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Allie kommt gross raus Band 4

Titel: Allie kommt gross raus Band 4
Autoren: Meg Cabot
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bettelt. Er hat nur eine Kordhose. Die kommt einer Samthose
am nächsten. Wenn er sie trägt, tut er immer so, als wäre sie aus Samt.
    »Gar nicht so dumm, zu überlegen, was wir dann anziehen wollen«, fand auch Sophie, ohne Kevin weiter zu beachten. »Für den Fall der Fälle. Ich habe vom letzten Halloween noch total coole Leggings mit aufgedruckten silbernen Spinnennetzen. Die würden super zu deinem karierten Faltenrock passen, Allie…«
    In diesem Augenblick betraten wir den Schulhof, der ganz matschig war, weil es in der Nacht geregnet hatte. Während unsere Schuhe einsanken, fuhr ein Auto vor der Schule vor. Die Beifahrertür ging auf und Cheyenne O’Malley stieg aus, das neueste Mädchen in unserer Klasse. (Sie ist aus Kanada gekommen, weil ihr Vater sich ein dienstfreies Jahr gönnt und ein Buch schreibt.) Für den Fall, dass es noch mehr regnete, trug sie einen pinkfarbenen Regenmantel und einen passenden pinkfarbenen Schirm. Sie schloss die Wagentür, und als sie an uns vorbeiging, um drüben an den Schaukeln ihre Freundinnen Marianne und Dominique zu treffen, stampfte sie mit ihrem rechten Gummistiefel mit pinkfarbenen Herzchen schwungvoll in eine Pfütze auf dem Bürgersteig und spritzte uns voll. Absichtlich!
    »Uups!«, sagte Cheyenne und lachte, als wir die schmutzigen Wasserflecken auf unserer Kleidung betrachteten. »Das tut mir echt leid! Aber das kommt davon, wenn eure Eltern euch zwingen, zu Fuß zur Schule zu gehen statt euch zu fahren.«

    Dann lief sie zu M und D (so nennt Cheyenne Marianne und Dominique), die sich ausschütteten vor Lachen über den witzigen Streich, den sie uns gespielt hatte. Cheyenne kreischte höflich zurück. Dann redeten sie darüber, was am Vorabend bei America’s Next Top Surviver oder einer anderen Fernsehshow passiert war.
    »Weißt du was, Allie?«, sagte Sophie nachdenklich, während sie versuchte, die Flecken auf ihrem Mantel wegzureiben, »dass deine Mom ins Fernsehen kommt, wird dich an der Pinienpark-Schule noch beliebter machen. Kein anderes Kind hier hat Promi-Eltern. Nicht mal Cheyenne, und die ist das beliebteste Mädchen an der Schule.«
    »Cheyenne ist nicht das beliebteste Mädchen an der Schule«, protestierte Caroline. »Nur das lauteste.«
    »Es geht nicht darum, wie beliebt man ist«, sagte ich, »sondern darum, nett und höflich zu sein.« Das ist eine Regel.
    »Stimmt«, gab Sophie zu. »Aber es schadet auch nicht, beliebt zu sein, finde ich. Wann läuft die Sendung mit deiner Mutter zum ersten Mal?«
    »Äh«, antwortete ich. »Ich glaube, Donnerstagabend. Damit die Leute entscheiden können, in welchen Film sie am Wochenende gehen wollen.«
    »Perfekt«, sagte Sophie. »Du wirst sehen, am Freitagmorgen bist du das beliebteste Mädchen hier.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    Nicht dass es darauf ankäme, beliebt zu sein, schon klar.
Doch plötzlich fand ich die Vorstellung selbst cool, anders in der Schule aufzutreten als so durch den Matsch zu stampfen und die heiße, klebrige Hand meines kleinen Bruders zu halten. Wie wäre es, wenn Erica, Sophie, Caroline und ich stattdessen in einer knallweißen Limousine vorführen? Was würden Cheyenne und ihre Freundinnen M und D wohl dazu sagen? Meiner Meinung nach wäre das besser, als wenn Aliens auftauchten und mich auf einen Planeten entführten, wo ich ein geflügeltes Einhorn als Haustier haben würde und alles aus Zucker wäre.
    Aber was würde passieren? Ich musste noch etwas warten, um das herauszufinden.

Regel Nummer 2
    In der vierten Klasse wird nicht geküsst

    Mrs Hunter, unsere Klassenlehrerin, die auch noch die hübscheste Lehrerin ist, die ich je hatte und die selbst in einer Fernsehshow auftreten könnte, hatte uns etwas mitzuteilen.
    Ich war einigermaßen sicher, dass es um meine Mutter ging, die von nun an Filme auf Good News besprechen würde. Keine Ahnung, wie Mrs Hunter das herausgefunden hatte. Vielleicht hatte sie bei Pizza Express eine Pizza bestellt und Onkel Jay hatte es ihr erzählt.
    Ich hatte Onkel Jay schon mal gefragt, ob er je eine Pizza an Mrs Hunter geliefert hatte (weil ich wissen wollte, ob sie in einem Haus oder einer Wohnung wohnte, und falls sie in einer Wohnung wohnte, ob sie einen Aufzug hatte), und er hatte verneint. Aber man konnte nie wissen.
    Wir saßen also alle still auf unseren Plätzen und warteten brav, weil Mrs Hunter, so hübsch sie mit ihrem feinen Augen-Make-up und ihren hochhackigen Stiefeln auch war, einem ordentlich Angst machen konnte, wenn
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