Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
durchgeführt von einem beträchtlichen Teil der Flotte, hatte nichts zutage fördern können.
    In Point Edward wurde eine Gedenkfeier abgehalten, eine weitere fand auf Toxicon, im Heimathafen der Abonai , statt. Zum Schrecken der Mannschaft der Celestine wurde Admiral D’Angelos Dienst an Bord verlängert. Die Ermittlungen zogen sich eineinhalb Jahre hin und führten alle zu dem gleichen, unbefriedigenden Schluss: Die Abonai , ihre Mannschaft und Admiral O’Conner wurden aus einem oder mehreren unbekannten Gründen vermisst.

TEIL I
Virginia Island

Eins
    Wie nutzlos dein Produkt auch sein mag, verpack es ordentlich, und die Leute werden es kaufen. Die Leute kaufen alles , wenn man es ihnen auf die richtige Weise präsentiert. Das ist die glückliche Wahrheit, die dafür sorgt, dass sich die Räder des Handels immer weiter drehen.
    Eskaiya Black, Verloren in Aruba , 7811 n. Chr.
    1434, RIMWAY-ZEITRECHNUNG. SECHS JAHRE SPÄTER.
    Ich saß in meinem Büro im Landhaus und blickte in den heftig fallenden Schnee hinaus, als Karen Howard eintraf. Der Sturm hatte epische Ausmaße erreicht, jedenfalls für hiesige Verhältnisse, und ich hatte angenommen, sie würde sich verspäten, aber sie stand absolut pünktlich vor der Tür.
    Die einzigen Details, an die ich mich in Bezug auf sie erinnere, sind, dass sie einen großen Hut trug und mit lauter Stimme sprach. Ach, und dass sie klein war. Als sie angerufen hatte, um einen Termin zu vereinbaren, hatte sie sich um eine Erklärung für den Grund eines Gesprächs mit uns, herumgedrückt. »Ich habe etwas zu verkaufen« , hatte sie gesagt. »Ich weiß, Sie werden einen guten Preis für mich herausholen können. Es ist ziemlich wertvoll.«
    Aber sie hatte keine Einzelheiten genannt. Diese Vorgehensweise garantiert normalerweise, dass der potentielle Klient mit irgendetwas davonzukommen versucht. Das Antiquitätengeschäft zieht haufenweise Schwindler an, ganz besonders unser Spezialgebiet, das den Umgang mit Objekten von historischer Signifikanz beinhaltet. Das Originalnotizbuch, das, sagen wir, Despar Kolladner benutzte, als er Gespräche mit Gott schrieb oder ein Schlagzeug, das einmal Pepper Aspin gehört hat. Die Leute sind meist recht geschickt, wenn es darum geht, Belege und andere Unterlagen zu fälschen, aber Alex ist nicht leicht hinters Licht zu führen. Er ist nur einmal reingefallen, und das ist uns teuer zu stehen gekommen. Aber das ist eine Geschichte, die ich mir für eine andere Gelegenheit aufspare.
    Karen betrat mein Büro, schüttelte den Schnee ab und zog ihren Hut, drückte ihn aber so fest an ihre Bluse, als könnte er eines Tages zum Sammlerstück werden. »Ich bin die Schwester von Elizabeth Robin«, sagte sie in einem Ton, der andeutete, dass damit alles erklärt war.
    Ich bot ihr einen Platz an, doch sie blieb stehen. Also erhob ich mich und kam hinter meinem Schreibtisch vor. »Ich bin Chase Kolpath, Ms Howard. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Sind Sie die Person, mit der ich gesprochen habe?«
    »Richtig.«
    »Ist Mr Benedict zu sprechen?«
    »Ich bin seine Assistentin.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Im Augenblick, Ms Howard, ist er beschäftigt. Ich bin seine Assistentin. Was kann ich für Sie tun?«
    Sie runzelte die Stirn. Musterte mich eingehend. Beschloss offensichtlich, dass sie sich mit mir begnügen konnte. »Sie wissen vielleicht, dass Elizabeth letztes Jahr gestorben ist.« Ich hatte keine Ahnung, wer Elizabeth Robin war, aber ich nickte und rang mir eine mitfühlende Miene ab. »Ich habe den Nachlass geerbt«, fuhr sie fort. »Und ich bin im Besitz einiger Gegenstände, die etwas mit Christopher zu tun haben und die ich veräußern möchte. Ich hätte gern Ihre Hilfe, um einen möglichst guten Preis zu erzielen.«
    Im Hintergrund lief leise ein altes Stück von Ray Cammon, »Liebe ist alles was zählt«. »Wer«, fragte ich, »ist Christopher?«
    Beinahe hätte sie die Augen verdreht. »Chris Robin«, sagte sie. »Wer sonst?« Dann, als sie erkannte, dass ich genauere Informationen benötigte: »Elizabeth war seine Frau.«
    »Oh«, sagte ich. »Der Physiker Chris Robin?«
    »Ja. Was haben Sie denn gedacht?« Nun setzte sie sich.
    »Er ist schon vor langer Zeit gestorben«, sagte ich.
    Sie lächelte bekümmert. »Vor einundvierzig Jahren.«
    »Aha.«
    »Vielleicht sollte ich doch lieber mit Mr Benedict sprechen?«
    »Sie müssen verstehen, Ms Howard«, sagte ich, »dass Artefakte, die etwas mit einem Physiker zu tun haben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher