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Alarmstufe Rot

Alarmstufe Rot

Titel: Alarmstufe Rot
Autoren: Kristi Gold
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auf sie einlässt.”
    „Sie ist zu jung, um genügend Erfahrung zu haben.” Und zu hübsch, um ignoriert zu werden, dachte Jared unwillig.
    „Sie ist keine Anfängerin, Jared. Sie hat ein Diplom und arbeitet seit mehreren Jahren hier.
    Ich schätze sie auf mindestens fünfundzwanzig.”
    „Für mich ist das ein junges Ding.”
    „Das hört sich an, als wärst du sechzig und nicht sechsund dreißig.”
    „Ich fühle mich wie achtzig.”
    Nick fuhr sich durch das dunkle Haar. „Bitte, Brooke Lewis ist eine unserer besten Kräfte.
    Wenn du ihr eine Chance gibst, wird sie einiges bei dir bewirken können. Aber das braucht Zeit und deine Mitwirkung.”
    Jared hätte vor hilfloser Wut am liebsten mit der Faust gegen die Wand geschlagen, aber bei seinem Pech würde er sich nur die linke Hand auch noch ruinieren. „Damit meinst du doch, dass ich nie mehr operieren kann.”
    Nick seufzte frustriert. „Leg mir keine Worte in den Mund. Ich meine, du musst die Therapie machen, und die beste Adresse dafür ist Brooke.” Er grinste. „Und du musst zugeben, sie ist ein hübscher Anblick. Du wirst sicherlich nichts dagegen haben, dass sie dich zwei Mal pro Woche behandelt - was immer sie darunter versteht.”
    Jared weigerte sich einzugestehen, dass seine Gedanken eine ähnliche Richtung genommen hatten. Doch er hatte unmittelbar auf Brookes Berührungen reagiert, und deshalb war er so schroff geworden. Er wollte sich nicht auf eine intime Beziehung zu einer Frau einlassen, schon gar nicht mit einer Therapeutin. Allerdings hatte er an sich halten müssen, denn gewisse Regungen waren bei ihm nicht völlig abgestorben. Eigentlich ganz und gar nicht, das hatte Brooke Lewis ihm vor Augen geführt. Doch momentan hatte er andere Probleme, die Funktionsfähigkeit seiner Hand zum Beispiel.
    „Wenn sie so großartig ist, dann lass du dir doch eine Ganzkörpermassage von ihr geben”, sagte er.
    Nick schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage. Seit meiner Scheidung habe ich mit Frauen nichts mehr im Sinn.”
    „Erzähl mir noch so einen Witz, Kempner.”
    „Das ist mein voller Ernst. Es ist den Aufwand nicht wert.”
    „Apropos Frauen, wie läuft es mit deiner Ex?”
    Nick nahm einen Stift und tippte nervös auf die Tischplatte. „Nicht gut. Ich sehe sie nur, wenn ich Kelsey an meinen freien Wochenenden abhole. Wir wechseln kaum ein Wort, und das ist auch besser so. Vor einer Vierjährigen zu streiten ist nicht gut.”
    Jared bedauerte seinen Freund aufrichtig. Nick sah seine Tochter kaum, weil er die verkehrte Frau geheiratet hatte. Aber wie sollte man so etwas vorher wissen? Nick hat Recht, dachte er, manche Frauen sind den Aufwand nicht wert. Heirat war ein Risiko, das er bisher umgangen hatte, zumal sein Beruf ihn sehr forderte. Leider war das in letzter Zeit seine geringste Sorge.
    Nick legte den Stift weg und lehnte sich zurück. „Jared, ich weiß, du hast es im Augenblick schwer. Wenn du dich aussprechen möchtest, nenne ich dir gern …”
    „Ich habe keine Depressionen, verflixt! Ich habe bloß eine heillose Wut.” Es war ihm unerträglich, dass jedermann seine Gefühle zu kennen glaubten obwohl die allermeisten in Wahrheit gar nichts von ihm wussten.
    Nick hob beschwichtigend die Hände. „Okay, dann nicht. Aber eine Physiotherapie solltest du wirklich machen. Und mit Brooke Lewis wärst du nicht schlecht dran.”
    Er wäre besser dran, wenn er sich irgendwo verkriechen und seine Wunden lecken könnte.
    Aber so war das Leben nicht. Vielleicht war die energische Therapeutin mit dem entwaffnenden Lächeln und den aufregenden Augen tatsächlich die Lösung.
    Jared starrte eine Weile an die Decke. „Gut, mach etwas mit ihr aus. Ich akzeptiere Brooke Lewis.”
    Nick lachte. „Ich denke, es ist eher umgekehrt.”
    Er ahnte, dass die Behandlung ihm einiges abverlangen wür de. Bis zu dem Unfall war er vor nichts zurückgeschreckt. Seitdem hatte sich das aber geändert. Würde er dies hier also durchstehen, vor allem mit einer Frau, die sein Interesse weckte? Doch hatte er eine andere Wahl?
    „Eins noch”, sagte Nick. „Ich soll dir ausrichten, dass sie nächstes Mal Knete für die Übungen nimmt anstelle des Balls, weil die nicht wegspringen kann. Hast du eine Ahnung, was das heißen soll?”
    Zum ersten Mal seit Wochen lächelte Jared. „Ja. Es heißt, dass sie die richtige Einstellung hat.”

2. KAPITEL
    „Ländlich” war eine krasse Untertreibung.
    Brooke stieg aus ihrem Wagen und ging zum Haus. Sie war
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