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Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus
Autoren: Stefan Wolf
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keiner hörte, und die
Feuerwehrleute stolperten hinter freilaufenden Affen her.
    Endlich konnten Gaby und Karl Dieter
Niebert finden. Er war sehr aufgeregt und fuchtelte mit den Armen herum:
»Jemand hat in der Nacht ein Loch ins Schimpansengehege geschnitten und die Tür
zum Elefantenhaus aufgebrochen! Auch das Tor zum Zoo stand offen, bestimmt
treiben sich einige Tiere schon irgendwo in der Stadt herum! So etwas habe ich
noch nie erlebt !«
    »Wenigsten fressen Affen und Elefanten
keine Menschen — im Gegensatz zu Eisbären...«, bemerkte Karl und hatte damit
wieder einmal den positiven Aspekt einer unangenehmen Situation gefunden. Gaby
wusste nicht genau, was sie fühlen sollte. Sie blickte völlig verwirrt auf das
chaotische Treiben und fand es gleichzeitig unglaublich aufregend, hier dabei
sein zu dürfen.
    Dem Zoodirektor reichte es langsam — niemand
hörte auf ihn. Er stieg auf die Motorhaube eines Polizeiautos und schrie so
laut er konnte: »Alle stillgestanden und Ruhe, verdammt noch mal !!!«

    Tierpfleger, Polizisten und
Feuerwehrleute blieben augenblicklich stehen. Der Zoodirektor fuhr fort:
»Dieses Chaos, das ihr Tölpel hier veranstaltet, hat überhaupt keinen Sinn! Das
macht die entlaufenen Tiere nur noch nervöser und sie lassen sich noch weniger
einfangen. Wir werden die Sache jetzt mit Ruhe und Bedacht angehen. Wir bilden
Teams und teilen uns auf: Im Zoogelände und in den einzelnen Bezirken der
Stadt. In jedem Team wird sich ein erfahrener Tierpfleger befinden, der die
Polizisten und Feuerwehrleute einweist. So werden wir im Nu die entlaufenen
Tiere wieder eingefangen haben !«
    Alle nickten. Der Zoodirektor war eben
eine echte Autorität.
     
    Gaby und Karl konnten Niebert davon
überzeugen, dass ihre Arbeitskraft auch in dieser Situation hilfreich war, und
wirklich durften sie in sein Team, in dem sich außerdem noch zwei
Feuerwehrleute befanden. Ihr Einsatzgebiet war das Marktviertel .
Karl rief sofort Tim an, um ihm die Neuigkeiten zu erzählen. Obwohl Tim gerade
erst aufgestanden war und sich die Schuhe für seinen Morgenlauf gebunden hatte , war er augenblicklich hellwach, als er hörte, was in
der Stadt los war.
    »Klar wie Klößchenbrühe, dass ich mir
diesen Spaß nicht entgehen lasse!« Er wollte gleich Willi wecken und zu Karl
und Gaby stoßen — ihr Zug ging erst am Nachmittag. Da hatten sie noch jede
Menge Zeit. Die Frage, die ihm sofort in den Kopf schoss, war typisch für Tim:
Wer hat diesen Sabotageakt ausgeführt und warum!?

 
     
    Der Blick, der sich Tim und Klößchen
bot, als sie durch die
Stadt radelten , war wirklich verrückt. Ein Elefant
trottete gemütlich über eine Kreuzung, ein anderer schnüffelte neugierig an der
Tür einer Bäckerei. Schimpansen schwangen sich lustig durch Vorgärten und
strahlende Kinder freundeten sich mit den haarigen Zeitgenossen an. Die ganze
Stadt schien Kopf zu stehen!
    Als Tim und Klößchen den Marktplatz
erreichten, konnten sie gerade beobachten, wie sich ein Elefant genüsslich an den Äpfeln eines Markstandes bediente. Der
Obstverkäufer stand ratlos daneben, kratzte sich am Kopf und wusste nicht, ob
er lachen oder weinen sollte.
    Von ferne winkte Gaby den beiden zu.
Sie hatte einen jungen Schimpansen auf dem Arm und fütterte ihn mit einer
Banane. Die Freude stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie war eben ein
richtiger Tierfreund, und es war das Größte für sie, einmal ein Äffchen auf dem
Arm zu halten. Karl stand daneben und machte aufgeregt Fotos mit seinem neuen Smartphone . Die vier Freunde begrüßten sich vergnügt.
    »Was für ein Glück, dass ich vorgestern
mein neues Handy bekommen habe«, strahlte Karl. »Mit dem mache ich die
schärfsten Audio- und Videoaufnahmen und die hochauflösendsten Bilder. So etwas sieht man schließlich nicht alle Tage !«
    Klößchen schaute ehrfürchtig am Wanst
des Dickhäuters hoch: » Mannomann , wie viele
Schokoriegel der gefressen haben muss !«
    Die vier Freunde lachten, und Tim
tätschelte Klößchen liebevoll den Bauch: »Klößchen hat sein Vorbild gefunden !«
    Hinter dem Elefanten schlich gerade
Dieter Niebert näher. In einer Hand hielt er eine große Fangschlinge, und mit
der anderen gab er den vier Freunden mit einer klaren Handbewegung Anweisung,
jetzt ruhig zu sein. Langsam legte er die Schlinge um das Vorderbein des
Elefanten und zog sie fest.
    »Na, dann wollen wir mal nach Hause
spazieren, Schätzchen !« , murmelte er und gab seinen
Helfern einen Wink. Sie hatten gute
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