raus Band 4
Autoren: Meg Cabot
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schließlich war ich ja die Tochter eines ihrer Stars.
    Und es wurde noch besser: Ich hatte schon ein Prinzessinnengewand - ein Blumenmädchenkleid, das ich letzten Sommer bei Tante Marys Hochzeit getragen hatte (hoffentlich passte es noch). Das wäre perfekt! Das Kleid war lang und aus glänzendem Goldstoff (Tante Marys Hochzeit fand damals abends in einem schicken Restaurant statt). Eine Prinzessin würde genau so etwas anziehen (wenn ich meine Mutter dazu brachte, meine Haare hochzustecken oder in Flechten um den Kopf zu legen).
    Das einzige Problem war, dass ich nicht die Einzige in unserer Klasse war, die Penelope spielen wollte. Egal. Da würde
ich schon eine Lösung finden, wenn es so weit war. In der Zwischenzeit musste ich mir etwas ausdenken, um Cheyenne zu schlagen, die auch für diese Rolle vorsprechen würde. Was für ein Spaß!

Regel Nummer 3
    Es ist gemein, zu behaupten, dass jemand etwas nur bekommt, weil niemand anderes es haben möchte

    Ich brütete dermaßen über meinem Textbuch, dass ich nicht mal hörte, wie es zur Pause klingelte. Ich wusste also gar nicht, was los war, bis Caroline, Sophie, Erica und Rosemarie mit den Jacken in den Händen um mein Pult herumstanden.
    »Oh«, sagte ich. »Hallo, Leute.«
    »Kommst du nicht mit raus?«, fragte Erica.
    »Echt jetzt«, sagte Rosemarie. »Willst du etwa den ganzen Tag hier versauern?«
    »Häh?«, fragte ich. Es war mir peinlich, dass ich so in den Text vertieft gewesen war. »Entschuldigung, ich habe wohl die Klingel überhört.«
    »Man merkt’s«, sagte Sophie lachend. »Das Stück scheint dir zu gefallen.«
    Doch auch sie hatte ihre Kopie von Mrs Hunters Text in der Hand. Und das, obwohl wir zum Spielen nach draußen gehen sollten.

    »Allerdings«, sagte ich, stand auf und ging zur Garderobe. »Ich glaube, es ist richtig gut. Findet ihr nicht? Ich meine, habt ihr schon reingelesen?«
    »Ich ja«, antwortete Caroline. Caroline kann superschnell lesen, sie ist eine der Schnellsten in unserer Klasse. Sie hat alle Bände von Harry Potter an jeweils einem Tag gelesen, sogar die langen. »Es ist gut.«
    »Welche Rolle würdest du gerne spielen?«, fragte ich und zog meine Jacke an.
    »Ich wäre gerne die gute Fee der wiederverwertbaren Stofftaschen«, sagte Erica. »Weil ich immer schon eine sein wollte. Eine gute Fee, meine ich.«
    Das war jetzt keine große Überraschung. Erica tut anderen gerne etwas Gutes. Sie ist eine emsige Streitschlichterin und sagt allen, wie gut sie aussehen, auch wenn sie ganz schrecklich aussehen (das ist übrigens auch eine von meinen Regeln: Du sollst den Leuten sagen, wie hübsch sie aussehen, auch wenn es nicht stimmt. Dann fühlen sie sich besser und mögen dich lieber . Erica ist sehr gut im Beachten dieser Regel).
    »Du wärest eine tolle gute Fee«, sagte ich zu Erica.
    »Nicht wahr?«, sagte Sophie. »Das habe ich ihr auch schon gesagt! Aber sie glaubt nicht, dass sie die Rolle bekommt.«
    »Oh, ich bin einfach keine besonders gute Schauspielerin«, sagte Erica. »Letztes Jahr habe ich für ›The Sound of Music‹ vorgesprochen, das im Gemeindezentrum aufgeführt wurde.
Meine Schwester Missy haben sie immerhin zu einem zweiten Vorsprechen eingeladen, mich nicht.«
    »Du bekommst die Rolle«, tröstete ich sie. »Da bin ich sicher.«
    Ich konnte mir keinen anderen in unserer Klasse in dieser Rolle vorstellen. Das lag auch daran, dass wahrscheinlich kein anderer sie haben wollte. Also, wer will schon die gute Fee spielen, wenn man auch die Prinzessin spielen kann? Aber das behielt ich für mich, weil es gemein ist, zu behaupten, dass jemand etwas nur bekommt, weil kein anderer es haben möchte - und nicht, weil er es verdient hat (das ist eine Regel).
    »Oh«, sagte Erica und Tränen der Dankbarkeit glänzten in ihren Augen.
    »Danke, Allie!« Sie streckte die Arme aus und umarmte mich. Ich erwiderte ihre Umarmung.
    Alles klar? Was habe ich gesagt? Die gute Fee in Person.
    »Ich möchte einen bösen Soldaten spielen«, sagte Rosemarie und ihre Augen blitzten hinterhältig. »Vielleicht darf ich dann ein Schwert tragen! Und Prinzessin Penelope umbringen, weil sie aus dem verwunschenen Plastikschloss ausgebrochen ist.«
    »Prinzessin Penelope stirbt aber am Ende gar nicht«, sagte Caroline, während wir die Treppe zum Schulhof hinuntergingen. »Sondern die böse Königin.«
    »Oh.« Rosemarie war enttäuscht. »Egal, ich möchte trotzdem
einen bösen Soldaten spielen. Vielleicht kann ich Patrick eins
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